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"Every dam' thing about Jane is remarkable to a pukka Janeite!" - Rudyard Kipling

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Henry James
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Lilly
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Geschrieben Samstag, Februar 19, 2005 @ 19:14:11  

hallo!

habe gerade in einem beitrag (bei "gesellschaftliche tabus" etwas über den film "zeit der unschuld" gelesen. den wollte ich schon immer mal sehen. eigentlich gibt es den in unserer stadtbiblothek, aber der ist leider dauernd ausgeliehen => sehr bekannt bzw. sehr gut? wer kennt ihn und könnte dazu etwas schreiben? von henry james kenne ich als buch nur "daisy miller". das ist recht knapp, aber mir hats gefalllen. sonst habe ich nur das ende im tv von "portrait of a lady" gesehen, bzw. "die damen aus boston". ersteres fand ich sehr interessant, schade, dass ich nicht früher den fernseher angemacht habe , letzteres fand ich etwas langweilig. ach und dann kenne ich noch als film "washington square", da hat mir ausnahmsweise das ende gut gefallen, aber warum muss sonst bei henry james auch immer alles so tragisch enden? wer kennt die bücher? sind die zu empfehlen, bzw. welches lässt sich gut lesen? war "die flügel der taube" nicht auch von ihm?

im film "notting hill" legt hugh grant ja julia robert ans herz, mal in einer "henry-james-verfilmung" mitzuspielen, was sie ja dann letzten endes auch macht. leider kommt nur nicht raus, in welcher!?!

glg Lilly

Lilly
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Geschrieben Samstag, Februar 19, 2005 @ 19:22:54  

...uuuups, da hab ich wohl was verwechselt: "zeit der unschuld" ist ja gar nicht von henry james.....*peinlich*
Ria
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Geschrieben Samstag, Februar 19, 2005 @ 23:10:45  

Hi Lilly,
habe mich auch mal mit HJ beschäftigt, sehr gerne mochte ich die Erbin von Washington Square mit Jennifer Jason Lee. Portrait of a Lady ist ein technisch sehr guter Film, Jane Campion ist eine herausragende Regisseurin, den Film haben wir in Medienpädagogik ausführlich besprochen (sie hat auch Das Piano gemacht).
Ich habe dann auch das Buch dazu gelesen (deutsche Übersetzung) - es hat sich hingezogen wie Kaugummi. Einfach schrecklich! Ich fälle nicht gerne so ein Urteil über britische Literatur aber so war es leider - aber das ist ja nur meine Meinung. Gelesen habe ich dann noch "The Europeans" und "The Bostonians" - was ich auch als Film gesehen habe und ganz gut fand.

LG Ria

Sonja
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Geschrieben Sonntag, Februar 20, 2005 @ 12:12:10  

Hm, war Henry James nicht Amerikaner?

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"One half of the world
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Jane Austen in "Emma"

Sonja
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Geschrieben Sonntag, Februar 20, 2005 @ 15:44:08  

Für Bruki, der leider nicht selbst posten kann.

Henry James war geborener Amerikaner. Aber er war ein Wahl-Europäer... Ich hab damals lange darüber nachgedacht, wo in meinen Bücherschränken ich ihn einordnen soll - bei den Amerikanern oder den Engländern? Schließlich und bis heute stehen seine Bücher bei den Engländern, weil ich denke, dass er dort hingehört... Er ist geboren in den USA, aber "kosmopolitisch" erzogen worden (studierte während des Bürgerkrieges), schrieb aber eigentlich immer "europäisch"... Er mochte Amerika nicht und fand die dortige Kultur "unterentwickelt" - ist in den 70ger Jahren nach Europa übersiedelt und hat sich schließlich in London niedergelassen und die USA nur noch besuchsweise bereist... Er fühlte sich in England wohl und sah sich dort wie auf einer Insel lebend...

Ich glaube, dass die Engländer ihn auch als einen der ihren betrachten - deshalb der Wunsch eines englischen Buchhändlers an eine amerikanische Schauspielerin Henry James zu verfilmen anstatt dieses Blödsinns über U-Boot-Kommandantinnen und Raumschiffe...

Zum Thema "langatmig": Ich denke, er ist ein echter Nachfolger Jane Austens in dem Sinne, dass er wie sie "fein ziselierte Prosa" schuf - wie mal jemand über ihn sagte... Das erinnert doch an die "Elfenbeintäfelchen" Jane Austens... James ist schwer zu lesen, er war es aber immer... keiner der fürs Massenpublikum schrieb, er war und wollte elitär sein, aber er war ein sehr guter Schriftsteller.

Bruki

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Lilly
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Geschrieben Montag, Februar 21, 2005 @ 00:30:27  

wow, da kennt sich Bruki ja richtig aus ! wusste nur, dass er amerikaner war! hm.. also wahl-europäer, das ist ja interessant. woher stammen denn seine figuren? habe ja nur "daisy miller" gelesen und sie und die männl. hauptrolle (mr. winterbourne??) waren amerikaner! wenn er amerika eigentlich nicht mochte, finde ich es etwas seltsam, warum dann seine hauptfiguren amerikaner/innen sind.
zum thema "langatmig" kann ich leider nichts sagen, weil daisy miller ja sehr kurz ist. ein wenig erschreckend fand ich aber den schluss. james schreibt in einem kurzen satz was aus daisy geworden ist. irgendwie kalt und gefühllos.
weiß jemand, warum seine romane immer tragisch enden? wollte james damit irgendeine lehre verdeutlichen. nach dem motto, wenn du dich so verhälst, endest du so - also pass auf!?

glg Lilly

MierschB
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Geschrieben Montag, Februar 21, 2005 @ 15:30:15  

Na ja, Jane Austen hat solche Leute wie Lady Catherine de Bourgh bestimmt auch nicht "gemocht" - aber in Romanen gelten andere Sitten, da kann man sich auch mal mit unangenehmen Zeitgenossen auseinandersetzen, denen man im wirklichen Leben eher aus dem Wege geht...

Henry James war kein Freund der amerikanischen Lebensart, die sich damals über die Trusts und Großmonopole daran machte "die Welt (und Europa) zu erobern" und die alte Kultur in Europa wegzufegen, das muss ihm, der er ein gebildeter Mensch in der Tradition der alten Kulturnationen sein wollte, abgestoßen haben... Zugleich war aber Amerika auch das Neue, Junge, Lebendige - dem er das alte, sterbende Europa gegenüberstellte - ich vereinfache mal (unzulässig)...

Daraus kamen auch ein Großteil seiner Konflikte in seinen Romanen - Daisy Miller passt da in dieses Schema ganz gut rein...

Henry James sah sich aber auch als ein Angehöriger einer Elite... Ihm war wohl auch bewusst, dass er am Ende eines Zeitalters lebte und die europäische Kultur, wie er sie liebte, dem Untergang geweiht war... Daher der tragische Unterton und die fehlenden Happy-Ends...

Seine frühen literarischen Werke schrieb er allerdings in den USA und wahrscheinlich aus amerikanischer Sicht...

Bruki

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Hazel
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Geschrieben Mittwoch, Februar 23, 2005 @ 09:58:50  

Bruki, wenn du dich so gut auskennst mit Schriftstellern - sagt dir John Galsworthy auch was? Er hat den Nobelpreis für Literatur für *Die Forsyte Saga* bekommen.

Hazel

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Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
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Geschrieben Mittwoch, Februar 23, 2005 @ 12:44:29  

Beim Thema Galsworthy muss ich passen... Ich hab zwar was im Bücherschrank, es aber nicht gelesen... Es sind so viele Bände... Hat er eigentlich außer "Forsyte" noch was anderes geschrieben?

Wahrscheinlich muss man Literaturnobelpreisträger nicht wirklich lesen - nur drüber reden bis der nächste Außenseiter zum Preisträger ernannt wird...

Zum Glück hat Jane Austen so was nicht mitgemacht und wäre auch bestimmt nicht wegen einem No-Bell-Prize nach Stockholm gefahren...

Bruki

PS: Soweit ich das überblicke könnte Forsyte Saga ein englisches Gegenstück zu Thomas Manns Buddenbrooks sein - und wer hat DAS eigentlich mal gelesen?? Kennt jemand den Zauberberg als Buch? Mal ehrlich...

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Kerstin
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Geschrieben Mittwoch, Februar 23, 2005 @ 14:03:02     ICQ

Unglaublich, aber wahr, die Forsythe Saga steht bei uns im Buchschrank... aber gelesen.. ehm.. nö Allerdings auch nicht Thomas Mann....

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beate
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Geschrieben Mittwoch, Februar 23, 2005 @ 15:55:02  

Quote:
Erstellt von MierschB
PS: Soweit ich das überblicke könnte Forsyte Saga ein englisches Gegenstück zu Thomas Manns Buddenbrooks sein - und wer hat DAS eigentlich mal gelesen??

ICH!!!!! Und sogar gern! Ist aber auch schon 20 Jahre her.

Grüße
Beate

Hazel
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Geschrieben Mittwoch, Februar 23, 2005 @ 22:19:12  

Hallo,

@Bruki: Ja, Galsworthy hat natürlich mehr geschrieben, aber das hab ich nicht im Kopf. Ein Buch war, glaube ich, *Die Patrizier*.

Die Forsyte Saga besteht aus 3 Bänden. Davon ist mir der erste der liebste, den zweiten hab ich (wenigstens) gelesen, der dritte reizt mich nicht. Es ist eine Familiensaga mit herrlichen Charakteren, aber im dritten Band lebt nur noch die dritte (reiche und verwöhnte) Generation.

Quote:
beate schrieb: ICH!!!!! Und sogar gern! Ist aber auch schon 20 Jahre her.

Thomas Mann hab ich nicht gelesen, aber um noch mal auf die Forsyte Saga zu kommen , die lief vor 30 Jahren als Fernsehserie, daher könnte sie manchen bekannt sein. Eine Neuverfilmung gibt es auch, allerdings nicht in deutsch.

So, das wär´s. Ich wollte eben nur mal wissen, ob Bruki - der Belesene - von meiner geliebten Forsyte Saga schon was gehört hat.

Viele Grüße, Hazel

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MierschB
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Geschrieben Donnerstag, Februar 24, 2005 @ 13:27:20  

Hm, ja, ich glaube, der hat sein ganzes Leben dran geschrieben und am Ende den Nobelpreis bekommen... Irgendwie heißt es bei Wikipedia: Forsyte-Saga und "deren Fortsetzungen"... Also mehr als 3 Bücher...

Hm "gute Lesbarkeit"? Wenn das mal stimmt?? - Wer hat mal was von Galsworthy gelesen und kann dazu was sagen???

Bruki

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