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"Every dam' thing about Jane is remarkable to a pukka Janeite!" - Rudyard Kipling

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Jane Eyre und Fanny Price

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MierschB
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Geschrieben Mittwoch, März 23, 2005 @ 16:16:28  

Bitte um Hilfe!

Hallo Janeiten und Bronte-Fans ,

wir übersetzen gerade einen kleinen Text, in dem es um Jane Eyre und Fanny Price geht... Dabei sind wir auf eine interessante Frage gestoßen, bei der ihr uns vielleicht helfen könnt...

Im Kapitel 24 geht es bei "Jane Eyre" darum, dass Jane Eyre gerade mit Rochester verlobt ist und nun darüber diskutiert wird, wie das Rochestersche Guthaben zu behandeln sei... Jane Eyre sagt hier (in der englischen Fassung):

"Now, King Ahasuerus! What do I want with half your estate? Do you think I am a Jew-usurer, seeking good investment in land? I would much rather have all your confidence. You will not exclude me from your confidence if you admit me to your heart?"

In meiner deutschen Übersetzung (Gustav Kiepenheuer Verlag von 1989 / Paul List Verlag 1958, DDR) fehlt der Hinweis auf die "jüdischen" Wurzeln des "Wucherers", mit dem Jane Eyre sich vergleicht...

Ihr könntet uns eine Freude machen und mal in euren deutschen Jane-Eyre-Fassungen nachsehen, ob da die "jüdische" Herkunft des "Wucherers" auch unterschlagen wird... (Wer eine englische hat, könnte dasselbe auch dort tun...)

Wir wären euch sehr verbunden, wenn ihr die Ergebnisse euer Suche hier posten würdet (bitte mit der Angabe, wo ihr die Fassung gefunden habt / Verlag und Jahr). (Der betreffende Absatz steht so ca. am Ende des 1. Viertels des Kapitels - die Kapitel sind bei Charlotte sehr lang in Vergleich zu Jane Austen. )

Bruki

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Hazel
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Geschrieben Donnerstag, März 24, 2005 @ 00:20:25  

Bei mir steht auch nur "Wucherer" drin. Ebenfalls Paul List Verlag, Leipzig. Ohne Jahresangabe.

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Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Sonja
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Geschrieben Donnerstag, März 24, 2005 @ 09:01:32  

Ironie an So so, diese Brontes, Antisemiten auch noch. Ironie aus

Und bei Ullstein war man ganz vorsichtig und hat den ganzen Satz gestrichen:

Quote:
Was sollte mir Ihr halbes Vermögen? Ich möchte viel lieber Ihr ganzes Vertrauen besitzen. Sie werden mich doch nicht von Ihrem Vertrauen ausschließen, nachdem Sie mich in Ihr Herz aufgenommen haben?

Ironie an Geigen jammern, der Held reißt die Heldin im Überschwang der Gefühle an seine Brust und drückt ihr einen Kuß auf die kirschroten Lippen Ironie aus

Ullstein, 15. Auflage, 2001

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Benjamin
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Geschrieben Donnerstag, März 24, 2005 @ 10:44:51  

Ich habe mal in meiner englischen Ausgabe nachgeschaut - habe leider keine deutsche...(Ich schreibe das mal bibliographisch korrekt auf - bin gerade am Schreiben von einigen Hausarbeiten, da kann man das irgendwie nicht ausschalten: Bronte, Charlotte, Jane Eyre, London (Penguin Classics) 1994, S. 260.)
Dort ist der Satz genau so geschrieben, wie du, Bruki, ihn hier zitiert hast - mit dem Jewish usurer und dem King Ahasuerus (finde ich interessant, dass die Bronte hier das Buch Ester aus der Bibel bemüht - es passt auch ganz in die Situation: Jane bittet Mr. Rochester ja um etwas, was er nicht erraten kann. Genauso bittet Ester ihren Mann Ahasveros erst mal, ihr eine Bitte zu gewähren, bevor sie dann mit der Bitte selbst herausrückt- War mir noch nie so aufgefallen....)

Ist ja interessant, dass die politisch korrekten Deutschen wieder mal solche Sachen rausstreichen - ich empfinde das als Fälschung...
Die Briten gehen da offensichtlich viel lockerer mit um - die Penguin-Ausgabe ist ja von 1994.

Hazel
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Geschrieben Donnerstag, März 24, 2005 @ 23:19:44  

Quote:
Benjamin schrieb: Ist ja interessant, dass die politisch korrekten Deutschen wieder mal solche Sachen rausstreichen


Ich frag mal ganz vorsichtig: Glaubt jemand hier, dass das mit den Geschehnissen im Dritten Reich zu tun hat? Ich meine nämlich, dass das der Grund ist. Da wäre jetzt eine Vorkriegsausgabe interessant.

Hazel

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MierschB
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Geschrieben Freitag, März 25, 2005 @ 09:25:35  

... ich will mir noch keine abschließende Meinung dazu erlauben. Nur soviel: Ich bin sehr verärgert, feststellen zu müssen, dass deutsche Verlage (Lektoren / Übersetzer) mir verstümmelte Texte vorlegen. Und sehr enttäuscht wäre ich, wenn festzustellen wäre, dass westdeutsche Verleger in dieser Frage sich nicht von ihren ostdeutschen "Kollegen" unterscheiden sollten...

Ich hänge der Religion an, die meint, dass erwachsenen Menschen selber darüber entscheiden sollen, was sie lesen, denken und tun... Solche Zensur - wie hier scheinbar praktiziert - finde ich unakzeptabel...

Ich bin immer sehr sauer, wenn ich feststelle, dass mir jemand vorzuschreiben versucht, was ich lesen darf... Vielleicht reagiere ich jetzt etwas über, aber mir haben die Jahre in der DDR in dieser Beziehung gereicht - es lebe die Freiheit!

Bruki

PS: Wenn es stimmen würde, dass wenn ein Deutscher nach dem Nationalsozialismus und dem 2. Weltkrieg in einem Bronte-Roman das Wort "jüdischer Wucherer" liest, er sofort loszieht und ein Progrom anzettelt, wäre die Welt sicher leichter zu regieren... Streichen wir doch einfach alle "bösen" Worte aus allen Büchern und alle wären glücklich... Werden wir demnächst feststellen müssen, dass jemand in der Bibel herumredigiert? Verbrennen wir doch besser gleich alle Bücher! Und die Autoren, die wir erwischen, gleich mit!! - Ich hoffe, Ihr entschuldigt meinen Sarkasmus...

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Jadzia
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Geschrieben Freitag, März 25, 2005 @ 18:59:48     ICQ

Ohne groß nachzudenken, könnte ich auch auf die Idee kommen, dass dieser Satz aus politisch-historischen Gründen gestrichen wurde. Fänd ich allerdings mehr als daneben.
Immerhin wurde das Buch nicht im 20. Jhd. geschrieben.

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Ria
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Geschrieben Freitag, März 25, 2005 @ 20:01:59  

Hallo Bruki,

nach langem Suchen habe ich nun endlich auch die Stelle gefunden (seltsamerweise Kapitel 22 bei mir):

„Was soll ich mit ihrem Geld und Gut? Ich wünsche mir ja nichts als ihr volles Vertrauen. Ich hoffe, dass Sie mir das nicht versagen werden, nachdem Sie mir ihre Liebe geschenkt haben.“

aus dem Englischen übersetzt von C. Haus
Verlag Willy Verkauf, Wien, Jahreszahl??, S.276

Ich bin sicher, dass die deutsche Geschichte (anscheinend einschließlich "Verbündeter" ) der Grund für diese Zensur ist, und ich bin durchaus damit einverstanden.
Ich finde es löblich, dass deutsche Herausgeber die Verantwortung sahen, die Verbreitung des Bildes des "bösen Juden" zu unterbinden, auch wenn ich im Allgemeinen die Veränderung von Originaltexten ablehne, aber das ist eine Übersetzung ja sowieso zwangsläufig.
Ich bin nicht kategorisch gegen Zensur, Klatschpresse sähe ich zum Beispiel gerne zensiert, auch wenn die Verfassungsschützer da auf die Barrikaden gehen.
Bis heute gibt es zu viele dumme Menschen, die von unreflektierten Vorurteilen geleitet sind (sogar gegen Juden!) und sich gerne leiten lassen. Wenn da jemand für den Entzug von "Futter" sorgt, habe ich nichts dagegen. Vielleicht bin ich in diesem Punkt aber auch nicht so objektiv wie andere, da ich in meiner Arbeit mit Jugendlichen viel mit derartigen Ideen zu tun habe.

Ach und was die Redigierung der Bibel angeht, da wurde schon so einiges verändert, und zwar immer zu Gunsten Kirche und gegen die Gleichstellung der Frau - das sind Tatsachen. Allerdings bin ich da keine Expertin.

LG Ria

Lilly
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Geschrieben Samstag, März 26, 2005 @ 12:02:17  

hallo!

also in meiner JANE EYRE-ausgabe (BTB-verlag, 1.auflage, nov. 1998, übersetzt von: Ingrid Rein) steht dazu in kapitel 24:
"ach, mein könig ahasverus! was sollte ich mit der hälfte ihres besitzes anfangen? halten sie mich für EINEN WUCHERER, der in grund und boden eine gute geldanlage sucht?..."

tja, da wurde also auch etwas weggelassen.....hm....wäre mir gar nicht aufgefallen, wenn Bruki das nicht angesprochen hätte!

bei "könig ahasverus" steht aber bei mir eine fussnote in der es heisst:
biblische bezeichnung des perserkönigs xerxes I. (486-465 v. Chr.), der die JÜDISCHE waise ester zur frau nahm. tja, da kommt der jüdische bezug erst durch die fussnote auf....hm....komisch.

glg Lilly

PS: hoffe es hat euch was gebracht?

Benjamin
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Geschrieben Montag, März 28, 2005 @ 11:08:19  

Interessant, interessant.

Ich muss in dieser Sache Bruki zustimmen: Solche Auslassungen oder sogar Verfälschungen sind wirklich skandalös. Ich glaube, dass ein Leser von Charlotte Bronte ein gewisses Abstraktionsvermögen besitzt: Er wird sich wahrscheinlich zumindest grob in der Zeit auskennen - sonst verstände er vieles gar nicht! Er wird auch die Aussagen, die dort gemacht werden, in einem anderen Licht sehen als wenn sie heute gemacht werden. Charlotte Bronte beabsichtigte mit großer Wahrscheinlichkeit keine böse Spitze gegen die Juden. Ich sehe diese Stelle - vor allem mit ihrem Bezug zum biblischen Buch Ester - als eine Art Sprichwort: Juden galten schon seit dem Mittelalter als die Personifikation von Geldverleihern und Wucherern, was vor allem daran lag, dass sie bis in die frühe Neuzeit die einzigen waren, die überhaupt Geld mit Gewinn verleihen durften.

Und gerade in England bzw. dem gesamten britischen Empire war das Verhältnis zwischen "Juden" und "Engländern" ein besonders gutes - zumindest nach dem Mittelalter. Schon in Shakespeares "Hamlet" tauchen ja zwei jüdische Kaufleute auf (wie heißen die noch mal: Rosenkranz und Güldenstern? Muss ich nachschauen...) - wenn Shakespeare das heute schreiben würde, würden die deutschen Übersetzer und Verlage das vielleicht sogar rausstreichen... - Ich müsste noch mal recherchieren, aber ich meine mich erinnern zu können, dass jüdische Geschäftsleute in England eine relativ wichtige Rolle spielten. Aber ich schaue es noch mal nach.

Ich finde, der Leser wird mit solchen Änderungen ein Stück weit entmündigt. Wie Bruki schon sagte: Ich möchte selber entscheiden, welche Aussagen verwerflich sind und welche nicht. Verlage oder Übersetzer haben meiner Meinung nach nichts am Text zu zensieren, auch wenn eine Übersetzung sicherlich nicht das Original perfekt wiedergibt!

Jadzia
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Geschrieben Montag, März 28, 2005 @ 11:52:56     ICQ

In Shakespeares "The Merchant of Venice" spielt ein jüdischer Kaufmann auch eine große Rolle. Und auch hier ist er nicht unbedingt der gute.
(kleine Info ganz am Rande: in dem Stück hat David Bamber vor einigen Jahren den Antonio gegeben. Sehr Collins-like. )

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Sonja
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Geschrieben Montag, März 28, 2005 @ 15:18:02  

Also, ich verstehe die ganze Aufregung nicht wirklich. Ich finde es nicht so günstig, dass der ganze Satz fehlt. Aber ob es nun jüdischer Wucherer oder nur Wucherer heißt, halte ich für das Textverständnis doch eher für unerheblich. Davon abgesehen, dass es für mich hier eh kein Textverständnis gibt.

Und in der Verfilmung von BJD gibt es auch so eine Stelle, die man im deutschen komplett anders übersetzt hat. Und ich fand das auch angemessen. Den Satz, auf deutsch wörtlich übersetzt, hätte ich auch für unangemessen gehalten. Im Original hat er mich dagegen nicht gestört. So isses nun mal, wir können nicht so tun, als ob da gar nichts wäre, da war nun mal was. Und Witze, die im Englischen noch erlaubt sind, haben im Deutschen nun mal einen Beigeschmack.

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Kerstin
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Geschrieben Montag, März 28, 2005 @ 17:30:22     ICQ

Quote:
Ohne groß nachzudenken, könnte ich auch auf die Idee kommen, dass dieser Satz aus politisch-historischen Gründen gestrichen wurde. Fänd ich allerdings mehr als daneben.
Immerhin wurde das Buch nicht im 20. Jhd. geschrieben.

Im 19. Jahrhundert gab es auch Anti-Semitismus. Um 1819 gab es die sog. Hep-Hep Krawalle, zu lesen hier. In England mag das Verhältnis vielleicht besser gewesen sein, aber ich denke, die Streichung ist nun wirklich kein Beinbruch.
Deshalb direkt mit der "Zensurkeule" zu kommen, finde ich ziemlich lächerlich.
Grüße,
Kerstin

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MierschB
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Geschrieben Montag, März 28, 2005 @ 18:54:34  

Mir fällt da auch gleich Walter Scott ein... In seinem "Ivanhoe" - den ich in meiner Jugend so sehr geliebt habe - spielt eine Jüdische Familie sogar eine Hauptrolle... Ich glaube, Thackeray hat später mal geschrieben, man könne die fade flachshaarige Rowena in den Sack tun und Rebecca gehöre mit Ivanhoe vermählt... (jedenfalls so ähnlich...)

Thackeray hat übrigens eine exquisite Satire auf Ivanhoe verfasst, in der er das für ihn unbefriedigende Ende des Romans in seinem Sinne korrigiert hat: "Rebecca und Rowena" - welche ich jedem Thackeray-Fan ans Herz lege - natürlich sollte auch jeder Walter-Scott-Fan das mal lesen... Jedenfalls heiraten da am Ende Ivanhoe und Rebecca...

Bruki, der Rebecca auch liebenswerter findet als Rowena...

PS: Scott war Zeitgenosse Jane Austens und Thackeray hat 50 Jahre später geschrieben... - Der Punkt scheint zu sein, dass andere Autoren der damaligen Zeit nicht so antisemitisch gewesen zu sein scheinen wie Charlotte Bronte...

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Jadzia
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Geschrieben Montag, März 28, 2005 @ 19:30:35     ICQ

Das hat nichts mit Antisemitismus zu tun.
Schon gar nicht so, wie wir es heute verstehen.

Ich stimme übrigens Sonja zu: den Satz ganz zu streichen ist sehr bescheuert. Ich wäre auch mit dem "Wucherer" zufrieden. Vielleicht mit einer Fußnote.

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MierschB
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Geschrieben Dienstag, März 29, 2005 @ 17:39:22  

Hallo Jadzia: Wie verstehen wir denn heute Antisemitismus?

Bruki

PS: Die Idee mit der Fußnote finde ich sehr gut. Mein Vorschlag dazu: "Wir haben folgendes böses Wort gestrichen: 'jüdischer Wucherer'!" - Dann wären wahrscheinlich alle Betroffenen gut bedient - die antisemitischen Flachköpfe wie die politisch-korrekten Sozialarbeiter - und keiner würde sich beschweren...

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Jadzia
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Geschrieben Dienstag, März 29, 2005 @ 18:30:08     ICQ

Quote:
Erstellt von MierschB
Hallo Jadzia: Wie verstehen wir denn heute Antisemitismus?

Ich wollte damit sagen, dass Miss Bronte nicht zwangsläufig mit ihrer Aussage als antisemitisch galt.
Heute würde sie das ohne Zweifel; aber nicht damals.

Quote:
PS: Die Idee mit der Fußnote finde ich sehr gut. Mein Vorschlag dazu: "Wir haben folgendes böses Wort gestrichen: 'jüdischer Wucherer'!" - Dann wären wahrscheinlich alle Betroffenen gut bedient - die antisemitischen Flachköpfe wie die politisch-korrekten Sozialarbeiter - und keiner würde sich beschweren...

Also, jetzt reicht's! Das musste nicht sein.
Man kann sich auch künstlich aufregen.

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Benjamin
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Geschrieben Mittwoch, März 30, 2005 @ 10:50:43  

Es stimmt schon: Wenn nur das Wort "Wucherer" dastehen würde, wäre ich auch zufrieden. Aber dass man das ganze schöne Zitat mit dem König Ahasverus und der biblischen Anspielung rausnimmt, finde ich dann doch etwas befremdlich.

Nochmal zum Antisemitismus: Ich glaube einfach nicht, dass Charlotte Bronte mit dieser Aussage etwas gegen Juden sagen wollte. Ich verstehe das Zitat eher als eine Art "Berufsbezeichnung", so wie: "Der ist ja so schwarz wie ein Kohlekumpel" oder "Die Person ist geizig wie Dagobert Duck" oder was ähnliches (mir fallen leider keine besseren Beispiele ein). Es hat also auch etwas sprichworthaftes - wahrscheinlich war dieser Vergleich damals absolut gängig.
Mit der Hoffnung, ein wenig weitergeholfen zu haben,
Benjamin

Hazel
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Geschrieben Donnerstag, März 31, 2005 @ 20:58:51  

@Kerstin
Ich bin dem Link gefolgt und habe den Bericht über die Hep-Hep Krawalle gelesen. Das war interessant. Ich wusste das so noch nicht.

Mich stört es auch nicht sehr, wenn beim Übersetzen etwas verändert wird, solange es dem Sinn entspricht.

Hazel

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Geschrieben Donnerstag, März 31, 2005 @ 21:01:43  

@Bruki

In dieser Übersetzung müssen wir natürlich *jüdischer Wucherer* schreiben, sonst gibt der nachfolgende Absatz keinen Sinn. Oder was meinst du?

Hazel

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MierschB
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Geschrieben Sonntag, April 3, 2005 @ 17:40:07  

Fanny Price und Jane Eyre

Fanny Price und Jane Eyre - wer hätte das gedacht, was die beiden für Gefühle entfachen können?

Als ich das Buch von Charlotte Bronte damals las, dachte ich so bei mir, "was für eine Fortsetzung der Romane Jane Austens"... Jane Eyre trifft das erste Mal auf Rochester - du meine Güte, das muss sie doch mit der Szene des Zusammentreffens Marianne Dashwoods und Willoughbys im Hinterkopf geschrieben haben... Diese ganze Geschichte Jane Eyres - wie sie von ihren Verwandten ausgenutzt und rumgestoßen wird... Also wenn sie sich da nicht bei Jane Austen Inspiration geholt hat? Und dann noch diese irre Sache auf dem Dachboden - ja sag bloß, hat die gute alte Charlotte etwa "Northanger Abbey" nicht richtig verstanden, dass sie sich diese Blöße gibt und so einen hirnverbrannten Unsinn zusammenschustert - oder sollte das etwa eine Satire werden?

Nun ja, man kann nicht alles haben, und so folgt hier "Fanny Price und Jane Eyre" aus der Feder Ashton Dennis, der uns schon mit seinem "elften Brief" auf die Gemeinsamkeiten Tom Lefroys und Fitzwilliam Darcys hinwies...

Der Text wurde von Hazel und mir ins Deutsche übersetzt.

Die Frage, ob Charlotte Bronte "in unserem Sinne" antisemitisch war oder die deutschen Verleger uns eine wichtige Information mutwillig vorenthalten, wenn sie "Jane Eyre" verstümmeln, - oder ob alles nur zu unserem besten Nutz und Frommen geschieht, muss erstmal offen bleiben.

Hier der Text über "Fanny Price und Jane Eyre" in deutscher Übersetzung.

Und hier das englische Original.

Bruki

PS: Inzwischen hab ich in ihrer Biografie gelesen, dass Charlotte Bronte weder "Northanger Abbey" noch "Sense and Sensibility" kannte... Aber fiese Bemerkungen über Jane Austen machen, das konnte sie. Möge sie zur Strafe Federn für Jane Austen schneiden bis ihr die Lust auf ihre Bosheit vergeht...

Wenn ich die Bronte-Biografie ganz durch habe, werde ich euch von meinem dann etwas ausgewogenerem Verhältnis zu den Bronte-Schwestern berichten. (Und um dem Protestgeschrei einer bestimmten Admin hier schon mal vorausschauend den Stachel zu brechen: Die Bronte-Biografie ist von Elsemarie Maletzke! )

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Sonja
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Geschrieben Montag, April 4, 2005 @ 07:34:03  

Elsemarie Maletzke hat jede Menge Biografien geschrieben, das allein genügt noch nicht, um zu beweisen, dass das Objekt ihrer Biografie diese Würdigung wert war.

Und dann, wie Du schon selbst sagst (warum erst im Nachhinein, nachdem Du im ersten Absatz unhaltbare Theorien gesponnen hast, über eine mögliche Inspiration durch Jane Austen, verstehe ich zwar nicht ganz, aber egal), die Brontes mochten Jane Austen nicht. Man kann also ausschließen, dass Jane Eyre eine Satire werden bzw. sein soll(te). Im Gegenteil, man muss befürchten, dass die gute Charlotte jedes Wort meint, das sie da schreibt, inklusive versteckter, irrer Ehefrauen auf Dachböden.

So, nun habe ich den Beitrag von Mr. Ashton Denis gelesen und mich köstlich amüsiert. Vielen Dank für Eure Mühe, Hazel und Bruki.

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Lizzy
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Geschrieben Montag, April 4, 2005 @ 12:28:47  

Hallo,
Mit viel Interesse habe ich Euren Text über Fanny Price und Jane Eyre gelesen und musste mich gleich etwas näher mit den Geschwistern Bronte beschäftigen. Ich muss zunächst zugeben, dass ich (noch?) nichts von ihnen gelesen habe. Im Fernsehen kam allerdings mal ein Film über die drei Schwestern und ihr Leben, der mich sehr bewegt hat. Nach diesem Film taten mir alle drei eigentlich nur furchtbar leid. So lebten sie z.B. in der Einöde ohne viel Kontakt zur Außenwelt.
Aber zu etwas anderem: Bruki wollte etwas über den Vater der Bronte-Schwestern erfahren und da habe ich mich gleich mal auf die Suche gemacht. Dabei habe ich festgestellt, dass es durchaus, wenn auch geringe, Parallelen zu Jane Austens Vater gibt. Eine Webseite fasst das Leben des Vaters mal zusammen: http://www.bronte.brain-jogging.com/vater.htm. Eine andere Quelle berichtet, dass die Schwestern nie die damalige Mode tragen durften, da der Vater Angst hatte, die Kleider könnten Feuer fangen. Insgesamt scheint es ein sehr merkwürdiger Charakter gewesen zu sein, der vielleicht sogar wie eine Person aus Jane Austens Werken anmutete. Aber es lässt sich vielleicht auch entschuldigen, da er fast die Hälfte seiner Familie verlor. Aber was ich am interessantesten fand, war die Tatsache, dass der Vater der Schwestern keine Ahnung davon hatte, was seine Töchter machten, nämlich Bücher schreiben. Also gab es wohl das gemeinsame Lesen in der Familie, wie es bei den Austens üblich war, im Bronte-Haushalt nicht. Die Schwestern lasen sich ihre Werke vielleicht untereinander vor? Und sind die Bücher deshalb so, wie sie sind?
Also alles in Allem würde ich sagen, der Vater kann nicht als "Verdächtiger Nr.1" angesehen werden. Aber sicherlich eher der von allen geliebte Bruder, der durch Alkohol-, Opium- und Spielsucht auffiel. Die Schwestern hatten nicht viel zu lachen in ihrem kurzen Leben.

Lizzy

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MierschB
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Geschrieben Montag, April 4, 2005 @ 13:13:01  

Hallo Lizzy,

ich habe die Bronte-Biografie erst halb durch, aber ich kann Deine Beobachtungen im großen Ganzen bestätigen... Die Sache ist die, dass der Vater scheinbar ein extrem autoritärer Mensch war, der nebenbei auch sehr (evtl. pathologisch) psychotisch gewesen sein könnte. Z.B. trug er ständig eine geladenen Pistole mit sich herum und im Haus hing ein geladenes Gewehr an der Wand... Papa Bronte hatte Angst, dass "Aufständische" ihn überfallen würden... desweiteren lebten die Kinder auf einem Friedhof - und die Toten stanken gewaltig aus ihren Gräbern - wortwörtlich wahr... Die allgemeine Lage war wohl, dass die Mädchen und auch Branwell, der Bruder, extrem unter väterlichen Druck standen: "Sitz gerade", "sei ruhig", "spielen ist Sünde", "lachen ist übel"..."Ihr endet unweigerlich in der Hölle" ... Das mit den Kleidern ist lt. Maletzke umstritten, weil es auch sein könnte, dass die weiten Kleider deshalb verboten waren, weil er Angst wegen der offenen Feuerstätten im Haus hatte... Aber es scheint mir so zu sein, dass ALLE Bronte-Kinder einen gewaltigen Sparren locker hatten und das kam aus meiner bisherigen Leseerfahrung in der Biografie von der Erziehung her - und die kam von Papa Bronte und der Tante Branwell - entweder aktiv oder durch Unterlassung... Da kann man wohl sagen: Den Kindern fehlte Liebe! - Und zwar in jeder Beziehung... Ihre Traumwelten wurden z.T. so real, dass Charlotte die geträumten Figuren Gondals/Glasstowns/Verdopolis um ihr Bett herumstehen sah... Sie befürchtete dann, sie würde schnurstracks und ohne Umweg in die Hölle einfahren... Außerdem nahm auch sie Opiumpräparate, was Maletzke für eine mögliche Ursache dieser als real empfundenen Phantasien hält... - Und Emily war definitiv ständig in dieser Traumwelt unterwegs... Bei ihr mischte sich Realität und Imagination ganz offensichtlich und völlig natürlich... Sie hatte deswegen am Ende auch kaum noch Kontakt zu ihrer Umwelt - einschließlich ihrer Schwestern...

Ashton Dennis (ist ein Alias)... ich vermute, er ist Psychiater - evtl. derselbe, der das Buch über die verschollenen Sex-Szenen bei Jane Austen schrieb? Deshalb wahrscheinlich seine "psychologische" Sicht auf den Vater (so eine Art Ödipus-Blick?)...

Genug, wenn ich die Biografie durch habe, schreibe ich mal was ausführlicheres dazu...

Zum Film: Ja ja ja ja.... Der kam, hab ich gestern rausbekommen, im Oktober 2004 auf Arte... Ich hab den aber vorher mal gesehen. Schade, dass ich das mit Arte nicht wusste... dann hätte ich den unbedingt nochmal angesehen... Der heißt "Die Schwestern Brontë" ist von André Techiné (also nicht Truffaut)... war sein Erstling 1978 gedreht... Der Kameramann hat später "Camille Claudel" regiert (heißt das so?)... leider konnte ich keine DVD-Kopie des Filmes auftreiben... Wenn jemand den Film hat - *sabber*... den hätte ich sooooo gerne...

Bruki

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Geschrieben Montag, April 4, 2005 @ 13:19:35  

Hallo Sonja,

naja, sooo viele Biografien sind es nun auch nicht

Das mit den Vermutungen (unhaltbar): Das hab ich gedacht, als ich "Jane Eyre" gelesen hab... Das war vor 20 Jahren oder noch länger her... Damals wusste ich NIX von den Brontes (oder von Jane Austens Leben)... Ich hab eben so beim Lesen meine VERMUTUNGEN angestellt... - Und das ist so: Die Plots und bestimmte Handlungsstränge sind so ähnlich, dass man schon auf komische Gedanken kommen könnte... Aber ich wollte in der Anmoderation eben nur meine damalige naive Sicht wiedergeben... Nichts für ungut...

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Hazel
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Geschrieben Dienstag, April 5, 2005 @ 20:16:43  

Ähm, zu der Übersetzung muss ich sagen, dass Bruki das meiste gemacht. Er war schneller. Aber ich habe gerne mitgemacht.

@Lizzy
Ich habe den Film über die Bronte-Schwestern auch gesehen. Das ist etwas für melancholische Tage, finde ich. Ich hab ihn auf Video und möchte ihn nicht missen. Deinem Link bin ich gefolgt und hab ´s gelesen. Komisch, dass die Kinder ein so trauriges Schicksal hatten, obwohl der Vater so nett war.

Das mit den Kleidern, die am offenen Kamin leicht anbrennen, kam auch in Betty und ihre Schwestern vor. Erinnert ihr euch? Einem Mädchen ist das Kleid verbrannt. (Oder waren es die Haare? Sorry, falls ich was durcheinanderbringe)

Jane Eyre habe ich zur Hälfte gelesen. Ich mochte Mr. Rochester nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Mann. Und die Antworten, die Jane Eyre ihm gegeben hat, wären mir nie eingefallen. Ein Zusammenfassung der einzelnen Kapitel von Jane Eyre mit hilfreicher Analyse findet sich hier .

Dass Ashton Dennis Psychiater ist glaube ich irgendwie nicht. Als solcher hätte er, glaube ich, keine Zeit, diese Vergleiche anzustellen, und wenn doch, dann würde er das wissenschaftlich fundiert machen.

Falls du die Bronte-Biographie irgendwann mal weitergibst (leihweise), Bruki, dann hätte ich Interesse. Du lechzt nach dem Bronte-Film? Melde dich einfach bei mir.

Gruß Hazel

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Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
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Geschrieben Montag, April 11, 2005 @ 18:04:54  

Mir lässt das ja keine Ruhe. Warum haben die Übersetzer den "jüdischen" unterschlagen?

Also denk ich, ich schreibe mal den Verlagen und frage direkt nach. Erstaunlicherweise gibt es gar nicht so viele Verlage, wie man denkt (die meisten Verlags-"Namen" gehören heute wohl schon einer Handvoll Großverlagen). Also reduziert sich das Rundschreiben ganz schnell auf drei Verlage:
- randomhouse (für BTB)
- Ullstein (für Paul List)
- Aufbau (für Gustav Kiepenheuer)

Den Verlag Willy Verkauf gibt es wohl nicht mehr, weil der Inhaber verstorben ist (Willy Verkauf-Verlon 1917-1994, emigriert 1933 nach Palästina, 1946 Wien, 1961-1972 Frankreich, 1973 zurück nach Wien).

Heute ist die erste Antwort eingegangen. Hier der Schriftwechsel:

Quote:
Anfrage wegen Übersetzung "Jane Eyre" (BTB-Verlag)
(BTB-Verlag, 1. Auflage, Nov. 1998, übersetzt von Ingrid Rein)

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine Frage zu dem Roman "Jane Eyre" von Charlotte Bronte. Im Kapitel 24 geht es darum, dass Jane Eyre gerade mit Mr. Rochester verlobt ist und nun darüber diskutiert wird, wie das Rochestersche Guthaben zu behandeln sei... Jane Eyre sagt hier (in der englischen Original-Fassung):

"Now, King Ahasuerus! What do I want with half your estate? Do you think I am a Jew-usurer, seeking good investment in land? I would much rather have all your confidence. You will not exclude me from your confidence if you admit me to your heart?"

In Ihrer deutschen Übersetzung heißt es:

"Ach, mein König Ahasverus! Was sollte ich mit der Hälfte ihres Besitzes anfangen? Halten sie mich für einen Wucherer, der in Grund und Boden eine gute Geldanlage sucht?..."

Können Sie mitteilen, warum das Wort "jüdischer" unterschlagen wurde?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
usw.

Hier die Antwort:

Quote:
Von: Susann.Rehlein@randomhouse.de
Gesendet: Montag, 11. April 2005 13:10
An: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Cc: Johanna.Nilsson@randomhouse.de
Betreff: Bronte

Lieber Herr xxxxxxxx,
ich kann leider nicht mehr nachvollziehen, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. Ich entschuldige mich dafür und werde persönlich dafür sorgen, dass er in der nächsten Auflage behoben wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Susann Rehlein

Also können sich die Käufer der Ausgabe des BTB-Verlages ab der nächsten Ausgabe auf den vollständigen Text freuen.

Bruki

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Geschrieben Montag, Mai 9, 2005 @ 13:38:48     ICQ

Danke für die Übersetzung. Klingt sehr interessant.
Während meines kurzen Studiums wurde mir von einer Kommilitonin, die offensichtlich JA UND die Bontës mag, „The Tennant of ...“ empfohlen. Sie war sehr begeistert davon und ich wollte es auch lesen. Habe es aber nie. Und nun, nachdem ich diese Postings gelesen habe, und ich sonst schon einiges über die Brutalität und Absurdität der Romane der Schwestern gelesen habe, habe ich gar keine Lust mehr.
Ich stehe eher auf die Ironie und ‚Boshaftigkeiten’ Jane Austens. *g*

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Geschrieben Montag, Mai 9, 2005 @ 16:35:18  

Hallo Jadzia,

lesen kann man sie schon, wenigstens um mitreden zu können... Und die jüngste Bronte war noch die "normalste" der drei Schwestern... ihre Bücher vergleicht Maletzke wirklich mit denen von Jane Austen (so sinngemäß: die erste Schriftstellerin nach Jane Austen die realistisch geschrieben hat... aber nicht ihre Qualität erreichen konnte...).

Im Moment halte ich immer noch Emilys "Sturmhöhe" für ein Lese-Muss... - Und Die Erbin von Wildfell Hall liegt bei mir vor dem Bett rum und wartet ... Nach "Agnes Grey" konnte ich mich noch nicht dazu aufraffen, es zu lesen, weil es etwa 3mal so dick ist...

Aber sach ma, wo steht denn was von "Boshaftigkeiten" bei Jane Austen? Hast Du das jetzt mit Charlotte Bronte verwechselt? (DIE scheint mir, hatte echt einen Giftzahn sitzen... - aber doch nicht Jane Austen)

Bruki

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Darcymania
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Geschrieben Mittwoch, Mai 11, 2005 @ 08:11:47  

Quote:
Erstellt von MierschB

Aber sach ma, wo steht denn was von "Boshaftigheiten" bei Jane Austen? Hast Du das jetzt mit Charlotte Bronte verwechselt? (DIE scheint mir, hatte echt einen Giftzahn sitzen... - aber doch nicht Jane Austen)

Ist es denn nicht gerade die subtile Boshaftigkeit von Jane Austen, die ihre Romane unter anderem auszeichnen? Natürlich zeigt sie nie mit dem Finger auf irgendjemanden, dazu ist sie viel zu clever. Aber all' die versteckten "ätschibätschis" sind doch herrlich!
Mir fällt dazu zum Beispiel ein, dass die eingebildeten, snobistischen Ladys (wie Lady de Bourgh oder Lady Dalrymple) immer mit unansehnlichen, kränklichen oder dummen Töchtern gesegnet sind, so nach dem Motto: Ihr seid zwar reich und mächtig, aber diese Schrapnellen will trotzdem keiner haben! Ist doch irgendwie klasse ...

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Denk an die Vergangenheit nur insoweit, als sie dir freudige Erinnerung bietet.

Seiten 1 off 2 Seiten: 1, 2