The Confession of Fitzwilliam Darcy

von Mary Street


Kirstens Meinung Martinas Meinung Sonjas Meinung Ulrikes Meinung

The    Confession of Fitzwilliam Darcy - Buchcover

erstmals erschienen: April 1999
Taschenbuch, ISBN: 075407305X



Kirstens Meinung

Mary Street liefert uns eine weitere Version von Stolz und Vorurteil aus der Sicht Fitzwilliam Darcys. Mary Street hält sich nicht so strikt an die Vorlage wie Janet Aylmer in Darcy's Story, verzichtet aber aufMarjorie Fasmans Ausflüge in Darcys Jugend und ähnliche "Schnörkel".

Anfangs scheint mir Darcys Erzählung ein wenig sachlicher und distanzierter zu sein, als der Titel es vermuten läßt, aber spätestens nach seinem ersten, mißglückten Antrag weißt seine Darstellung die Leidenschaft und die inneren Kämpfe auf, die ein "Geständnis" verspricht.

Mary Street wurde eindeutig nicht nur von Jane Austens Original, sondern auch von Andrew Davies Interpretation der Geschichte in der 1995er Verfilmung inspiriert, so dass Mary Streets Buch ein besonderes Lesevergnügen für diejenigen unter den Stolz und Vorurteil - Liebhabern sein wird, die Colin Firths Darstellung des Fitzwilliam Darcy lieben. (Kirsten 6/2000)


Martinas Meinung

Pride and Prejudice aus der Sicht von Mr. Darcy. Wir lernen seine Beweggründe für sein Handeln, seine Beziehung zu Georgiana und anderen näher kennen. Diese Geschichte entspricht eher meiner Vorstellung von Mr. Darcys Ansichten als Janet Aylmers Darcys Story. Ich finde seine Gedankengänge und Absichten sehr glaubhaft.

Die Charakteren wurden hier nicht, oder nur minimal verändert (Georgiana verbreitet gegenüber den Bingley-Schwestern, dass Mr. Darcy seine Cousine Anne heiraten will. - Eine Ausnahme, wo G. in einer Weise aktiv wird, wie ich es ihr in P&P nicht zugetraut hätte.)

Da Mary Street Mr. Darcy die Geschichte erzählen lässt, fehlen einige Szenen aus P&P, nämlich die, in denen er nicht zugegen ist, und es kommen neue dazu, die sehr gut eingepasst wurden. Ein sehr strenger Leser würde vielleicht anmerken, dass nicht alles 100% Jane Austen-like ist, aber ich fand die Abweichungen nur minimal, weshalb sie meinen Lesegenuss nicht störten. (Martina 06/03)


Sonjas Meinung

Leider kann ich diese Fortsetzung von "Stolz und Vorurteil" nicht uneingeschränkt loben.

Natürlich ist es interessant, etwas über die Gedanken und Beweggründe von Mr. Darcy zu erfahren. Aber das ist genau mein Kritikpunkt. Ich habe mir Jane Austens Darcy anders vorgestellt. In dem Buch wird er bis zum ersten Antrag, na ja, wie würde Bridget sagen, als Flach... dargestellt. Intrigant, hinterlistig, gemein. Dann habe ich Jane Austen falsch verstanden. Überheblich und zu stolz ja, aber hinterlistig? Er hatte gute Prinzipien und hat sie falsch angewandt. Aber welches gute Prinzip erlaubt Hinterlistigkeit?

Und dann, nach dem Antrag, die Kehrtwendung um 180°. Da ist er mir zu schnell zu schuldbewußt und wenig stolz. Da ist keine Entwicklung hin zur Erkenntnis des eigenen Irrtums, sondern es fällt ihm quasi wie Schuppen von den Augen. Darüber erfahren wir bei Jane Austen nichts, aber ich stelle mir das eher als Prozess vor, der erst kurz vor dem Wiedersehen in Pemberley vollendet ist.

Mary Streets Mr. Darcy ist nicht "mein" Mr. Darcy. Er ist mir erst zu schlecht und dann zu einsichtig. Aber wie es aussieht, trifft Mary Street die Vorstellung der Mehrzahl der Leser und meine Meinung repräsentiert nicht die Mehrheit.

Und eines muß ich gestehen, trotz meiner Vorbehalte habe ich das Buch regelrecht verschlungen (sofern der Begriff bei mir und einem englischen Buch angebracht ist ;-) ). Es ist sehr fesselnd geschrieben und allemale lesenswert. (Sonja 03/04)


Ulrikes Meinung

Wenn Euch Darcy's Story von Janet Aylmer gefallen hat, werdet Ihr dieses Buch lieben.

Nein, Mr. Darcy legt keine wesentlich anderen Geständnisse ab als die, von denen wir schon wissen, aber jeder Leser oder eher jede Leserin von Stolz und Vorurteil wird sich freuen, noch einmal Gelegenheit zu haben, den inneren Gedanken und Gefühlen dieses so geheimnisvollen Helden zu folgen.

Und es ist ein Vergnügen, beide Fortsetzungen zu vergleichen. Natürlich sind sie im Grundmuster gleich, schließlich hat Jane Austen dem Handlungsspielraum feste Grenzen gesetzt, aber beide ihrer Nachfolgerinnen erschließen ganz eigene Wendungen, die den Fortgang der Geschichte erklären können.

Zwei Dinge sind mir an The Confession of Fitzwilliam Darcy besonders aufgefallen. Zum einen - und das fand ich am erstaunlichsten - , bei all den vielen Fortsetzungen von Stolz und Vorurteil, die ich bisher gelesen habe, kommt hier erstmalig Mr. Hurst ein wenig Raum in den Überlegungen unseres Helden zu, und zwar - und das ist das erstaunlichste daran - durchaus positiver Natur.

Zum anderen versucht Mr. Darcy Erklärungen zu finden, warum Mrs. Bennet so denkt und handelt, wie Jane Austen sie in ihrem Buch darstellt. Und er kommt zu Einsichten, die dem Leser genauso natürlich und unvermeidlich erscheinen wie Mr. Darcy selbst, und die obendrein Mrs. Bennet in einem durchaus vernünftigen Rahmen rehabilitieren.

Leider ist das Buch noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen wie die meisten der Fortsetzungen von Stolz und Vorurteil. Und obwohl erst 1999 erschienen, ist es schon schwierig, ein englischsprachiges Exemplar zu bekommen, deshalb, wenn Ihr Interesse daran habt, begebt Euch möglichst bald auf die Suche danach, bevor gar kein Exemplar mehr zu erhalten ist. (Ulrike, Gast)



zurück zur Übersicht




Index Update Biographie JAs Werk JAs England Links Sekundärliteratur
Filme Musik Fanfiction Suche Gästebuch Chat JAF-ML Board


Web-Katalog.net