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Was wäre wenn...

von Becci




Teil 1 Teil 2 Teil 3


Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Kapitel 8

Kapitel 5

Während Lizzie ungeduldig eine Gelegenheit abwartete mit Darcy allein zu sein, war Darcy bemüht eine solche Situation zu vermeiden. So bot sich Lizzie am Nachmittag keine Möglichkeit mehr mit Darcy zu reden und auch am Abend schien es so, als ob sich ihr dazu keine Gelegenheit mehr bieten würde, aber Lizzie, die wusste, wie wichtig ein klärendes Gespräch mit Darcy war, scheute sich nicht eine solche Gelegenheit selbst herbeizuführen.

Sie saßen am Abend alle zusammen im Salon und, während Bingley und Mrs. Bennet sich unterhielten und die Mädchen Näharbeiten verrichteten, hatte Darcy sich mit einem Buch in eine Ecke abseits der Gruppe niedergelassen. Lizzie nahm sich, nachdem sie ihn eine Weile beobachtet hatte, auch ein Buch und setzte sich zu ihm. Sie tat als würde sie lesen, und sagte schließlich, nachdem sie sich sicher war, dass die anderen ihnen keine Beachtung schenkten, so leise, dass nur Darcy es hören konnte: "Ich muss mit Ihnen reden." Darcy antwortete darauf mit kühler Stimme, auch im Flüsterton: "Ich denke nicht, dass es etwas gibt, was Sie mir zu sagen hätten. Ich habe jedenfalls nicht das geringste Bedürfnis nach einer Unterhaltung mit Ihnen." Dann stand er auf und wandte sich mit folgenden Worten an Bingley: "Bingley, mir ist gerade eingefallen, dass du mir noch dein neues Jagdpferd zeigen wolltest, und da ich morgen schon so früh abreise, wäre es wahrscheinlich am besten, wenn wir das sofort erledigen würden." Jeder konnte sehen, was Mr. Darcys eigentliche Absicht bei diesen Worten war, die Kränkung, die Lizzie galt, war nur zu offensichtlich.

Doch keiner sagte etwas und Bingley und Darcy verließen den Raum, um nach dem besagten Pferd zu schauen. Kaum hatten die beiden den Raum verlassen, zeterte Mrs. Bennet los: "So ein unhöflicher, unerträglicher Mensch. Erst interessiert er sich für Lizzie und schenkt ihr alle erdenkliche Aufmerksamkeit und dann weist er sie so grob zurück, wenn sie sich nur neben ihn setzt. Ich hatte vollkommen recht damit, ihm von Anfang an nicht zu trauen. So ein arroganter und unerträglicher Mann!“ Lizzie, die es neben der erfahrenen Demütigung nicht auch noch die Worte ihrer Mutter ertragen konnte, wandte ein: "Mamma, es war gewiss nicht seine Absicht unhöflich zu erscheinen. Er hat sich sicher nur daran erinnert, dass er sich dieses Pferd noch vor seiner Abreise anschauen wollte und Charles direkt danach fragen wollen." Aber Lizzies Worte schienen Mrs. Bennet keineswegs zu beruhigen. Vielmehr lenkten sie ihre Gedanken nur in eine andere Richtung: "Lizzie, du hast ihn doch nicht etwa beleidigt, dass er dich so behandelt? Du weißt, wie sehr mich das kränken würde, wenn du so etwas tun würdest. Und du hast mir doch dein Versprechen gegeben und denke erst an deine Familie!" Schnell erwiderte Lizzie: "Nein, Mamma, ich habe ihn stets mit Freundlichkeit und Zuvorkommenheit behandelt. Ich habe nichts getan oder gesagt, was ihn beleidigt haben könnte." Hier nahm Lizzie wieder ihr Buch auf und schien weiterzulesen, während sie aber in Wirklichkeit nur ihre Tränen verbarg, die sie trotz aller Selbstbeherrschung nun nicht mehr zurückhalten konnte. Mrs. Bennet schimpfte weiter über das unerhörte Verhalten, das Mr. Darcy an den Tag gelegt hatte, und als Bingley und Darcy zurückkamen, äußerte sie den Wunsch ins Bett zu gehen, worauf sich die Gesellschaft auflöste.

Doch bevor Lizzie schlafen gehen konnte, musste sie das Geschehene noch mit Jane besprechen. Aber auch hier sollte sie keinen Erfolg haben, denn gerade, als Lizzie vor Janes Zimmertür stand und anklopfen wollte, hörte sie, wie Charles und Jane sich unterhielten. Sie hörte die Worte, obwohl sie keineswegs die Absicht hatte zu lauschen. "Ich kann das nicht ganz glauben. Hat Darcy wirklich gesagt, dass Lizzie ihm hinterherläuft? Das passt so gar nicht zu meiner Schwester. Ich meine, wenn sie ihn lieben würden, aber.... Ich weiß, dass es meiner Mutter ähnlich sieht zu versuchen, Darcy mit Lizzie zusammen zu bringen. Aber dass Lizzie sich darauf einlässt, Darcys Nähe sogar aufsucht.... Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine, sie kann Darcy nicht einmal leiden. Es ist einfach unglaublich! Mr. Darcy muss da etwas falsch verstanden haben!" "Nein, es war auch für mich deutlich zu sehen, wie deine Schwester sich um ihn bemühte. Und bedenke, dass deine Schwester durch den Tod ihres Vaters sehr verwirrt ist. Sie wünscht sich Geborgenheit und Sicherheit und klammert sich an jeden, der ihr das geben kann. Das ist ganz normal bei unverheirateten Mädchen, die ihren Vater verloren haben, sagt Darcy. Doch darauf möchte er keine Ehe aufbauen. Er denkt, dass Lizzie eine Heirat mit ihm schon vor der Hochzeit bereuen würde. Deshalb reist er morgen nach London und besucht Dufton Hall erst wieder, wenn deine Schwester nicht mehr hier ist. Er ist zutiefst gekränkt durch ihr Verhalten, vor allem dadurch, dass sie nicht zugibt, dass sie nichts für ihn empfindet und nur versorgt sein möchte. Aber vielleicht kennt Elizabeth dort einfach ihre eigenen Gefühle nicht! Schließlich könnte die Trauer um ihren Vater bei ihr so groß sein, dass der Schmerz ihre Vernunft zeitweise außer Kraft gesetzt hat."

Lizzie konnte nicht weiter zuhören. Sie rannte so schnell sie konnte auf ihr Zimmer und ließ sich dort schluchzend auf ihr Bett fallen. 'Er will mich nie wieder sehen!', war der einzige Gedanke, der ihr ständig durch den Kopf ging und alle ihre noch verbliebenen Hoffungen zunichte machte.

Lizzie tat in dieser Nacht kaum ein Auge zu. Sie überlegte stattdessen, wie sie Darcy doch noch von ihrer Zuneigung überzeugen konnte. Aber keine Idee überzeugte sie. Denn wenn Darcy nicht gewillt war, ihren Worten Glauben zu schenken, und das schien er nicht zu sein, machte keine dieser Ideen irgend einen Sinn. Letztendlich schlief sie für zwei oder drei Stunden ein, um dann wieder aufzustehen, um mit Darcy, der sehr früh am Morgen nach London aufbrechen wollte, und Bingley zu frühstücken. Und so sah sie beim Frühstück weder hübsch noch ausgeschlafen aus, sondern unausgeschlafen, besorgt und bemitleidenswert.

Doch auch Darcy hatte in dieser Nacht wenig Schlaf bekommen. Immer wieder quälte ihn der Gedanke, ob er nicht doch zu abweisend und unfreundlich mit Lizzie umgegangen war. Denn auch, wenn er nicht glauben konnte, dass sie ihn liebte, so konnte er sich von der Hoffnung auf ein gemeinsames Leben mit Lizzie nicht so schnell trennen. Er dachte beständig, dass er es doch vielleicht besser ertragen hätte können, mit einer Frau zusammenzuleben, die sich ihm gegenüber nur verpflichtet fühlte, als die Frau, die er liebte nie wieder zu sehen. Eventuell hätte Lizzie ja noch Zuneigung für ihn entwickelt und sie wären glücklich miteinander geworden.

Aber er hielt eine solche Entwicklung für relativ unwahrscheinlich. Nein, es hätte eher zu Lizzie gepasst, dass sie ihre Entscheidung ihn zu heiraten schnell wieder bereut hätte. Sie hätten sich heftig gestritten und Lizzie hätte ihn nur noch mehr verachtet. Eine solche Ehe hätte er nicht ertragen können! Außerdem, selbst wenn er hoffte, dass Lizzies Gefühle für ihn sich verändert hatten und sie ihn nun nicht mehr verachtete wie sie es zuvor getan hatte, sondern ihn als ehrenhaften und annehmbaren Mann ansah, konnte er sich nicht durchringen sie nur aufgrund solcher Gefühle der Achtung und der Dankbarkeit zu heiraten. Sein Stolz ließ es einfach nicht zu, eine Frau zu heiraten, die nicht dasselbe für ihn empfinden konnte, was er für sie empfand. Vor allem, wenn er sie so leidenschaftlich liebte wie er Lizzie liebte.

Nein, Lizzie hatte er endgültig verloren. Falsch, sie hatte ihm nie gehört! Sie war für ihn von Anfang an unerreichbar gewesen! Da sowohl Lizzie als auch Darcy sehr wortkarg beim Frühstück waren und Lizzies andere Schwestern und ihre Mutter nicht so früh aufgestanden waren, kam Bingley die unangenehme Aufgabe zu so etwas wie eine Unterhaltung in Gang zu halten. Doch da er Darcys Meinung, dass Lizzie offene Zuneigung für Mr. Darcy nur Verwirrung aufgrund des Todes ihres Vaters war, nicht ganz zustimmen konnte und Darcy als unglücklicher Verliebter ihm außerdem Leid tat, wollte er den beiden eine Möglichkeit geben, sich auszusprechen oder wenigstens wieder zu versöhnen. Daher verließ er das Esszimmer für ein paar Minuten und ließ Darcy und Lizzie allein zurück.

Diesmal war es Mr. Darcy, der das Gespräch begann. Er hatte bemerkt, dass er Lizzie mit seinem Verhalten gekränkt hatte und wollte es nun soweit wie möglich wiedergutmachen. Seine Worte lauteten folgendermaßen: "Miss Bennet, es scheint mir, als hätte ich Sie mit meinem gestrigen Verhalten gekränkt. Bitte glauben Sie mir, dass das keineswegs meine Absicht war. Ich wollte Sie nur davon abhalten, dass Sie etwas sagen, was wir beide im Nachhinein bereut hätten. Ich hoffe Sie verstehen mich da nicht falsch und deuten mein Verhalten als Unhöflichkeit oder Beleidigung." Lizzie konnte nicht anders als ihren Gefühlen Luft zu machen: "Mr. Darcy, wie sollte ich Ihr Verhalten anders deuten als Ablehnung, Groll, Zorn. Sie haben meine Dankbarkeit Ihnen gegenüber verachtet, ja sogar verurteilt, mich vor meiner Familie bloßgestellt und nun reisen Sie nach London, weil Sie mich hassen und nie wieder sehen wollen. Was soll ich angesichts eines solchen Verhaltens bitte schön anderes denken als, dass Sie mich abgrundtief hassen?" Mr. Darcy war über ihre Worte zutiefst bestürzt und versuchte sie schnellstmöglich davon zu überzeugen, dass sie ihn missverstand: "Miss Bennet, ich hasse Sie keineswegs. Ich fahre nach London, weil ich dort einige wichtige Geschäfte abwickeln muss. Ich wollte Sie auch nicht vor Ihrer Familie bloßstellen. Ich wollte Sie nur davor bewahren etwas zu sagen, was Sie später bereuen könnten, und ich verachte Ihren Dank nicht, sondern wollte Ihnen nur klarmachen, dass Sie sich mir gegenüber trotzdem zu nichts verpflichtet fühlen müssen." Lizzie spürte, dass er nicht wirklich wütend auf sie war, und ergriff nun über den Tisch hinweg seine Hand und entgegnete sofort: "Mr. Darcy, wenn das so ist,..." Weiter kam sie nicht, denn Mr. Darcy entzog ihr nicht nur seine Hand, sondern unterbrach sie auch: "Miss Bennet, es scheint, Sie haben nicht verstanden, was ich Ihnen deutlich machen wollte, deshalb ist es besser, wir führen diese Unterhaltung nicht fort." In diesem Moment kam Bingley zurück ins Esszimmer.

Während dem restlichen Frühstück sprachen weder Darcy noch Lizzie irgendein Wort miteinander. Und auch als sie sich verabschiedeten, sagte Darcy kein Wort. Doch Lizzie, die das Schweigen nicht aushielt, brachte ein leises "Auf Wiedersehen" über die Lippen, worauf Darcy sich kurz verbeugte, aber kein Abschiedswort erwiderte. So verließ Darcy Dufton Hall und, während die Kutsche sich immer weiter vom Haus entfernte, konnte Lizzie ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken. Sie rannte ins Haus zurück, suchte Jane in ihrem Zimmer auf und erzählte mit ziemlich wirren Worten von ihren Gefühlen für Darcy. Jane verstand nicht sofort, doch, nachdem Lizzie ihr erzählt hatte, was er für Lydia getan hatte und wie ihr Treffen in Derbyshire verlaufen war, wurde ihr langsam klar, dass Lizzie Mr. Darcy tatsächlich liebte, ihn die ganze Zeit geliebt hatte. Sie versuchte ihre Schwester so weit wie möglich zu trösten, aber Mut machen konnte sie ihr nur wenig. Sie sagte zwar, dass Mr. Darcy sicher trotzdem bald wieder nach Dufton Hall kommen würde und seine Verhalten ihr gegenüber vielleicht schon jetzt wieder bereute. Jedoch wies Lizzie alle Tröstungen Janes zurück und war der festen Überzeugung, dass nun alles verloren sei.

Ähnlich sah auch Mrs. Bennet die ganze Angelegenheit. Sie bedauerte gleichermaßen Lizzie wie sie sich über Mr. Darcys Verhalten aufregte. Mr. Darcys war der eindeutig unerträglichste und schrecklichste Mann, weil er ihrer lieben Tochter so einen Schmerz angetan hatte. Aber, so betonte sie auch immer wieder, wenn Lizzie Mr. Collins Antrag angenommen hätte, wäre ihr dieser Schmerz erspart geblieben. Dann würden sie sogar noch in ihrem Haus leben können und wären nicht vertrieben worden.

Lizzie, die merkte, dass es angesichts des Charakters ihrer Mutter wichtig war, nicht zuviel Schmerz und Bedrückung zu zeigen, damit ihre Mutter wenigstens weiterhin glaubte, dass Lizzie Mr. Darcy ja sowieso immer Verachtung entgegengebracht hatte und deswegen nicht wirklich verletzt oder enttäuscht war, bemühte sich ihre Kränkung und ihren Schmerz über den Verlauf der Dinge zu verbergen. Tatsächlich war dies ihr, jedenfalls gegenüber ihrer Mutter möglich und bald verbarg sie ihre tiefe Enttäuschung auch vor Jane hinter bloßer Empörung über Darcys Verhalten. Obwohl sie wusste, dass sie ihn immer noch liebte, war es leichter so zu tun als sei sie nur gekränkt und empört über sein Verhalten und nicht ernsthaft verletzt.


Kapitel 6

Doch trotz aller Versuche Lizzies, Darcy zu vergessen und aller ihrer Versicherungen Jane gegenüber, dass es ihr gut ginge und sie keineswegs an einem gebrochenem Herzen leide, war es sehr offensichtlich, dass Lizzie die Trennung von Darcy sehr zusetzte.

Sie ging mittlerweile so häufig spazieren, dass ihr Gesicht nun so braungebrannt war, dass Mrs. Bennet sie wegen ihrer vielen Spaziergänge tadelte und deswegen schon fast einen Nervenzusammenbruch bekam. Lizzie war auch sehr schlank, fast schon dürr geworden und ihr liebenswerter Humor hatte sich in teilweise bissigen Sarkasmus verwandelt, den vor allem ihre zwei jüngeren Schwestern und ihre Mutter zu spüren bekamen. Aus diesem Grund hatten Charles und Jane sich auch entschlossen, dass Lizzie, wenn ein geeignetes Heim für Mrs. Bennet und die jüngeren Töchter gefunden war, bei ihnen bleiben und sich um die kleine Elizabeth kümmern sollte. Ihre neugeborene Nichte liebte Lizzie nämlich über alles. Jane hatte sogar schon einmal gegenüber Lizzie verlauten lassen, dass sie nur bei ihrer kleinen Namensvetterin glücklich zu sein schien. Lizzie hatte herzhaft darüber gelacht und sich über diese Idee lustig gemacht, doch Jane hatte sich von ihrer Meinung nicht abbringen lassen, wenn sie es auch vermied noch einmal mit Lizzie darüber zu sprechen.

Der Gedanke an ihr kleines Töchterlein brachte sie schließlich auch auf eine Idee, wie man Mr. Darcy und Lizzie wieder zusammenbringen könnte, und sie konnte nicht eher ruhen, bis sie Charles ihre Idee vorgestellt hatte. Auch Charles war begeistert und so war es abgemacht.

Ihr Plan war Lizzie und Mr. Darcy zu Taufpaten für die kleine Elizabeth zu machen. Das hatten sie schon vor der Geburt Elizabeths vorgehabt, weil Mr. Darcy Bingleys bester Freund war und Jane eine so enge Beziehung zu Lizzie hatte. Doch nach dem Tod von Mr. Bennet und allen darauffolgenden Ereignissen hatten sie zunächst nicht mehr an die Taufe ihres Kindes und die Wahl der Taufpaten gedacht. Aber nun wurde es Zeit ihre Tochter taufen zu lassen und eine Taufe, an der sowohl Mr. Darcy als auch Lizzie teilnehmen würden, gab außerdem noch eine gute Gelegenheit ab, die beiden Liebenden wieder zusammenzuführen.

So reiste Bingley etwa einen Monat nach der Ankunft der Bennets nach London, um Darcy zu fragen, ob er als Taufpate für sein Kind fungieren wollte. Darcy wollte zunächst ablehnen, denn schließlich würde er bei der Taufe unweigerlich wieder auf Elisabeth Bennet treffen. Doch er konnte Bingley seinen Wunsch nicht ablehnen, vor allem da Bingley so überzeugt zu sein schien, dass Darcy und nur Darcy dem Kind ein geeigneter Patenonkel sein konnte. Ein anderer Grund für Darcys Zusage war sicher, dass er, trotz der Entscheidung Elisabeth Bennet nie wieder zu sehen, nicht umhin konnte ständig an sie zu denken. Vielleicht konnte er seine Zuneigung zu ihr ja überwinden, wenn er sie noch einmal wiedersah und sich überzeugen konnte, dass sie ihn wirklich nicht liebte. Denn, obwohl er nicht daran glaubte, dass sie ihn liebte, rätselte er immer noch über ihr Verhalten nach, welches sie bei ihren letzten Begegnungen an den Tag gelegt hatte, und war sogar heimlich der Überzeugung, dass er, solange er nicht wirklich wusste, woran er bei Lizzie war, nie Ruhe finden könnte.

Aber trotzdem war er, als er etwa einen weiteren Monat später mit seiner Schwester Georgiana, Miss Bingley und den Hursts nach Dufton Hall reiste, keineswegs in der Stimmung Miss Eliza Bennet gefallen zu wollen. Vielmehr blickte er mit Bedenken auf die folgenden Tage, die er in Lizzies Nähe verbringen würde. So war er denn auch, als er nach Dufton Hall kam, ernst und schweigsam. Er schien an keinem Gespräch interessiert und war sehr daran bemüht jedes Zusammentreffen mit Lizzie so schnell wie möglich zu beenden oder gar nicht erst zustande kommen zu lassen. Lizzie spürte seine Intention und war verletzt. Sie liebte ihn noch immer und neben natürlicher Empörung empfand sie allertiefste Kränkung über sein unfreundliches Verhalten.

Auch Miss Bingley konnte diese Absicht Darcys leicht ergründen und erfreute sich daran. ‘Endlich’, so dachte sie, ‘ist dieses impertinente Mädchen bei ihm abgeschrieben. Welch ein Glück!’, und gab sich der Hoffnung hin, dass sie selbst nun eine Chance bei Mr. Darcy hatte.

So ließ sie nach dem Mittagessen - sie waren am Vormittag in Dufton Hall angekommen - sogar ihre liebe Georgiana links liegen, um mit der reizenden Miss Bennet einen Spaziergang zu machen. Ihre tatsächliche Absicht war natürlich Miss Bennet ihren Triumph unter die Nase zu reiben, bessergesagt den Triumph, den sie in der nächsten Zeit erwartete. Und so begann sie das Gespräch mit folgenden Worten: "Mr. Darcy wollte ja erst gar nicht Taufpate werden, vor allem nachdem er gehört hat, dass nicht ich als Charles' Schwester - wie es eigentlich Sitte wäre - Patentante sein sollte, sondern du. Er sagte, dass ihm, wenn Charles und Jane etwas geschehe, ja dann die alleinige Versorgung des Kindes zukäme, da du ja nicht einmal ein Heim hättest, in das du das Kind aufnehmen könntest." Lizzie konnte bei diesen Worten kaum an sich halten, doch sie wollte Miss Bingley keineswegs einen Erfolg gönnen und blieb deshalb ruhig und höflich, als sie antwortete: "Da hat Mr. Darcy leider Recht und ich wollte aus diesem Grund auch erst die Aufgabe einer Patin nicht übernehmen, aber da ich die kleine Elisabeth schon jetzt so in mein Herz geschlossen habe, ganz zu schweigen davon, dass ich Jane keinen Wunsch abschlagen könnte, habe ich die Aufgabe auf mich genommen in der Hoffung, dass ich, wenn den beiden einmal etwas geschehen sollte, besser in der Lage sein werde ihr Kind zu versorgen als ich es jetzt bin." Doch Miss Bingley, die soviel Höflichkeit nur dazu anregte, noch ein bisschen herablassender zu sein, gab daraufhin zu verstehen, dass es ja keineswegs sicher sei, dass Elisabeth jemals diese Möglichkeit besitzen werde. Sie sei ja immerhin schon fast dreiundzwanzig, unverheiratet und außerdem, wie Miss Bingley noch hinzufügte, ohne eine Mitgift. Lizzie, die nun weder höflich bleiben konnte noch dies irgendwie beabsichtigte, erwiderte mit deutlichem Sarkasmus: "Wenn eine Mitgift so wichtig wäre, wie Sie das gerade angedeutet haben, wundert mich nur, dass Sie, wo Sie doch durchaus mit einem guten Vermögen ausgestattet sein müssten, noch nicht verheiratet sind." Miss Bingley war keineswegs über diese Worte überrascht, hatte sie doch ein solches Verhalten Lizzies provoziert, und entgegnete ungerührt: "Tja, Miss Bennet, es scheint Ihnen unbekannt zu sein, aber eine Dame mit Vermögen und guter Familie kann wählerisch sein und muss es manchmal sogar. Man heiratet schließlich nicht den erstbesten Mann, der einem einen Heiratsantrag." Lizzie wollte schon fragen, wie viele Männer Miss Bingley denn schon einen Heiratsantrag gemacht hätten, doch Miss Bingley fuhr fort, um Lizzie nun endlich den Todesstoß zu versetzen: "Aber ich denke, dass ich demnächst eventuell ein sehr vorteilhaftes Angebot bekommen werde. Von jemanden aus unserer gemeinsamen Bekanntschaft," fügte sie etwas leiser und verschwörerisch hinzu. Lizzie erblasste deutlich, so dass Miss Bingley sicher war, dass ihre kleine Hinterlist funktioniert hatte. Sie fragte schnell nach: "Sie sind mir doch nicht böse, dass ich es Ihnen erzählt habe?" "Nein, keinesfalls," versicherte sie Lizzie, die hoffte, dass Miss Bingley ihre Bestürzung nicht bemerkt hatte. "Ich fühle mich eher geehrt, dass Sie ein solches Vertrauen in mich haben, dass Sie mir das erzählen." "Sie erzählen es doch keinem weiter?", fragte Miss Bingley zurück mit einem gespielt beunruhigten Gesicht. Doch Lizzie kam nicht mehr dazu zu antworten, denn nun näherte sich ihnen auf einmal Mr. Darcy, der anscheinend einen Ausritt gemacht hatte, und so konnte ihre Unterhaltung zu Lizzies Erleichterung nicht mehr fortgesetzt werden.

Mr. Darcy begrüsste die beiden Damen höflich und fragte, wohin sie unterwegs seien, woraufhin Miss Bingley ihm anbot sie zu begleiten. Doch Mr. Darcy lehnte dies nachdrücklich, aber höflich ab, indem er behauptete, dass er durch seinen Ausritt schon genug Sport getrieben habe. Lizzie allerdings war sofort klar, dass er nur wegen ihrer Gegenwart einen Spaziergang ablehnte und so entschuldigte sie sich mit folgenden Worten: "Oh, fühlen Sie sich von mir in Ihrer Privatsphäre nicht gestört. Ich wollte sowieso eben zurückgehen," und lief eilig zurück in Richtung Haus. Mr. Darcy sah ihr noch einen Augenblick verwundert und irgendwie bezaubert hinterher. 'Hatte Miss Bennets Stimme tatsächlich etwas gezittert?', fragte er sich irritiert im Stillen.

Ja, Lizzies Stimme hatte gezittert: Seine deutliche Ablehnung, ihr Gespräch mit Miss Bingley empörte sie, nein, es machte sie sogar geradezu rasend. 'Wie konnte er mich nur so beleidigen, wo er mich doch liebte oder zumindest geliebt hatte?', fragte sie sich wieder und wieder ohne den geringsten Erfolg. Ihre Wut und ihre Empörung war unbegrenzt. Doch da war noch ein anderes Gefühl als bloße Entrüstung, ein schmerzhaftes Ziehen in der Brust, was sie zu verdrängen versuchte und welches ihr Tränen in die Augen trieb, so sehr sie sich auch bemühte es zu unterdrücken.

Aber Lizzies Selbstbeherrschung war groß und so schaffte sie es beim Abendessen vollständig gleichgültig gegenüber Mr. Darcy und keineswegs betroffen oder traurig zu wirken. Und außer ein paar beobachtenden Blicken, die sie auf Mr. Darcy und Miss Bingley warf, ließ sie sich nicht anmerken, dass sie in irgendeiner Weise verletzt oder beleidigt war. Sie war die Höflichkeit und Freundlichkeit in Person.


Kapitel 7

Nachdem das Abendessen ohne besondere Ereignisse verlaufen war, fühlte sich Lizzie auch in der Lage den folgenden Abend durchzustehen. Sie konnte ja bei ihren Schwestern sitzen und sich möglichst wenig in die Gespräche der anderen einmischen. Doch dieser Wunsch sollte ihr nicht erfüllt werden. Denn Jane, die kurz nach ihrem Kind sehen wollte, bat Lizzie sich in ihrer Abwesenheit um Miss Bingley, Mr. Darcy und seine Schwester zu kümmern, bei denen sie zuvor gesessen hatte. Da Mr. Bingley mit den Hursts und Mrs. Bennet gerade Whist spielte, konnte er sich ihrer Gesellschaft nicht anschließen und Kittie und Mary schienen keineswegs dafür geeignet Miss Bingley und Mr. Darcy zu unterhalten. So legte Lizzie schließlich nach mehreren Bitten Janes ihr Nähzeug weg und setzte in die andere Ecke des Raumes zu Miss Darcy, die sie freundlich begrüßte. Auch Mr. Darcy und Miss Bingley, die bei ihr saßen, begrüßten Lizzie höflich und baten sie bei ihnen zu bleiben, aber mit deutlich weniger Freundlichkeit. Miss Darcy erzählte daraufhin, nachdem keiner der anderen beiden etwas sagte, dass Mr. Darcy ihnen gerade aus den Sonnetten von Shakespeare vorlas. Lizzie, die noch nie mitbekommen hatte, dass Mr. Darcy etwas vorlas, entgegnete daraufhin höflich, aber auch mit einer gewissen Neugier: "Ihr Bruder liest Ihnen also vor. Ich muss gestehen, ich habe noch nie die Ehre gehabt einer Lesung von ihm zu lauschen. Deshalb lassen Sie sich nicht durch mich stören, Mr. Darcy und lesen Sie ruhig weiter vor. Sie werden in mir eine aufmerksame und genügsame Zuhörerin haben." Während ihrer Worte lächelte sie Darcy freundlich und aufmunternd an.

Aber Mr. Darcy war entschlossen nicht vorzulesen und entgegnete, dass seine Fähigkeiten in punkto Vorlesen nur für seine Familie ausreichten. Lizzies Lächeln verschwand abrupt.

Nun da ihr Bruder es ablehnte weitervorzulesen, bat Miss Darcy Lizzie weiterzulesen und diese lehnte Miss Darcys Bitten nicht ab, sondern ließ sich tatsächlich überreden weiter vorzulesen, obwohl sie sich nichts Schlimmeres vorstellen konnte als irgendein Sonnett vor Mr. Darcy vortragen zu müssen. Aber sie wollte Miss Darcy nicht beleidigen und so nahm sie von Mr. Darcy das Buch entgegen und begann zu lesen:

„Let me not to the marriage of true minds
Admit impediments. Love is not love
Which alters where it alteration finds
Or bends with the remover to remove:
Oh, no; it is an ever-fixed mark,
That looks on tempests, and is never shaken;“

Lizzie, die schon die ganze Zeit stockend vorgelesen hatte, zögerte hier noch einen Moment länger und Mr. Darcy, der ihr Zögern bemerkte, fragte sie: "Sie finden es sicher auch naiv an die ewige Liebe zu glauben, Miss Bennet? Ich meine, wer hat je schon eine solche Liebe erlebt. Gefühle ändern sich doch schneller als alles andere." Lizzie, die diese Worte zutiefst kränkten - denn was konnten sie anderes bedeuten als, dass er sie nicht mehr liebte? -, entgegnete bissig: "Ja, naiv, aber vor allem selbstzerstörerisch, da Liebe doch vor allem eins bedeute, nämlich Schmerz! Und wer will schon ewige Qualen erleiden? Nein, wenn es die ewige Liebe tatsächlich gibt, muss sie das größte Übel sein, was der Menschheit je wiederfahren ist!"

Da keiner der drei anderen auf diese Worte etwas zu entgegnen wusste, bat Mr. Darcy Lizzie schließlich nach einer kurzen peinlichen Pause weiterzulesen und Lizzie fuhr mit dem Sonett fort, immer noch stockend und kaum hörbar:

„It is the star to every wandering bark,
Whose worth´s unknown, although his heigtht be taken.
Love´s not Time´s fool, though rosy lips and cheeks
Within his bending sickle´s compass come;
Love alters not with his brief hours and weeks,
But bears it out even to the edge of doom.
If this be error, and upon me prov'd,
I never writ, nor man ever lov'd.“
*

Wieder war es zunächst still und wieder ergriff Mr. Darcy, der mittlerweile beschlossen hatte, dass Lizzie ihm mit ihren Worten von vorhin sagen wollte, dass sie seine Liebe zu ihr sowohl für äußerst qualvoll als auch seine Qual für völlig unsinnig hielt, und aufgrund dieser Annahme dieses anmaßende Weibsbild endlich zum Schweigen bringen wollte, das Wort: "Miss Bennet, ich muss Ihnen gestehen, dass Ihr Vorlesen ebenso wie Ihr Klavierspiel nicht ganz dem entspricht, was man unter einer guten Darbietung verstehen würde. Und das, obwohl Sie doch so viel lesen."

An dieser Stelle schaltete sich Miss Bingley ein, die sehr gewillt war Lizzie zu verspotten, hatten doch Mr. Darcys Augen während Lizzies Vortrag für Miss Bingley ein bisschen zu lange auf Miss Bennet geruht. Sie sagte mit gespielter Bestürzung: "Und dann werden Sie auch noch Gouvernante von Charles' und Janes Kinder. Da müssen Sie doch gut Klavier spielen und gut vorlesen können, um den Kindern das auch beizubringen zu können!" Lizzie überging Miss Bingleys Beleidigung und antwortet Miss Bingley höflich und geduldig: "Miss Bingley, das können Sie nur schwerlich miteinander vergleichen. Denn schließlich sind Kinder ein viel weniger kritisches Publikum als Erwachsene und vor allem die Kinder von Charles und Jane müssten, wenn man an den Charakter ihrer Eltern denkt, geradezu Engel sein, so gutmütig und sanftmütig wie die beiden immer sind."

Aber Miss Bingley gab so schnell nicht auf: "Ich denke, Sie machen sich da etwas zu viel Hoffnung, Miss Bennet. Kinder sind vielmehr strenger als Erwachsene, da Sie noch nicht die Höflichkeit besitzen auch einem langweiligem oder schlechtem Vortrag geduldig zuzuhören. Und auch die Kinder von meinem Bruder werden da kaum anders sein. Ich beneide Sie da wirklich nicht, im Gegenteil ich mache mir eher Sorgen, dass Ihnen diese Aufgabe zuviel werden könnte. Naja, und dann ist es ja auch noch furchtbar unbefriedigend sich um die Kinder anderer Leute zu kümmern, selbst wenn es die Kinder der eigenen Schwester sind. Ich könnte das nicht ertragen!"

Miss Bingley holte kurz Luft und fuhr dann noch unverschämter fort: "Aber ich denke mir, Sie haben kaum eine andere Möglichkeit, denn Ihr Vater hat Ihnen sicher nicht viel hinterlassen und auch Charles kann es sich trotz seines Vermögen nicht leisten Ihnen eine Aussteuer zu finanzieren. Wahrscheinlich haben Sie noch Glück, dass Sie hier bei Charles und Jane bleiben können und nicht die Kinder einer völlig Fremden erziehen müssen." Hier endlich endetet Miss Bingleys Redefluss, aber die sonst so vorlaute Lizzie wusste auf diese Beleidigung nichts zu entgegnen und konnte nur verärgert schweigen, obwohl sie gerne der Herablassung Miss Bingleys etwas entgegengesetzt hätte.

Doch Mr. Darcy konnte Miss Bingley diese offensichtliche Herabsetzung Lizzies nicht durchgehen lassen und wies Miss Bingley mit folgenden Worten in die Schranken: "Es ist nichts unehrenhaftes daran, die Kinder anderer Leute zu unterrichten, deshalb sollten Sie auch niemanden verspotten, der seinen Lebensunterhalt auf diese Weise bestreitet. Schließlich verdanken auch Sie Ihrer Erzieherin vieles, wenn man bedenkt, dass diese Frau Ihnen fast alles beigebracht hat, was Sie als Dame wissen und berücksichtigen müssen. Daher verachten Sie niemals Menschen, auf deren Dienst Sie angewiesen sind. Und entgegen Ihrer Meinung glaube ich, dass Miss Bennet aufgrund ihres Wissens, aber auch aufgrund der Art, wie sie mit Kindern umgeht, eine gute Hauslehrerin für Bingleys Kinder abgeben wird. Und ich denke, dass sie den Bingleys damit mehr einen Gefallen tut als die ihr damit getan haben, dass sie sie als Gouvernante für ihre Kinder ausgewählt haben. Und ich denke, dass im Gegensatz zu Ihnen Miss Bennet mit ihrer Rolle als Lehrerin und Erzieherin der Kinder der Bingleys durchaus zufrieden ist. Schließlich ist sie dadurch für viele Jahre versorgt und braucht sich keine Gedanken um ihren Lebensunterhalt zu machen." Er schwieg einen Moment und wandte sich dann an Lizzie: "Ich hoffe, Miss Bennet, ich habe mich bei meiner Einschätzung Ihrer Sicht der Dinge nicht geirrt. Wenn Sie das anders sehen, sagen Sie es ruhig." Doch Lizzie versicherte ihm, dass er ihre Meinung zu Miss Bingleys Bedenken relativ gut getroffen habe und sie nichts weiter zu diesem Thema zu sagen hätte. Aber tatsächlich war sie etwas beleidigt, dass er so einfach davon ausgegangen war, dass sie unverheiratet bleiben würde. Ja, er hatte sie gegenüber Miss Bingley verteidigt, dennoch war er überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass sie eventuell auch heiraten könnte, bevor sie Charles und Jane als Erzieherin nützlich sein konnte. Und diese Kleinigkeit ließ alle Freundlichkeit, die er bei ihrer Verteidigung gegenüber Miss Bingleys unverschämten Betragen gezeigt hatte, verblassen. Denn was konnte ihr noch deutlicher zeigen, dass er keine Intention hatte sie zu heiraten und auch noch glaubte, dass kein anderer Mann eine Heirat mit ihr im Sinn haben konnte.

Jedenfalls herrschte nach Lizzies Worten wieder eine unerträgliche Stille, da keiner wirklich etwas sagen wollte: Mr. Darcy nicht, weil er sich nach der Verteidigung Lizzies gegenüber Miss Bingley nicht noch mehr durch Beweise seiner Liebe zu Lizzie zum Gespött machen wollte; Miss Bingley, weil sie nur zu deutlich Mr. Darcys Abfuhr spürte und ihn nicht noch weiter verärgern wollte, und Miss Bennet, weil sie sich sowohl durch Miss Bingley als auch durch Mr. Darcy erniedrigt fühlte. So war es an Miss Darcy, eine Unterhaltung herbeizuführen. Diese war äußerst verwundert, wenn nicht sogar verstört von den scharfen Worten, welche zwischen Mr. Darcy und Miss Bingley gefallen waren, und versuchte nun dadurch, dass sie Miss Bingley fragte, ob sie nicht weiter vorlesen wollte, den Frieden wiederherzustellen. In der Tat zeigte sich Miss Bingley erfreut über diesen Gunstbeweis und begann mit verständlicher Stimme vorzulesen, und ihr Lesen wäre gut gewesen, wären nicht alle Gefühle, die sie in die Worte hineinlegte, dem Zuhörer zu theatralisch und zu affektiert vorgekommen. Wo man bei Lizzie trotz holprigen und stockenden Lesens Gefühle gespürt hatte, war bei Miss Bingley nur so etwas wie der Wunsch sich zu präsentieren und gefühlvoll zu erscheinen.

Und so saß Lizzie noch etwa eine Stunde neben Miss Darcy und musste geduldig Miss Bingley zuhören, die sich sogar beim Vorlesen nur allzu deutlich an Mr. Darcy heranmachte. Doch trotz aller Beleidigungen und Kränkungen, die Lizzie an diesem Abend hatte ertragen müssen, eine Freude sollte ihr gegönnt werden. Denn Miss Darcy, der Lizzie den ganzen Abend über Leid getan hatte und die keinesfalls die Unfreundlichkeit Miss Bingleys verstand, hielt diese, als sich die Gesellschaft aufzulösen begann, noch kurz zurück und sagte schüchtern, aber doch sehr überzeugt von der Richtigkeit und Anständigkeit dessen, was sie Miss Bennet mitteilen wollte: "Miss Bennet, ich hoffe, mein Bruder hat Sie mit seinen Worten über Ihren Vortrag nicht beleidigt. Er wollte Sie gewiss nicht beleidigen, sondern nur seine Meinung äußern. Deshalb würde ich es mir wünschen, dass Sie sich seine Worte nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Ich selbst bin auch eine schlechte Vorleserin und weiß, wie unangenehm es einem sein kann vor Publikum vorlesen zu müssen. Ich hoffe also die Worte einer Leidengenossin können Sie beruhigen, dass Ihr Vortrag schon innerhalb der nächsten Tage vergessen sein wird und weder bei meinem Bruder noch bei Miss Bingley die Achtung für Sie als Person verringern wird."

Hier hörten Miss Darcys wohlwollende Worte auf, da ihr Bruder ihr bedeutete, dass er sie zu ihrem Schlafgemach begleiten wolle. Doch Lizzie blieb immer noch die Zeit Miss Darcy einen dankbaren Blick zuzuwerfen und ihr eine gute Nacht zu wünschen. Aber obwohl sie Miss Darcys Worten glaubte, dass ihr Vortrag keinen Einfluss auf Miss Bingleys und Mr. Darcys Meinung gegenüber ihr hatte, glaubte sie doch im Gegensatz zu Miss Darcy, dass diese beiden Menschen ihr gegenüber äußerst kritisch eingestellt waren und dass jede Schwäche ihr negativ angerechnet werden würde.

Während sie bei der Lady mit dieser Einschätzung richtig lag, hätte sie Mr. Darcy durch diese Überzeugung kaum mehr Unrecht tun können. Denn ihn hatte ihr Vortrag trotz aller seiner Unzulänglichkeit nur noch mehr für sie eingenommen und er konnte nicht umhin sich immer wieder über Miss Bingleys Benehmen aufzuregen und sich zu fragen, was die sonst so selbstbewusste Miss Bennet so verunsichert haben konnte, dass sie ein einfaches Sonett nur stockend und kaum hörbar hatte vorlesen können. Und obwohl ihn diese Frage sehr beschäftigte, kam er doch nicht auf die logische Antwort. Dieser intelligente und sonst so verständige Mann war in der Ergründung des Herzens seiner Angebeteten so unbegabt, wie es nur ein sehr liebeskranker Mann sein konnte.

~*~

Anmerkung:

Es handelt sich hierbei um Shakespeares Sonnett 116. Folgend die deutsche Übersetzung:

Dem festen Bund getreuer Herzen soll
Kein Hindernis erstehn: Lieb' ist nicht Liebe,
Die, in der Zeiten Wechsel wechselvoll,
Unwandelbar nicht stets im Wandel bliebe.
Ein Zeichen ist sie fest und unverrückt,
Das unbewegt auf Sturm und Wellen schaut,
Der Stern, zu dem der irre Schiffer blickt,
Des Wert sich keinem Höhenmaß vertraut.
Kein Narr der Zeit ist Liebe! Ob gebrochen
Der Jugend Blüte fällt im Sensenschlag,
Die Liebe wankt mit Stunden nicht und Wochen,
Nein, dauert aus bis zu dem Jüngsten Tag!
Kann dies als Irrtum mir gedeutet werden,
So schrieb ich nie, ward nie geliebt auf Erden!


Kapitel 8

Lizzie musste die Ereignisse des Nachmittags und des Abends mit jemanden besprechen und so suchte sie, nachdem sie sich von Mr. Darcy und seiner Schwester getrennt hatte, Jane auf, die immer noch im Zimmer ihrer kleinen Tochter saß. Sie erzählte Jane von dem Spaziergang mit Miss Bingley und von ihrem Lesevortrag am Abend, von Mr. Darcys Bemerkungen zu ihrem Vortrag und von Miss Bingleys Beleidigungen. "Wie kann er nur so unerhört sein? Ich lese vielleicht nicht gut, aber das ist kein Grund es laut zu sagen. Und dann seine Worte über die ewige Liebe! Sollte das etwa ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, dass er nicht mehr an mir interessiert ist? Wenn ja, war das wohl eher ein Wink mit dem ganzen Zaun! Und dann noch seine Worte, dass ich hier äußerst gut versorgt sein werde! Hält er mich für so stupide, dass ich es nicht sehe, dass er kein Interesse mehr an mir hat, so dass er das bei jedem einzelnen Wort, das er sagt, hervorheben muss? Oh, wie ich ihn hasse, Jane! Ich will, dass er geht und nie wiederkommt! Ich will diesen unfreundlichen, schrecklichen, arroganten Mann nie wiedersehen!"

Jane zog Lizzie ein bisschen zu sich und sagte leise, mit mitfühlendem und beruhigendem Ton: "Wir wissen doch beide, dass du das nicht ernst meinst? Komm, Lizzie, du brauchst mir nichts vorzumachen." Lizzie wollte ihr erst widersprechen, gab dann aber nach und drückte ihre Schwester fest an sich. Tränen überfluteten ihr Gesicht und sie schluchzte leise: "Ich liebe ihn immer noch, Jane. Ich liebe ihn so sehr, dass es weh tut. Ich..." Sie brach ab. Jane, die es nicht ertragen konnte ihre geliebte Schwester so leiden zu sehen, wollte ihr wenigstens in einer Hinsicht Trost spenden: "Ich glaube nicht, dass er wirklich mit Caroline verlobt ist oder auch nur daran denken würde, ihr einen Antrag zu machen. Charles würde es wissen und er hat mir nichts dergleichen erzählt und in Gesellschaft schenkt ihr nicht die geringste Beachtung. Caroline wünscht sich sicher nur, dass er sie heiratet." Lizzie entgegnete darauf: "Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er Miss Bingley tatsächlich heiraten möchte, aber eigentlich ist das auch egal: Er wird nicht mich heiraten, sondern eine andere Frau. Wenn er doch nur wüsste, was er mir damit antut, wie sehr er mich damit verletzt." Sie hielt einen Moment inne. "Nein, es wäre ihm egal. Er hat schon lange aufgehört mich zu lieben. Mein Schmerz kann ihm nichts bedeuten!" Hier wollte Jane ihr widersprechen, aber Lizzie fuhr fort: "Deshalb soll er auch niemals erfahren, was ich für ihn empfinde. Jane, ich verspreche dir: Ich werde keine Träne mehr um ihn weinen! Er soll kein Grund mehr für mich sein, nachts wachzuliegen und ich werde auch nicht mehr seine Nähe suchen. Ich werde mich vor ihm nicht mehr lächerlich machen! Glaube mir, Jane, er ist schon aus meinen Gedanken verschwunden und ich werde wieder so fröhlich und glücklich sein wie ich es vorher war." Sie warf ihrer Schwester ein Lächeln zu, das zeigen sollte, dass sie durchaus in der Lage war, das, was sie vorher so leidenschaftlich versprochen hatte, auch durchzuführen, und lief aus dem Zimmer.

Jane sah ihr mit einem besorgten Blick hinterher. Sie konnte nicht glauben, dass Lizzie ihre Gefühle für Mr. Darcy einfach so abstellen konnte, obwohl sie es gleichzeitig erhoffte. Denn Mr. Darcy schien - auch wenn Jane glaubte, dass er immer noch in Lizzie verliebt war - festentschlossen keine Gefühle für Miss Bennet mehr zuzulassen.

Auch Mr. Darcy war gezwungen, zu den Ereignissen des Abends Stellung zu nehmen und sein eigenes Handeln zu reflektieren. Denn Miss Darcy, die Miss Bennet sehr sympathisch gefunden hatte, konnte nicht anders als das Verhalten ihres Bruder einer milden Kritik zu unterziehen: "Fitzwilliam, ich wundere mich ein bisschen über dein Verhalten heute Abend. Ich meine, war es wirklich nötig Miss Bennet auf die Unzulänglichkeiten ihres Vortrags hinzuweisen? Sie schien sowieso schon sehr aufgeregt und..." Hier brach Georgiana ab und warf einen fragenden Blick auf ihren Bruder, ob ihn ihre Worte vielleicht gekränkt oder beleidigt hatten. Doch Darcy, der sich selbst schon seine Worte zu Miss Bennet vorgeworfen hatte, konnte seiner Schwester nur zustimmen: "Georgiana, du hast völlig Recht. Meine Worte waren nicht nur unhöflich, sondern auch verletzend und ich wünschte, ich könnte zurücknehmen, was ich gesagt habe. Ich hoffe bloß, dass Miss Bennet meine Worte nicht als Beleidigung oder Kränkung ansieht. Es war nicht meine Intention, sie zu demütigen." Er schien für einen Moment in Gedanken versunken, bis Georgiana ihm, ermutigt durch seine Worte, noch eine Frage stellte: "Dann, bist also auch nicht böse auf mich, dass ich Miss Bennet gegenüber nachher noch erwähnt habe, dass sie sich keine Gedanken darum machen soll durch ihren Vortrag in deiner Achtung gesunken zu sein?" "Was?", Darcy war auf einmal ganz aufmerksam, was Georgiana zu sagen hatte. "Das hast du wirklich getan?" und fügte, als er merkte, dass sie seine Überraschung als Verärgerung deutete, noch schnell hinzu: "Nein, ich bin dir deswegen nicht böse. Ich bin stolz, dass du so viel Anstand bewiesen hast, mehr Anstand als dein älterer Bruder. Du bist die beste Schwester, die man sich nur wünschen kann!" Mit diesen Worten drückte er Georgiana an sich. Diese sah ihn verblüfft und fragend an, konnte aber nicht nicht ganz ausmachen, wieso ihrem Bruder gerade an der guten Meinung von Elisabeth Bennet so viel lag, wenn sie auch eine kleine Vermutung in dieser Hinsicht hatte.

Darcy, der den neugierigen Blick seiner Schwester bemerkte, erklärte schnell: "Ich bin nur froh, dass du dich so freundlich gegenüber Miss Bennet verhalten hast, weil sie mir nach Miss Bingleys Verhalten heute Abend so leid getan hat. Es ist nicht unbedingt angenehm, wenn man sein Zuhause verlassen muss und dann auch noch von anderen wegen seiner Armut gedemütigt wird. Deshalb freut es mich auch, dass Miss Bingleys Arroganz nicht auf dich abgefärbt hat. Was bildet sich diese Frau eigentlich ein?" Darcy schien noch mehr sagen zu wollen, schwieg aber und wechselte dann schnell das Thema und auch Georgiana wagte es nicht noch ein Wort über Miss Bingley oder Miss Bennet zu verlieren.

Doch Darcy konnte zwar Gespräche über Elisabeth Bennet vermeiden, aber die Gedanken an sie, konnte er weniger leicht verbannen. Fast die ganze Nacht brachte er damit zu, über dieses hübsche Mädchen mit den strahlenden Augen nachzudenken. Zunächst einmal überlegte er, wie er sein schlechtes Benehmen am Abend wiedergutmachen konnte. Dann fragte er sich, was Elisabeth Bennets doch recht ungewöhnliches Verhalten bedeuten könnte, um sich zwischendurch immer wieder über die unmöglichen Manieren Miss Bingleys aufzuregen.

Nachdem er sein Schlafzimmer zum mindestens hundersten Mal durchwandert hatte, dachte er daran, sich etwas zu essen aus der Küche zu holen. Denn sein Magen hatte schon mehrmals hungrig geknurrt und vielleicht würde ja auch seinem Verstand eine kleine Mahlzeit gut tun. So nahm er sich eine Kerze und begab sich auf den Weg zur Küche. Im Haus war es ganz still und dunkel. Doch als er sich in der Küche etwas aus einem Schrank holen wollte, hörte er auf einmal einen langgezogenen Schrei: "Aua!" Für einen kurzen Moment stand er erschrocken und perplex da, doch dann begriff er, dass er jemandem auf die Füße getreten sein musste, der sich in der Ecke neben dem Schrank versteckt hatte. "Wer ist da?", fragte er mit lauter und furchteinflößender Stimme. Schließlich wollte er den Einbrecher, wenn es einer war, in die Flucht jagen. Er bekam eine zittrige, leise Antwort: "Miss Elisabeth Bennet, Sir." "Miss Bennet?", fragte Mr. Darcy überrascht zurück. Er hätte kaum überraschter klingen können, wenn er einem Geist auf die Füße getreten wäre. Er ergriff wieder die Lampe, die er für einen kurzen Moment abgestellt hatte, und leuchtete nach Miss Bennets Gesicht. Sie sah bleich und erschrocken aus. Am liebsten hätte Darcy sie in die Arme genommen und getröstet, aber er unterdrückte diesen Impuls und fragte: "Was machen Sie denn um alles in der Welt mitten in der Nacht hier?" Lizzie hatte mittlerweile ihre Selbstbeherrschung und auch ihre Wut auf den Mann, der sie so erschreckt hatte, wiedergefunden und entgegnete bissig: "Dasselbe könnte ich Sie fragen, Mr. Darcy!" Darcy antwortete ihr ruhig und gelassen, während er seine Blicke über ihr weißes, baumwollenes Schlafgewand gleiten ließ: "Ich hatte plötzlich Hunger und wollte mir etwas zu essen holen." "So ging es mir auch," gab sie kühl zurück, während sie den Schal, den sie über ihrem Schlafgewand trug enger um sich zog. Was musste er sie auch so anschauen? Sie versuchte seinen Blicken auszuweichen.

Darcy, der spürte, wie unangenehm ihr das Ganze war, wandte seinen Blick von ihr ab und machte ihr etwas Platz, so dass sie aus der Ecke neben dem Schrank herauskommen konnte. "Aber wieso haben Sie sich in dieser Ecke versteckt? Dachten Sie, ich wäre ein Einbrecher?", fragte er sie weiter aus. Lizzie nervten Mr. Darcys Fragen langsam etwas und sie fühlte sich in seiner Gegenwart denkbar unwohl. So antwortete sie etwas patzig: "Für was hätte ich Sie denn sonst halten sollen? Ich hörte nur, wie jemand durchs Haus schlich und versteckte mich hier." Darcy, der die ganze Sache allmählich von ihrer lustigen Seite zu sehen begann, meinte scherzhaft: "Dann kann ich ja nur froh sein, dass Sie mich nicht mit der Bratpfanne attackiert haben!" Lizzie, die in keinster Weise zu Scherzen aufgelegt war, wandte sich wütend zum Gehen. ‘Ich hätte mich fast zu Tode erschreckt und er findet es witzig!’, dachte sie empört.

Darcy merkte, dass Lizzie sauer auf ihn war, wollte sie aber nicht so ohne eine Erklärung gehen lassen. Er packte sie am Arm und drehte sie zu sich. "Was?", Lizzie schien verwirrt und empört.
"Ich wollte mich nur entschuldigen, dass ich Ihnen auf die Füße getreten bin und Sie erschreckt habe, naja, und auch für mein Verhalten allgemein. Ich war nicht..." Er suchte nach den richtigen Worten: "besonders freundlich zu dir, äh zu Ihnen in letzter Zeit." Er wartete anscheinend, dass sie etwas dazu sagte, aber Lizzie schwieg. So fuhr er fort: "Lassen Sie uns einfach Frieden schließen und nicht mehr die Fehler der Vergangenheit ausgraben. Ich meine, nur für diese paar Tage, bis ich wieder nach London fahre, muss es doch möglich sein einander mit Höflichkeit und Anstand zu behandeln. Danach müssen Sie mich nie wieder sehen. Nur diese paar Tage sollten wir..."

Er kam nicht dazu, seinen Satz zuende zu bringen, denn Lizzie hatte sich schon aus seinem Griff gelöst und die Küche verlassen. Einen kurzen Moment verspürte er den Drang ihr nachzulaufen und machte schon einen Schritt auf die Tür zu, hielt dann aber inne und drehte sich wieder herum. "Nein, Miss Bennet, ich werde Sie nicht weiter belästigen," versicherte er sich selbst mit erzwungener Selbstbeherrschung.

Lizzies Wut auf Mr. Darcy kannte keine Grenzen, als sie die Küche verließ! Sie hatte mehr von seinem Friedensangebot erwartet, als nur das Einverständnis, sich während der nächsten Tage mit Höflichkeit und Anstand zu behandeln. Doch später ging ihr auf, dass dieser Waffenstillstand, wenn er auch nicht das war, was sie sich erwünscht hatte, doch zumindest besser war als die Art, wie sie sich in der letzten Zeit behandelt hatten. Und es sprach für Mr. Darcys Charakter, dass er einsah, dass sein Benehmen ihr gegenüber nicht das beste gewesen war und dass er sich dafür entschuldigte und es ändern wollte. Vielleicht gab es ja doch eine Möglichkeit normal miteinander umzugehen ohne sich durch verletzte Gefühle leiten zu lassen.

Fortsetzung folgt...

© 2005 Becci

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