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"Every dam' thing about Jane is remarkable to a pukka Janeite!" - Rudyard Kipling

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Mansfield Park (1999)

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Hazel
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Geschrieben Freitag, Juni 3, 2005 @ 08:16:51  

Hallo Johanna,

mir gefällt der Film "Mansfield Park" auch. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, aber Kenner sagen, dass der Film nicht werktreu ist.

Das mit denselben Kostümen von Lizzy und Maria Bertram finde ich interessant. Wäre mir wahrscheinlich nicht aufgefallen. Ich glaube, das nennt man auftragen .

Hazel

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Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Sonja
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Geschrieben Freitag, Juni 3, 2005 @ 08:36:56  

Ich glaube nicht, dass es dasselbe ist. Die Kostümdesignerin hat sich wohl inspirieren lassen. Aber die Ärmel sind unterschiedlich und oben die Schulterpartie auch. Außerdem haben bei Produktionen ja nichts miteinander zu tun. Da hätte Miramax ja zur BBC gehen müssen und dort im Kostümfundus wühlen.

Und zu dieser unsäglichen Verfilmung ist schon genug gesprochen. Schlimmer kann mans nicht machen. Weder echte Adaption noch eigenes Werk, nicht Fisch (wie BJD und Clueless) und nicht Fleisch (wie P&P 79 u. 95, Emma 95 u. 96, S&S und Persuasion).

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MierschB
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Geschrieben Freitag, Juni 3, 2005 @ 08:42:20  

Hallo Johanna,

ich staune, was Du für ein Auge - und für ein Gedächtnis - hast...

Ich denke, es wird so gewesen sein: Mrs. Darcy hat ihre alten Kleider, gleich nach der Hochzeit und nachdem sie sich ihrer neuen finanziellen Situation entsprechend neu eingekleidet hatte, in die Altkleidersammlung gegeben (denk nur mal an das Nadelgeld, das ihr als Mrs. Darcy zur Verfügung stand ) - und Mrs. Bertram hat die günstige Gelegenheit genutzt sich ein paar billige Fummel zu erstehen ... wenn schon das Haus zusammenfällt, dann wenigstens mit Stil untergehen...

Bruki

PS: Willkommen bei der Minderheit der MP99-Liebhaber/innen. Wir sind für jede Verstärkung dankbar.

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Johanna
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Geschrieben Freitag, Juni 3, 2005 @ 11:07:45  

An Sonja: Ich bin fest überzeugt, das es dasselbe ist, denn es sind sogar die gleichen stickblümchen drauf und das mit Ärmeln lässt sich ja mit nem Tuch oder so kaschieren, und da die Filme ja beide in GB gedreht wurden und die BBC auch bei MP (siehe Vorspann - müßtest du es nicht ertragen) die Fingerchens drin hatte, könnte ich mir gut vorstellen, das die sich bei Nebenrollenkostümen gerne mal im Fundus bedienen!

Außerdem hatten die Doran Godwin Emma und die Sabina Franklin Jane (Sind die Namen richtig? Na jedenfalls die aus den 70er Jahre Filmen) auch den gleichen weinroten Spencer mit floralen Applikationen an.

Johanna
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Geschrieben Freitag, Juni 3, 2005 @ 11:09:52  

Achso, PS an Bruki:

Die Ollsch wird sich von dem "gesparten" Geld die nächsten Dosen Opium verpasst haben. Herrrrrlich!

Johanna
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Geschrieben Dienstag, August 30, 2005 @ 11:59:40  

So. Da ich in "Ihr Werk" keinen Mansfield Park Thread gefunden habe, knalle ich es halt hier rein. Ich habe da einen recht interessanten Link (http://www.victorianweb.org/ ausfindig gemacht.

Und obwohl (Ich werde jetzt geringfügig OT) ich in Hinsicht auf "Currer Bell" eher Sonjas Meinung war, werd ich ihr wohl wenigstens soviel Fairness widerfahren lassen, und mir Jane Eyre mal durchlesen. Wies aussieht wurde nämlich zumindest bei der mir bekannten Verfilmung doch einiges an den Charakteren gekürzt. Und die kirre Alte von oben vom Dachboden scheint auch eher als Symbolfigur (im Sinne von Spiegelbild wie Gollum zu Frodo) eingesetzt worden zu sein. Also nicht ganz so als vordergründig und ausschließlich spannungsheischendes Mittel in der Story diente...

Übrigens ist mir aufgefallen, dass die Bronte von Austen zwar nicht sehr viel zu halten schien, aber die Mutterfigur in Jane Eyre, also Mrs Fairfax, den gleichen Namen trägt wie die Figur, die bei Jane Austen als angeblich erste in der Literaturgeschichte das Schicksal der Hauslehrerinnen anprangert, was ja in Jane Eyre auch ein Aspekt ist...

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Hagazussa
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Geschrieben Dienstag, August 30, 2005 @ 13:42:45  

Frage von Hazel: Bei Tante Norris musste ich an eine Katze denken. Wie komme ich darauf?

Hallo Hazel,
Deine Frage besteht mittlerweile seit 2004 und wenn ich richtig gelesen habe, ist bisher niemand darauf eingegangen. Ich könnte mir vorstellen, daß Du an die Katze "Mrs. Norris" von Hausmeister Filch aus den "Harry-Potter-Geschichten" erinnert wirst. Im zweiten Band hat sie sogar einen etwas bedeutenderen Auftritt.

Zu MP selbst muss ich sagen, dass der Film mir nicht sehr gut gefällt. Über die Verfilmung von "Sinn & Sinnlichkeit", weiter zu "Emma" und "Stolz & Vorurteil" musste ich als Nimmersatt auch "Mansfield Park" erstehen und war doch sehr enttäuscht, da ich einen ähnlich wunderbaren Film wie diese drei erwartet habe. Aber bereits das heruntergekommene Ambiente vom Herrenhaus sowie die teilweise nicht in die Zeit passenden Kostüme, lenkten mich dermaßen vom Geschehen ab. Sicherlich waren ein paar schön anzusehende Szenen dabei, aber es war nicht das, was ein Jane-Austen-Fan erwartet.

MierschB
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Geschrieben Dienstag, August 30, 2005 @ 13:55:06  

Ach Du Schande, kein Mansfield Park Thread? Das sollte aber schnell behoben werden... dass das noch keinem aufgefallen ist?

Aber zu Fanny Price und Jane Eyre gibt es schon Stoff: Fanny Price und Jane Eyre

Der von Hazel und mir übersetzte Text von Ashton Dennis ist sogar noch ausführlicher und tiefgehender als der Text im Viktorianischen Web...

Bruki

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Kerstin
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Geschrieben Dienstag, August 30, 2005 @ 18:05:02     ICQ

Tja, was soll man zu dem Film sagen? Wäre die neue P&P Verfilmung auch so gewesen, hätte unsere Kritik anders ausgesehen!
Der Film ist ein bißchen arg "überstrapaziert" mit Problemen, die im Buch allenfalls angerissen oder gar nicht erwähnt wurden.
Die ziemlich aufdringliche "Erotisierung" ist einfach nur peinlich. Abgesehen davon hat er, dadurch, dass er so sehr vom Buch abweicht, auch logische Lücken.
Ich war im Kino und, abgesehen von der Musik, ziemlich enttäuscht.

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Hazel
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Geschrieben Dienstag, August 30, 2005 @ 23:45:21  

Quote:
Erstellt von Hagazussa

Frage von Hazel: Bei Tante Norris musste ich an eine Katze denken. Wie komme ich darauf?

Hallo Hazel,
Deine Frage besteht mittlerweile seit 2004 und wenn ich richtig gelesen habe, ist bisher niemand darauf eingegangen. Ich könnte mir vorstellen, daß Du an die Katze "Mrs. Norris" von Hausmeister Filch aus den "Harry-Potter-Geschichten" erinnert wirst. Im zweiten Band hat sie sogar einen etwas bedeutenderen Auftritt.

Witzig, dass die Frage nach so langer Zeit beantwortet wird . Ja, die Katze aus Harry Potter ist gemeint. Ich habe die Quelle zwischenzeitlich auch wieder gefunden, nämlich hier (unter "Kurioses": http://janeausten.ja.funpic.de/filme/ja-inspiriert.htm Vielen Dank trotzdem für die Beantwortung.

Das Buch "Mansfield Park" habe ich noch nicht gelesen, deshalb habe ich den Film unvoreingenommen gesehen und fand ihn gut. Aber es kann schon sein, dass das nach der Lektüre des Romanes anders sein wird.

Hazel

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Hagazussa
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Geschrieben Mittwoch, August 31, 2005 @ 12:49:28  

Du hast sicherlich recht. Meine Erwartungshaltung, einen ähnlichen Film wie S & S, S & V oder Emma zu sehen, hat mich sicher stark abgelenkt. Ich werde mir bei Gelegenheit den Film noch einmal ansehen und versuchen, etwas objektiver zu sein. Es gibt ja auch viele recht schöne Szenen, z. B. die Kindheit. Oder den Schluss finde ich auch ganz reizend mit diesem "es hätte auch ganz anders kommen können, hat es aber nicht" fand ich total witzig.
Ein Vergleich zum Roman möchte ich noch nicht wagen, da ich gerade erst beim Lesen bin.
Johanna
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Geschrieben Mittwoch, August 31, 2005 @ 13:58:16  

Also der Film weicht schon ganz schön vom Buch ab. Von daher hat es mehr Spaß gemacht das Buch zu lesen (als ich erwartet hätte) weil ja noch soviel Unbekanntes drinsteht. Allein dass am Hauptcharakter so doll geschraubt wurde, wäre an sich unverzeihlich. Dass ich den Film trotzdem so toll finde und es verzeihe, kann ich mir nur damit erklären, dass ich den Film zuerst gesehen habe und der Eindruck der Geschichte auf mich dadurch und nicht durch das Buch entsehen konnte. Das ist bei Jane Eyre aber auch der Fall, und obwohl ich das Buch nicht kenne, bin ich mir des Films da nicht so sicher.

Auf jeden Fall ist der Film ein toller Film für sich, Wie gesagt, allein die Vorspannsequenz - "ganz großes Kino" - sehr scriptophil (Gibts das Wort überhaupt?) wie der ganze Film übrigens! Zumindest sehr innovativ. Und kommt mir jetzt nicht mit dem "Ja fürs Kino gibts auch mehr Geld" Quark, denn gerade bei wenig Geld muss man sich ja ideenreich zeigen. Und was allein der Ausstatter an zeitgemäßem Kleinkram aus der Mottenkiste gezaubert hat... Damit konnten die Emmas und die alten Verfilmungen schonmal gar nicht aufwarten. Das zeugt schon von Liebe zur Sache. Und da ich hier viel Zeitkolorit aus Filmen ziehe (aus Mangel an Museen und anständigen Bibos), sah ich mich gut unterhalten...

Ich finde es allgemein schade, dass die Rozema damit so auf die Nase gefallen ist, denn ich finde den Film originelles Kostüm Kino im besten Wortsinn ([visuelle] Unterhaltung inbegriffen).

Aber ich wäre trotzdem überaus interessiert daran, was Kerstin im Film Unlogisches aufgefallen ist!!! Bin bei solchen Sachen immer nicht so fix bei der Sache...

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Kerstin
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Geschrieben Mittwoch, August 31, 2005 @ 14:12:11     ICQ

Schade nur, dass die Kostüme jetzt nicht wirklich A waren.
Und die Ausstattung.. nun ja
Unlogisch? Direkt schon am Anfang.. da wird ein kleines Mädchen per Kutsche und mit großem Trara nach Mansfield Park geschickt und der Cousin sieht sie vom Balkon aus und was ist? NIEMAND öffnet ihr!
Hö? Da sind Diener, also mußte niemand der Herrschaften nachts an die Tür schleichen. Und sie wurde erwartet... also selbst wenn die Kutsche nachts ankam, da wäre sicher jemand gewesen, der sie in Empfang nimmt.
Und warum rennt Fanny in einem Haus, in dem sie aufgewachsen ist, in ein falsches Zimmer? Nur, um Henry und Maria zu erwischen? Ihr kranker Cousin lag in einem ganz anderen Zimmer...
Und wenn Edmund und Fanny die Einzigen waren, die von der "Affäre" wußten, was hätten sie wohl logischerweise getan, um der Familie nicht zu schaden? Henry rausgeworfen, Maria ins Gewissen geredet und alles getan, um es zu vertuschen...
Und warum sollten ihr Onkel und ihre Tante die SCHWESTER des Übeltäters einladen, um Kriegsrat zu halten? Der brennt lustig mit der verheirateten Tochter durch und die reden noch mit der Familie?

Ziemlich peinlich fand ich die Drogensucht von Lady Bertram, das augenscheinliche sexuelle Interesse von Sir Thomas an Fanny, diese homoerotische Szene zwischen Mary Crawford und Fanny und dann diese Moralkeule mit dem versoffenen Sohn, der ja nur deshalb leidet, weil sein Vater Sklaven hat. HILFE....

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Hazel
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Geschrieben Mittwoch, August 31, 2005 @ 14:32:46  

Quote:
Erstellt von Hagazussa
Es gibt ja auch viele recht schöne Szenen, z. B. die Kindheit. Oder den Schluss finde ich auch ganz reizend mit diesem"es hätte auch ganz anders kommen können, hat es aber nicht" fand ich total witzig.
Ein Vergleich zum Roman möchte ich noch nicht wagen, da ich gerade erst beim Lesen bin.

Genau diese beiden Szenen im Film (Kindheit mit Briefe schreiben und der witzige Schluß) haben es mir auch angetan.

Hazel

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MierschB
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Geschrieben Mittwoch, August 31, 2005 @ 16:10:59  

... und schon sind wir wieder mitten drin in der wie-Rozema-"Manfield Park"-versaubeutelt-hat-Diskussion...

Bei der Gelegenheit: Als ich im Sommer meine Lesung von MP veranstaltete, hatte ich mir eigentlich vorgenommen noch zwei Texte zu MP von Ashton Dennis zu übersetzen, in dem er sich a) mit dem Buch und b) mit dem Rozema-Film beschäftigt (Rozema nennt er übrigend Miss Modern Leni Riefenstahl... Leider kam mir eine andere Schriftstellerin und der W&D-Film dazwischen... Aber die Sache ist immer noch auf meiner to-do-list... Warten wir auf schlechtes Wetter, dann kann ich mich bestimmt besser für die Übersetzungsarbeit motivieren...

hier könntet ihr das auch selber lesen - das sind mehrere Seiten ab Kapitel "IV. Jane Austen's Mansfield Park: there are no Fanny-Price bashers here." - also immer einen Rücklink offenhalten sonst verwirrt man sich hoffnungslos in den Tiefen der website... (ansonsten werden englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt)...

und hier ist der Filmveriss... da geht es erst allgemein um MP-Verfilmungen und dann kriegt Miss Rozema ihr Fett weg... (falls eine von euch sich als eine Hardcore-Emanze versteht, rate ich vom Lesen der Filmkritik ab: this posting causes pain and creates anger)

Bruki

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Hagazussa
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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 11:05:51  

Also Pkt. 2 auf Kerstins "Unlogischliste" fand ich gar nicht so unerklärlich: Fanny kam doch die Treppe runter und schwupps ging die Kerze aus. Die Türen lagen nach meiner Erinnerung direkt nebeneinander. Da kann man sich im Stockdunklen schon mal vertun.
Johanna
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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 12:37:26  

Quote:
Schade nur, dass die Kostüme jetzt nicht wirklich A waren.
Und die Ausstattung.. nun ja

Jaja, die Kostüme. Das will ich gar nicht abstreiten (Obwohl in den anderen Verfilmungen niemand auf die reichbestickten Rocksäume geachtet hat [Fannys Ballkleid oder Marias Roben]). Und die Ausstattung protzt auch nicht so vordergründig mit Einrichtungen von musealem Wert, aber im Detail waren die schon emsig suchen. Immerhin, in Fannys Zimmer befindet sich ein Eichhörnchen. Und wer in seinem Film ein Eichhörnchen hat kann nicht wirklich schlechter Mensch sein, auch wenn sein Leumund ab und an von irgendeinem Irgendwer mit "Nihilisten"beschimpfungen beschmutzt wird. Das wäre aber auch allerdings was, wenn die sich als bekennender Nihilist an einem - und dann noch an diesem - Austenroman vergreift.

@Kerstin: Bist Du nachts noch nie im Dunkeln ins Bad gestolpert und hast zu spät festgestellt, dass Du Dich gedankenverloren und wahrscheinlich auch schon halbschläfrig in der Tür geirrt hast und gerade dabei bist, über das Lampenkabel im Computerzimmer zu stolpern??? Und das nach 15 Jahren in diesem Haus??? Gut. Im Computerzimmer schien jetzt nicht noch Licht durch die Türritzen (was man von einem Zimmer, in dem ein lichtscheuer Kranker vor sich hinvegetiert nicht unbedingt erwarten würde) und mein Freund hat sich darin auch nicht mit meiner Cousine vergnügt, aber wach war auch ich wieder. Und froh, dass ich einen zu spät und nicht einen zu früh abgebogen bin - das wäre nämlich der Treppepepepepenabsatz gewesen

Ich muss allerdings zugeben, dass es eine saublöde Idee war, Fannys Bruder rauszuschneiden und wieder durch eine Schwester als Vertraute zu ersetzen (so gerne ich die Schauspielerin da auch sehe [weil sie mich an Kate Winslet in "JUDE" erinnert]), schon allein, weil das in dieser Ausführlichkeit bei Austen schon eine einmalige Konstellation ist (oder irre ich mich?).

Und das Molly Gibson nicht als Fanny Price sondern nur ganz kein als Julia Bertram besetzt wurde finde ich auch keineswegs Verschwendung, denn so hat sie immerhin ein vielfältigeres Ouevre vorzuweisen, und füllt auch diesen kleinen Part so überzeugend, das ich sie nicht wiedererkannt hätte, wohingegen Fanny Molly ziemlich gleich ist, und sie in der Miniserie mehr Spielfreiraum bekam, als der Film gewährt hätte. Allein wie sie die Anhöhe hinter ihrer Schwester und Rushworth hochdackelt... Nix mit eleganter Sonnenschirmhaltung und verkappter Stummfilmdiva. Ist es eigentlich zu hoch angesetzt, wenn ich ihren Julia-Bertram-Ausdruck mit dem dumpfen, abgestumpften Kevin Spacey zum Anfang von American Beauty vergleiche?

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Kerstin
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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 12:50:42     ICQ

Quote:
Bist Du nachts noch nie im Dunkeln ins Bad gestolpert und hast zu spät festgestellt, dass Du Dich gedankenverloren und wahrscheinlich auch schon halbschläfrig in der Tür geirrt hast und gerade dabei bist, über das Lampenkabel im Computerzimmer zu stolpern??? Und das nach 15 Jahren in diesem Haus???
Nö... mal abgesehen davon, dass ich nicht in einem Haus mit 250 Zimmern wohne! Abgesehen davon steht der PC gegenüber vom Bett.
Ich schaffe es ohne Brille, im Dunkeln und schlaftrunken bis ins Badezimmer, kein Problem!

Ich fand es nur halt merkwürdig. Ausgerechnet und zufällig und überhaupt. Es war so aufdringlich, weil sie ja irgendwie eine Sexszene einbauen mußten ( so hatte ich zumindest das Gefühl).

Wegen der Kostüme: Ich kenne die anderen Verfilmungen von MP nicht ( ehrlich, man muß nicht alle Verfilmungen gesehen haben ). Ich könnte dir aber sagen, dass die Kostüme in Persuasion aus den 70ern auch eine Katastrophe sind, besonders weil die Kostümbildnerin wohl nur grünen Stoff zur Verfügung hatte. Und die Frisur der Anne Elliot... Kein Kommentar...

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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 15:59:13  

Ich kenne auch längst nich alle Verfilmungen, aber ich habe schon von dem "Verführungsalptraum" gehört. Würde mir diesen Film allein deswegen zu gerne mal anschauen. Die Kostüme in den alten Verfilmungen waren ja größtenteils alle so ziemlich unterste Kanone, wie ich das sehe. Und die akzeptabelsten wurden andauernd recycelt.

Auch dahingehend stellt P&P 95 wohl eine Art Schwelle dar. Immerhin sind einige Modelle, die Mrs. Hurts aufträgt (gleich das vom Meryton Ball) noch nicht wirklich besser als die von Lady Catherine Anno 1979. Wohingegen andere richtig toll sind (das auf dem Abend in Pemberley, wenn Lizzie Georgiana so ladylike zur Hilfe eilt).

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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 18:26:52  

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@Angelika: Also Pkt. 2 auf Kerstins "Unlogischliste" fand ich gar nicht so unerklärlich: Fanny kam doch die Treppe runter und schwupps ging die Kerze aus. Die Türen lagen nach meiner Erinnerung direkt nebeneinander. Da kann man sich im Stockdunklen schon mal vertun.

Ich sehe diese Szene so: Fannys Kerze geht im Treppenhaus aus. Sie geht ins nächste Zimmer (zufällig das Schlafzimmer Marys), um sich neues Licht zu besorgen und platzt in das Schäferstündchen rein... Einzig das Betreten des Zimmers ohne anzuklopfen ist in meinen Augen unlogisch, damals wäre es höflich gewesen zu klopfen... – Ich hab die Szene nicht mehr so genau in Erinnerung, aber im Buch hatte Fanny ihr Zimmer im Dienstbotentrakt des Hauses, also weit von den Zimmern der beiden Bertrams entfernt? ... Vielleicht wusste Sie ja nicht, wer in dem Zimmer war und nahm einfach das erste beste auf der Suche nach Licht...

NB: Aber das sind Marginalien... Die wichtigeren Kritikpunkte Ashton Dennis' wiegen da schon schwerer: Dass die Charaktere aus dem Roman um die ideologisch gefärbte Propaganda Rozemas zu befördern bis zur Unkenntlichkeit verfälscht wurden...

Bruki

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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 18:41:58     ICQ

Im Film hört Fanny ein Geräusch, geht mit Kerze die Treppe runter ( an das Ausgehen erinnere ich mich jetzt nicht), weil sie denkt, es wäre der kranke Tom und öffnet die Türe... SKANDAL!
Aber ich habe den Film nur ein Mal gesehen, daher bin ich jetzt nicht sicher, ob die Kerze ausging oder nicht.
Nein, es stimmt schon, am meisten nervt halt die Moralkeule, die Rozema immer wieder auspackt ( das mit dem Skizzenbuch von Tom.. uah... ) und ihre Verfälschung von Fanny. Die wirkt immer so unentschlossen zwischen forscher junger Frau und dem Häschen aus dem Buch.
Grüße,
Kerstin

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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 18:43:33     ICQ

Über die Kleider in P&P95 gibt es nichts zu meckern ( vielleicht mal abgesehen davon, dass sie zu sauber sind.. ). Die Kostümbildner haben sich durch etliche Museen und Vorlagen gearbeitet und man kann sagen, dass ist schon nahe an Perfektion.
Auch Mrs Hurst ist perfekt und sauteuer gekleidet.

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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 20:11:47  

Also ich sehe schon, ich werde den Film nicht mehr ansehen, bevor ich nicht das Buch gelesen habe!

Edit: Läuft eigentlich gerade irgendein Groupread? Oder könnte man mit Mansfield Park anfangen, vielleicht im November?

Hazel

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schlumeline
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Geschrieben Donnerstag, September 1, 2005 @ 23:35:28  

Quote:
Läuft eigentlich gerade irgendein Groupread? Oder könnte man mit Mansfield Park anfangen, vielleicht im November?

Toller Vorschlag, Hazel! Es scheint noch kein Groupread zu MP zu geben. Würde gern mitmachen, weil es schon Jaaahre her ist, daß ich MP gelesen habe. Und außerdem ist es das einzige Buch von JA, daß ich bisher wirklich nur ein Mal gelesen habe

Nu muß ich auch noch meinen Senf zu der Rozema-Verfilmung dazugeben.
Also ich kann nicht gerade behaupten, daß diese Verfilmung einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Habe ihn dazumal im Kino gesehen (noch in Berlin) und saß dort allein mit 5 älteren Damen (die sich über die Bildungsmisere echauffierten, da diese ohne Zweifel allein daran Schuld ist, daß sich niemand mehr ernsthaft für Literaturverfilmungen interessiert ). Also Ihr seht, die Sexszene war nicht unbedingt der Publikumsmagnet, falls sie es sein sollte.

Übrigens ist mir spätestens bei dieser Szene sämtliche Mimik aus dem Gesicht gefallen. Was sollte DAS denn? Haben Filmemacher nicht viel subtilere und damit intelligentere Mittel, um eine Affäre anzudeuten? Also versteht mich nicht falsch, es ist mir schon bewußt, daß auch zu Austens Zeiten nicht der Klapperstorch die Kinder brachte, aber hat eine solche Szene was in einer Austenverfilmung zu suchen? Auch die Sache mit den Sklaven in Übersee wurde dem Zuschauer mit dem Vorschlaghammer ins Hirn geprügelt. Also wenn ich was Drastisches in historischem Gewand sehen möchte, dann schaue ich mir Peter Greenaway an. Und selbst der ist subtiler vorgegangen (kann allerdings nur für den "Kontrakt des Zeichners" sprechen).

Nur dann, wenn Fanny anfing, Ihre Umgebung und Erlebnisse austenesk-humorvoll (gibt es das Wort überhaupt ) zu beschreiben, bekam der Film auf einmal Schwung und Tempo. Aber eigentlich nur dann....
Und ganz fannylike war dieser Humor eben nicht (Sorry, aber ich gehöre zu der Fraktion, die das Buch vorher gelesen hat. )

Muß aber sagen, daß Frances O'Connor (?) super für die Rolle der Fanny gecastet wurde. Äußerlich hatte ich mir Fanny tatsächlich so in der Art immer vorgestellt.

Naja, versuche es gern nochmal mit diesem Film.
Northanger Abbey (1987) fand ich ja anfangs auch grauenvoll. Und nun ist er einfach nur klasse. Da schimmern so die 80er Jahre durch und der Soundtrack ist nach mehrmaligem Hören gar nicht so übel ... Zumindest wurden die austenschen Charaktere nicht verändert, und der Stil des Films ist dann halt der Stempel des Regisseurs/ des Produzenten. Und ich finde hier passt es, hier funktioniert's.

Gruß
schlumeline

PS:
Übrigens , Bruki, wollte eigentlich anmerken, daß ich schwer begeistert bin von der betont männlichen Austen-Website! Wußte gar nicht, das es sowas gibt. Interessante Ansichten. Muß man Ashton Dennis kennen oder ist das einfach eine Privatperson?

Kerstin
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Geschrieben Freitag, September 2, 2005 @ 00:00:56     ICQ

Wir hatten bei den JAF in der Mailgruppe das Buch vorher als Groupread quasi seziert. Darum war der Film dann besonders "grausam", weil ich das Buch ja nun frisch gelesen hatte.

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MierschB
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Geschrieben Freitag, September 2, 2005 @ 09:38:35  

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Übrigens, Bruki, wollte eigentlich anmerken, daß ich schwer begeistert bin von der betont männlichen Austen-Website! Wußte gar nicht, das es sowas gibt. Interessante Ansichten. Muß man Ashton Dennis kennen oder ist das einfach eine Privatperson?

... Ich bin auch ein Fänn von Ashton Dennis... und hab - denk ich - auch herausgefunden, wer das im richtigen Leben ist. Ashton Dennis ist natürlich ein Pseudonym, welches eine gewisse Rolle in Jane Austens Leben gespielt hat... und hat mich auf eine der im Frühjahr gestellten Quizfragen gebracht...

Wenn ihr wollt, kann ich ja mal meine gesammelten Erkenntnisse zu Ashton Dennis Person zusammenstellen... Muss die Sachen nur erst zusammensuchen, weil ich das aus den oben genannten Gründen etwas schleifen gelassen habe...

Bruki

PS: Wenn ihr MP Group readet sollte ich mich doch an die Übersetzung der MP-Texte machen?! (Gelesen hab ich ja schon im Sommer - aber nur "just for fun"... ohne tieferes Eindringen wie bei S&V oder G&V)

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Johanna
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Geschrieben Freitag, September 2, 2005 @ 11:47:28  

@Bruki: Ja, mach das doch mal, mich würden die Wurzeln von Mr. Dennis mal schon mal interessieren.

Und ein MP Groupread ist vielleicht auch nicht die schlechteste Idee, wenn wir hier schon anfangen zu diskutieren, muss ich die Grundlage eh wieder auffrischen...

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MierschB
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Geschrieben Freitag, September 2, 2005 @ 12:51:23  

... das mit Ashton Dennis mach ich, da das Interesse des Publikums ja so überwältigend groß ist...

... und für den Group Read (oder die Diskussion darüber) solltet ihr einen neuen Thread eröffnen (bzw. den vorhandenen Thread nutzen)...

Das Geheimnis um ADs-Leben eröffne ich etwas später auch woanders, mal sehen wo das passt... muss jetzt erstmal meine Brötchen weiterverdienen...

Bruki

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Ulli
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Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 16:27:58  

Ich kann die Einwände hinsichtlich der Werktreue absolut verstehen: Wenn von einem Buch soviel verfremdet wird, warum nicht gleich einen Film jenseits der zunächst angedachten literarischen Vorlage machen. Aber geht es in dem Buch nicht um eine junge Frau, die unbeirrt von den Versuchungen um sie herum ihrem eigenen Moralkodex folgt und treu bleibt? Die trotz finanzieller Unsicherheit eine finanziell vorteilhafte Ehe ausschlägt; die obwohl alle um sie herum besseren gesellschaftlichen Kreisen angehören und diese doch die gesellschaftlichen Moralvorstellungen diktieren, ihre Moralvorstellungen - um gar keinen Preis - aufweichen läßt? Was ist dann der Unterschied zwischen Fanny im Buch und Fanny im Film: einzig Temperament und - mit Verlaub - Intelligenz.

Ich habe vor mittlerweile 10 Jahren zwei Versuche unternommen, Mansfield Park zu lesen und habe letztlich nur durchgehalten, weil es das einzige Buch von Austen war, was noch ungelesen war. Nach Sehen des Films habe ich mich nochmal herangewagt und fand das Buch immer noch zäh. Fanny ist moralinsauer; einfach tugendhaft zu sein heißt noch nicht sympathisch zu sein. Dagegen habe ich die Fanny im Film herrlich lebendig, selbstzweiflerisch und geistig rege gefunden. Ich kann unter den Jane Austen Verfilmungen der letzten Jahre keine Liebling ausmachen, weil jede einen anderen Ansatz hat, aber wenn ich melancholisch bin, sind Überredung und Mansfield Park einfach unschlagbar. Und die schönsten Kostüme hat der Film noch dazu.

Ich bin auch konservativ, aber ein Kunstwerk ist in einer bestimmten Zeit entstanden, die Welt hat sich aber verändert und wenn man ein Kunstwerk im hier und jetzt neu deuten kann, warum es nicht versuchen, um eine neue Sicht auf die Dinge zu gewinnen? Das kann in die Hose gehen, aber manchmal wird es eben auch richtig spannend.

Sonja
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Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 17:10:46  

Siehst Du, ich würde mich nun gar nicht als konservativ bezeichnen. Und natürlich hat ein Regisseur/Drehbuchautor/Schauspieler jedes Recht auf künstlerische Freiheit. Und der Versuch etwas neu zu interpretieren ist nicht vom Ansatz her falsch oder verboten. Aber ich bin bei diesem Film eben nicht deiner Meinung, dass es gelungen ist. Ich finde, es ist so gründlich daneben gegangen, wie es überhaupt nur daneben gehen konnte.

Ich glaube, die meisten von uns tun uns wahnsinnig schwer mit Mansfield Park und dieser Fanny, die uns Jane Austen da vorsetzt. Wir lesen das Buch übrigens gerade gemeinsam (siehe auch Thread unter Werk). Und ich bin auch noch fleißig dabei, wenn ich auch nicht mehr poste. Aber Jane Austen hat eben diese moralinsaure, etwas einfältige und für mich andererseits auch unerträglich hochnäsige Fanny geschaffen. Wenn sie eine schlagfertige, kluge und moralisch integere Frau hätte schaffen wollen, dann hätte sie das gekonnt. Schlagfertig und klug sind Lizzy und Emma und moralisch integer ist Anne. Sie hat es aber nicht getan, weil die ganze Geschichte mit so einer Heldin ganz anders läuft. Was übrig bleibt, ist nicht Mansfield Park. Es ist, wie BJD an P&P, zwar angelehnt daran, aber niemand käme auf den Gedanken zu behaupten, BJD wäre eine moderne Version von P&P. Und das aus einem einzigen Grund: Bridget gleicht Lizzy überhaupt nicht, in keiner Beziehung. Alle anderen sind da; Darcy, Wickham, Miss Bingley, die nervige Mutter mit dem Kupplertrieb... Und als solches kann ich es sehen; MP von 1999 lehnt sich ganz lose an die Geschichte von Jane Austen an, aber es ist keine Verfilmung des Buches. Was also übrig bleibt ist ein Film mit einem sehr losen Bezug zu JA's Mansfield Park. Und dann steht für mich einfach die Frage: Hat mich der Film unterhalten oder habe ich mehrfach gegähnt. Und ich muss sagen, ich habe herzhaft gegähnt.

Ich komme übrigens bei der Frage, was sich JA bei "Mansfield Park" wohl gedacht hat auch beim 3. Lesen nicht wirklich weiter. Ich bin mir nur sehr sicher, dass Patricia Rozema Antwort darauf keine ist, die ich akzeptieren kann.

Übrigens herzlich willkommen hier im Board .

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"One half of the world
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Jane Austen in "Emma"

Seiten 2 off 3 Seiten: 1, 2, 3