Amanda

von Debra White Smith


Klappentext Mellas Meinung

Amanda - Buchcover

Zitat aus dem Klappentext:

If you’re a Jane Austen fan, you’ll love the engaging characters, contemporary situations, issues of faith and the intricacies of love in Debra White Smith’s updated retelling of Jane Austen’s Emma.

Amanda Priebe is smart, funny, and generous - a great friend to have until the matchmaking bug bites. Deciding that her secretary, Haley, needs a beau, Amanda dreams up the perfect match - Pastor Mason Eldridge. Never mind that Haley is seeing Roger, a respectable dairy farmer. And it doesn't really matter that Mason might be attracted to someone else....

erstmals erschienen: Januar 2006
Taschenbuch, Harvest House Publishers, ISBN: 0-7369-0875-7

Dies ist das 5. Buch der The Austen Series von Debra White Smith. First Impressions greift Jane Austens ursprünglichen Titel für Stolz und Vorurteil (Pride and Prejudice) auf. Reason and Romance ist eine moderne Version von Verstand und Gefühl (Sense and Sensibility). Central Park adaptiert Mansfield Park. In Northpointe Chalet erzählt sie ihre Version von Northanger Abbey. Mit Possibilities hat sie Überredung (Persuasion) als letztes Buch ihre The Austen Series vollendet.


Mellas Meinung

Scheinbar unaufklärbare, festverknotete Missverständnisse, zu gutgemeinte, mehr selbstgerechte Ratschläge und Freunde die unerkannt falsch oder ungeahnt nahestehend sind, bilden nur einen Hauch von dem was Debra White Smith mit der Nacherzählung von Jane Austens "Emma" bietet.

Mit ihren wunderbaren, scheinbar unwichtigen Nebensächlichkeiten haucht sie den Charakteren nicht nur Leben ein, sondern erschafft einfallsreiche Situationen. Eine Vorliebe für gewisse Kleidungsstücke, Haustiere oder ganz persönliche Eigenschaften, wie Nathaniels Lachen an grundsätzlich unnachvollziehbaren Stellen, sind liebenswerte Einfälle und machen das Buch zum leichten Lesespaß. Besonders die Streitgespräche zwischen Nathaniel – Nate genannt – und Amanda, alias Mr. Knightley und Emma, sind eine Bereicherung. Kleine Gesten werden zu vielsagenden Handlungen und wenn diese zudem dem Leser deutlich mehr sagen, als zum Beispiel einer Amanda, dann sind sie am allerschönsten. Ob Nates zurückgehaltenen Gefühle, Amandas, welche sie selbst völlig im Dunklen lassen oder die einer unsicheren, etwas schüchternen Haley, alias Harriet Smith, eines ist unbestreitbar: ob Gefühls- oder Handlungschaos, Debra White Smith hält alle in Schwung und brachte mich so oft zum Schmunzeln wie zum bedauerndem Mitfühlen. Die Nebenhandlungen, beispielsweise die des heimlich verlobten Paares, sind wunderbar umgewandelt und bleiben ihren Idolen würdig. Besonders die Beziehung Haleys und Rogers, welcher Robert Martin verkörpert, wirkt persönlich, was das Kapitel der "Zusammenführung" einer gewissen Vierergruppe dann auch ausgefallen abschließt. Harriet verkommt somit nicht zum kleinen lieben Schoßhund einer verwöhnten Neureichen, noch wirken andere Charaktere einfach gestrickt. Jeder, sogar Sonja – frischgebackene Frau von Mason Eldridge (Philip Elton) – wurde mit einem herrlichen Persönlichkeitspaket versorgt.

Die Emma Woodhouse aus dem Achtzehnten Jahrhundert ist fantastisch in der Amanda Wood Priebe unserer Zeit wiedergeboren. Blind dafür, wie sie anderer Glück behindert und ihr eigenes glaubt in einem Franklyn West gefunden zu haben, erwacht auch sie letztendlich, als Nate, à la Knightley, seinen Bruder und Schwägerin besucht. Der Leser bekommt zweifellos ein absolut "Emma-würdiges" Ende mit dem Höchstmaß an Missverständigung zwischen zwei Freundinnen und einem Freund, der nicht länger nur noch Gefühle einer Geschwisterliebe erweckt. Was schnell auffällt und benannt werden sollte: Auch wenn die Szenen, wie die Willkommensparty für "Jane Fairfax" oder eine Weihnachtsgesellschaft, auf frische Weise ummodelliert wurden, wer "Emma " kennt, dem wird es leicht fallen Gesprächsabsichten und nachfolgende Geschehnisse abzusehen – wenn auch nicht in jenem neuem Gewand, welches Debra White Smith ihnen zuschneiderte, doch die Nacherzählung leidet definitiv unter ihrem Vorbild, welches dem wissenden Leser deutlich dem Weg weist.

"Amanda" steht zwar nicht auf der Spitzenposition unter den Büchern der Debra White Smith "Austen Series", doch beansprucht ganz sicher eine solch hohe Platzierung unter der Knappheit an unterhaltsamen, einfallsreichen und lesenswerten Büchern, welche sich als Sequels auszugeben wagen (oder in diesem Fall: Nacherzählungen). Somit zögere ich nicht dieses Buch wärmstens zu empfehlen – so wie alle Bücher dieser wunderbaren Autorin, welche sich so liebevoll Jane Austen widmet. (Mella 11/06)



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