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"Every dam' thing about Jane is remarkable to a pukka Janeite!" - Rudyard Kipling

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4. Group Read: Mansfield Park

Seiten 5 off 7 Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Autor Beiträge
MierschB
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Geschrieben Donnerstag, September 29, 2005 @ 14:38:07  

... ja das denke ich auch, sie ist zeit ihres Lebens auf sehr dünnem Eis gelaufen, aber sie hat auch einige mutige Entscheidungen getroffen... Ihr Tod ist eher tragisch... Ich hatte das Gefühl, dass sie sich mit Godwin richtig gut verstanden hat und wohl auch sehr glücklich gewesen ist... Hast Du mal ihren letzten Notizen gesehen, die sei an Godwin auf dem Sterbebett schrieb?

Ihrer Tochter (der späteren Mary Shelley) ging's auch nicht so lotrecht ... Da wird auch so einiges gemunkelt... Sie ist wohl mehr oder weniger fluchtartig aus dem Haus des Vaters entwichen(?) ...

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
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MierschB
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Geschrieben Donnerstag, September 29, 2005 @ 14:57:25  

Quote:
Erstellt von Hazel
Wenn die Diskussion um Mary Wollestonecraft noch weitergeht, wäre es sinnvoll, einen extra Thread zu eröffnen.

Ok, ich hör dann hier auf...

Bruki

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Julia
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Geschrieben Donnerstag, September 29, 2005 @ 19:18:00  

o.k. ... dann mal weiter im text:

kapitel 17: der "east room" wird vorgestellt und mit ihm fannys status in der familie verdeutlicht. edmund besucht fanny dort, um sie die "erlaubnis" zum mitwirken an dem theaterstück zu holen. unter dem vorwand, mary crawford zu "schützen" und eigentlich schon entschlossen, so zu handeln wie er es für richtig hält

edmund kommt in diesem kapitel in meinen augen besonders schlecht weg in seinem dilemma mit mary. dass er rat bei fanny sucht obwohl er sich längst entschieden hat und dann noch die begründung für seinen entschluss - er kommt so scheinheilig und unehrlich rüber, dass mir die verliebte fanny wirklich leid tut.

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"some wish, some prevailing wish is necessary to the animation of everybody's mind, and in gratifying it you'll leave them to form some other which will probably be not half so innocent." - jane austen

Hazel
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Geschrieben Donnerstag, September 29, 2005 @ 22:48:31  

Was mir in Kapitel 17 noch aufgefallen ist: Fanny bemerkt die Beachtung, die Mrs Grant durch ihr Mitwirken im Theaterstück bekommt und denkt sich, dass sie selbst diese Beachtung nicht bekommen würde. Hier habe ich zum erstenmal den Eindruck, dass Fanny nicht Recht hat, und würde sie am liebsten aufrütteln. Jane Austen treibt es hier ganz schön auf die Spitze .

Kapitel 18: Die Proben gehen weiter, kleine Unzufriedenheiten stellen sich ein. Fanny übt mit Mary Crawford im East Room, Edmund stößt dazu. Die ersten drei Akte sollen in einem Stück geprobt werden.

Wie unbedeutend der Begriff "Ostzimmer" in der dt. Übersetzung wirkt! Er wäre mir gar nicht aufgefallen. Und - niemand verwendet ihn .

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MierschB
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 09:06:56  

Quote:
Erstellt von Julia
dass er rat bei fanny sucht obwohl er sich längst entschieden hat und dann noch die begründung für seinen entschluss - er kommt so scheinheilig und unehrlich rüber, dass mir die verliebte fanny wirklich leid tut.

Ach ja, Jane Austen war eine große Menschenkennerin... Ist es euch auch schon mal so gegangen, dass ihr den Balken im eigenen Augen nicht gesehen habt? Also, ich meine, dass das vor den Augen offensichtlich Liegende nicht gesehen wird? Aber das alte Sprichwort "Liebe macht blind!" gilt bei Edmund gleich doppelt: Die rosaroten Wolken vernebeln ihm sowohl Mary Crawfords Charakterschwächen als auch Fanny Prices Liebe... Mary leidet, Edmund leidet, Fanny leidet doppelt... doch nur Fannys muss allein zusehen wie sie klar kommt... Dazu sich vorzustellen, dass ihre Rivalin Mary, die sie zutiefst verabscheut, sie zur Vertrauten ihrer Liebesqualen macht, und Edmund sie mit seinen Gedanken über den "lebendigen Geist" Mary Crawfords foltert... - Ich finde Jane Austens Spitzengewebe immer wieder wunderbar... Jedesmal muss man den Hut ziehen vor der Feinheit mit der sie die Muster gewoben hat...

Bruki

PS: Ich finde "scheinheilig" und "unehrlich" sind nicht der richtige Begriffe, um Edmunds Verliebtheit zu bezeichnen... Er ist verblendet in seiner Liebe und sein Herz läuft ihm über, und er ist im Zweifel, ob er vor Mary bestehen kann - und irgendwie liegen seine Vernunft und seine Gefühle in ihm im heftigen Kampf... und wie's scheint, unterliegt sein besseres Wissen zur Zeit seinen herzlichen Gefühlen zur attraktiven Mary Crawford... Das ist menschlich aber nicht scheinheilig...

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Julia
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 10:10:25  

o.k., vielleicht klingt "scheinheilig" zu hart. aber wie würdest du es nennen, wenn jemand ständig lange vorträge über moral und anstand hält und dann beim erstbesten augenaufschlag ohne viel gezerre alles über bord wirft? (zumindest zeitweise)
wenn er selber so "menschlich" handelt, dann sollte er es anderen auch zugestehen.

(ja, ich gebe zu: ich mag edmund nicht. )

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schlumeline
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 10:49:45  

Hallo an alle MP-Leser,

nur mal zwischendurch:
Eure Diskussion ist absolut interessant. Ich hinke aber ganz schön mit dem Buch hinterher, um hier voll mitzumachen. Schade Hätte wohl einen kleinen Vorlauf vor Beginn des Group Read gebraucht.

@Julia:
Danke für die Antwort. Habe "Lee" mit "Li" verwechselt. Sorry.

Gruß
schlumeline

MierschB
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 12:14:22  

Quote:
Erstellt von Julia
... beim erstbesten augenaufschlag ohne viel gezerre alles über bord wirft? (zumindest zeitweise) wenn er selber so "menschlich" handelt, dann sollte er es anderen auch zugestehen. (ja, ich gebe zu: ich mag edmund nicht. )

Hallo Julia,

ich bin da etwas nachsichtiger mit dem armen Edmund...

1. Glaube ich nicht, dass er anderen Wasser predigt und selbst Wein trinkt,

2. Hat er schon Skrupel, die er nicht so "ohne viel gezerre" über Bord wirft (es nimmt ihn sehr mit, dass zwischen dem Bild, das er sich von Mary gemalt hat und der echten Mary eine immer größere Lücke zu klaffen beginnt - und sein Widerstand gegen das Theaterstück wird ja letztendlich vom Bruder "gebrochen", indem der ihm weismacht, er würde fremde Leute aus dem Dorf in die Aufführung einbeziehen und damit - aus Edmunds Sicht - den Skandal öffentlich machen... Das scheint mir auch so ein Beispiel zu sein, wo die These von den familiären Bindungen zutrifft: Edmund geht lieber von seinen ehrenhaften Grundsätzen ab, als dass er die Familie in einen Skandal verwickelt - dazu sagt Jane Austen an der entsprechenden Stelle im Buch was...). - Und Edmunds diesbezüglichen Gewissensqualen ehren ihn in meinen Augen...

3. Dass er sich immer wieder selbst befragt und ab und zu einmal seiner besseren Einsicht zum Trotz etwas unkluges tut, ist eine menschliche Schwäche, die wir ihm gerne vergeben sollten...

Du hast natürlich Recht: ich hab das Wort nicht genau genug benutzt: anstelle "menschlich" meinte ich "menschliche Schwäche". - Dass Crawford als schleimiger kleine Möchtegern Partytiger mit einem sehr zweifelhaften Charakter, sich so durch die Welt schwindelt, ist natürlich auch "menschlich". - Aber ich jedenfalls kann Crawford seine "Schwäche" nicht so leicht verzeihen wie Edmund die seine (denn Crawford stürzt ohne Gewissensbisse andere ins Unglück - Edmund nur sich selbst - wenn man mal von Fanny absieht, aber das "weiß" der arme verblendete Edmund ja nicht... - und das aus verständlichen Gründen... Wer schonmal verliebt war, weiß worüber ich jetzt rede... )

Bruki

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Hazel
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 12:34:14  

Quote:
Erstellt von Julia
...wenn jemand ständig lange vorträge über moral und anstand hält...

Von welchen Vorträgen redest du? Da ist mir gar nichts bewusst geworden .

Quote:
ja, ich gebe zu: ich mag edmund nicht.

Sehr menschliche Regung .

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Hazel
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 13:15:28  


@ schlumeline: Schön, dass du noch teilnimmst. Vielleicht holst du ja noch auf .

@Benjamin: Bist du noch dabei? Oh, ich sehe, du bist gerade online . Die Seite 60 haben wir mittlerweile hinter uns gelassen. Bist du weitergekommen?

Quote:
Erstellt von Lizzy
Ich sehe MP seit meiner Lektüre von Richard Jenkyns "A fine brush on ivory" anders und er vertritt die Meinung, dass es Jane Austens stärkstes Buch ist.

Hallo Lizzy: Ich fand auch interessant, was du geschrieben hast. Danke für die Übersetzung . Ich hab das Buch schon öfter auf Pemberley gesehen, es hat einen schönen Schutzumschlag. Und nach dem, was du über den Inhalt schreibst, wäre das wieder mal ein Buch für mich *seufz*. Ich hatte nämlich von Anfang an einen Hang zu MP, obwohl ich es noch gar nicht kannte. Woher hast du das A Fine Brush On Ivory bekommen und wie hast du bezahlt?

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Benjamin
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 13:25:10  

So wahnsinnig mag ich Edmund auch nicht... Aber andererseits macht ihn sympathisch, dass er so verliebt ist, und dass er deshalb so verpeilt rumläuft und redet...

Ich finde aber, dass Edi das schon seeeeehr geschickt eingefädelt hat (unbewusst natürlich!), dass er die so ziemlich einzige richtige Liebhaber-Rolle im Stück für sich benutzen kann. Ich finde nicht, dass Tom ihn dazu gedrängt hat (zumindest nicht absichtlich) - ihm kam es dann doch recht gelegen... Von daher kann er sich die Situation auch schönreden (es soll niemand von außen herein gezogen werden - was ist mit Mr. Yates??) - das ist es nämlich, was er hier macht, finde ich!

In Kapitel 18 mag ich Fanny richtig (das war bisher nicht so - da fand ich sie zum Teil recht nervig... ) - sie hört sich so engelsgeduldig alles an...

Jane Austen ist ein "Miststück" - ihr wisst schon, wie ich´s meine: Sie ist so raffiniert und durchtrieben! Am Ende dieses Kapitels der Paukenschlag

Quote:
My father is come! He is in the hall at this moment!

Ganz schön krass - so überraschend bei Jane!
MierschB
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 13:37:59  

Quote:
Erstellt von Benjamin
Jane Austen ... ist so raffiniert und durchtrieben! Am Ende dieses Kapitels der Paukenschlag. Ganz schön krass - so überraschend bei Jane!

Ja, nicht wahr?! - Ein Cliffhänger vom Feinsten! Alles ist gerade so geruhsam im Fluss, die Handlung plätschert so dahin, man denkt an nichts Böses - und peng! der Herr und Meister ist in der Halle, die Mäuse rennen verzweifelt hin und her - der arme, dumme Yates macht sich in totaler Verkennung der Situation zum Nabbel... - Ich glaube, dieses Kapitel war auch das letzte des ersten Bandes des Romans... Und damit mussten die Leser nun nach dem 2. Band in die Buchhandlung oder Bibliothek rennen, um zu erfahren, wie es weiter ging... Herrlich!

Bruki

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Hazel
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 20:53:13  

Quote:
Erstellt von Benjamin Ich finde nicht, dass Tom ihn dazu gedrängt hat

Aber es war doch so, dass Tom noch verschiedene andere (fremde) Leute fürs Mitspielen gewinnen wollte; um das zu vermeiden hat Edmund sich (unter anderem) bereit erklärt, mitzuspielen.

Quote:
In Kapitel 18 mag ich Fanny richtig (das war bisher nicht so - da fand ich sie zum Teil recht nervig... ) - sie hört sich so engelsgeduldig alles an...

Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Meinungen sind . Mich hat sie in Kap. 18 zum erstenmal genervt.

Kapitel 19: Sir Thomas kehrt unerwartet nach Hause zurück, die Probe entfällt. Alle seine "Kinder" haben ungutes Gefühl. Mr Yates nervt Sir Thomas mit langen Erzählungen über´s Theaterspielen.

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Julia
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Geschrieben Freitag, September 30, 2005 @ 21:09:48  

Quote:
Kapitel 19: Sir Thomas kehrt unerwartet nach Hause zurück, die Probe entfällt. Alle seine "Kinder" haben ungutes Gefühl. Mr Yates nervt Sir Thomas mit langen Erzählungen über´s Theaterspielen.

ja, ist es nicht auffällig, dass auch mrs. norris nur mit ihren eigenen themen beschäftigt ist? ich meine, sir thomas kommt nach jahrelanger abwesenheit nach hause und sie redet davon, was sie genäht hat.
selbst tom hat einen erhellenden moment, als er mr. yates mit seinem vater beobachtet.
anscheinend ist ihm klar, dass er falsch handelt (es gibt ja noch mehr solche situationen). aber er tut es trotzdem.

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MierschB
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Geschrieben Samstag, Oktober 1, 2005 @ 11:24:41  

Quote:
Erstellt von Julia
... ja, ist es nicht auffällig, dass auch mrs. norris nur mit ihren eigenen themen besch
äftigt ist? ich meine, sir thomas kommt nach jahrelanger abwesenheit nach hause und sie redet davon, was sie genäht hat. ...

Hallo Julia,

ein schlechtes Gewissen haben wohl alle – einschließlich Fanny, der aber gleichzeitig ein Stein vom Herzen fällt, dass endlich wieder Recht und Gesetz in Mansfield Park einzieht...

Tante Norris versucht mit dem Geschwätz über Nebensächlichkeiten, Sir Thomas von den ungeheuerlichen Vorgängen abzulenken, die sich im Haus abspielten... Sir Thomas lässt sich aber nicht davon beirren und schafft umgehend Ordnung in seinem Haus... Und mit Tante Norris muss er auch mal dringend ein ernstes Wörtchen wechseln, von ihr wird er mehr Verantwortungsgefühl erwartet haben...

Und dass auch Tante Norris was mitbekommen haben muss von der Ungehörigkeit des Theaterstückes und den Vorgängen drum herum, lässt sich aus einem Gespräch mit Lady Bertram ableiten, welches während der Vorbereitungen des Stückes stattfand. Als Lady Bertram sich nämlich bei Fanny erkundigte, um was es bei dem Stück eigentlich ginge, übernahm Tante Noris umgehend das Gespräch und lenkte es in eine andere Richtung... Die gleiche Taktik versucht Tante Norris nun auch bei Sir Thomas. Lady Bertram ist so zwar leicht von etwas abzulenken, nicht aber Sir Thomas...

Kommt es euch auch so vor, als habe sich Sir Thomas Haltung gegenüber Fanny nach der Reise verändert? Kann es sein, dass das daran liegt, dass er sie zum ersten Mal als erwachsene junge Frau sieht, so nach der langen Abwesenheit, wo er sie nicht jeden Tag gesehen hat, und nun plötzlich nach den langen Monaten bemerkt, wie sie sich verändert hat? ... Fanny ist erwachsen geworden?

Bruki

PS: Jetzt kommt gleich die berühmte einzige Stelle in Jane Austens Romanen, wo sich zwei Männer "unter 4 Augen" unterhalten...

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Julia
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Geschrieben Samstag, Oktober 1, 2005 @ 12:27:20  

ja, sir thomas' verhältnis zu fanny ändert sich sehr. oder liegt es nur daran, dass fanny sich geändert hat? nicht mehr ganz so schüchtern und verschreckt ist ihm gegenüber?
ich denke mal, beides trifft zu.
die lange abwesenheit hat ihn "weicher" gemacht. zumindest am anfang... er spricht und handelt viel emotionaler, finde ich. fanny hat die crawfords, mr. rushworth und mr. yates kennengelernt und gelernt oder zumindest "geübt", offener zu sein. bis dahin erfahren wir zumindest nichts über andere personen, zu denen sie - abgesehen von der familie - kontakt hat.

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MierschB
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Geschrieben Samstag, Oktober 1, 2005 @ 23:20:01  

Ashton Dennis: „Kinder aus derselben Familie, mit demselben Blut“

Fanny Price, die unvoreingenommene Beobachterin, ist der vollkommendste Entwurf
von allen höchst perfekten Schöpfungen Jane Austens,
Jane Austens geniale Erfindung.

Ashton Dennis

So Leute,

heut hab ich noch mal rangeklotzt und die Übersetzung fertiggestellt...

Und hier ist sie: Mansfield Park: „Kinder aus derselben Familie, mit demselben Blut“, „Die Crawfords“ und „Liebe, Eitelkeit und ‚Bildung’“

Das ist diesmal ziemlich lang geworden, länger als die Texte zu „Pride and Prejudice“ – aber wie wir schon an anderer Stelle festgestellt haben: Einem echten Janeiten ist kein Text über „Our Lady“ zu lang oder zu langweilig...

Das Problem mit Ashton Dennis ist, dass die Website seit ein paar Tagen tot ist... Der Vertrag scheint ausgelaufen zu sein und der Hoster hat demgemäß die Seite gesperrt... Ich bin noch am Grübeln, wie ich das Problem lösen kann. Erst mal hab ich die betreffenden Seite provisorisch in die Site mit den Übersetzungen mit eingebaut... Ich bin da zwar durchgegangen, es kann aber trotzdem sein, dass der eine oder andere Link gebrochen ist...

Ich hoffe, ihr habt Spaß an der Übersetzung – dann hat sich die Mühe für mich gelohnt...

Bruki

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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 11:03:11  

Wah! Ashton Dennis!! Das ist doch jetzt mal jemand, den ich in der Luft zerreißen kann. Oder gibt es zwei verschiedene? Woher ist denn der Text?
Danke schonmal für die Übersetzungsarbeit, aber ich komm leider nicht auf die Seite, die Du verlinkt hast. ??

edit: jetzt schon... ich les mich gerade durch, aber schon hier

Quote:
Verstohlen kündigt er Maria in der Kirche ihres Verlobten seine Absichten an, und ihre heimliche Liebesaffäre konnte beginnen.

schüttel ich vehement den Kopf!!

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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 12:47:47  

Quote:
Erstellt von Julia
...schüttel ich vehement den Kopf!!

Gut so Julia,

ich hoffe, Dein Enthusiasmus bleibt erhalten, nachdem Du den Text durchgelesen hast... Meine Erfahrung im P&P-Group-Read-Thraed war ja so, dass alle eifrig über Ashton Dennis Thesen gestritten haben - teils bis die Tränen kamen - solange sie den Text nicht gelesen hatten... Kaum hatte ich ihn gepostet, wollte niemand mehr darüber reden... Sogar Hazel, die einen Großteil der Übersetzung der P&P-Texte mit mir gemeinsam erledigte und auch sonst nicht auf den Mund gefallen ist, verstummte in Ehrfurcht... (Wie ich erst vor kurzem zu meiner Überraschung erfuhr, stimmt auch sie nicht mit den Ansichten Ashton Dennis überein. )

Ja, wer ist Ashton Dennis? - Ich weiß es auch nicht genau... Meine Vermutungen darüber habe ich im Thread "Internetbekanntschaften" unter "Das Leben, das Universum und der ganze Rest" zusammengefasst... Wer war Ashton Dennis?

Leider ist die Website unter www.ashton-dennis.org seit ein paar Tagen tot... Ich bin noch am Überlegen, wie ich das ändern kann... - ich bin ein Fänn seiner Site... hab sie ziemlich früh gefunden bei meiner Suche nach Jane-Austen-Webs... Und war gleich begeistert... meine erste Übersetzung war "Jane Austens 11. Brief", was dann hier zum Thread "Jane-Austens-Männer" führte (war mein erster Thread in diesem Board - das erste Mal ist immer was besonderes )...

Also, ich hoffen Dich verlässt der Mut nicht, wenn Du den Text liest...

Bruki

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Julia
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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 13:02:35  

ich hab mir deine seite mit den übersetzungen schon vor ein paar tagen mal angeschaut und der text von ihm über "mansfield park" bestätigt es nur noch: der typ hat eine äußerst selektive wahrnehmung!! gut, die hat jeder, aber ich finde es schon reichlich lächerlich, wie er alles in sein bild von jane austen zu pressen versucht. "was nicht passt wird passend gemacht" ... das kann man sicher auch anderen kritikern vorwerfen, aber hinzu kommt, dass ich seine sichtweise ganz und gar nicht teilen kann. sie ist so... BANAL.
ich kann mir gut vorstellen, dass das derselbe ist, auf dessen mist auch dieses unsägliche "pride and promiscuity" gewachsen ist.

übrigens ist "mrs. ashton dennis" das pseudonym, dass jane austen verwendet hat, als sie versuchte, ihr verkauftes und nie veröffentlichtes manuskript von "northanger abbey" zurückzubekommen. falls sich jemand fragt, wie sie auf den namen kam: der brief war abgekürzt unterschrieben, nämlich mit M(rs.). A. D.

Ob sich dieser Ashton Dennis dessen bewusst ist?

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MierschB
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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 15:24:02  

Hallo Julia,

ja, gut so, jetzt hast Du Deine Frustration über das Substanzlose abgelassen... machen wir also beim Substantiellen weiter... Lass Dich nicht entmutigen mich Banausen mit allerlei Tiefsinnigem über Jane Austen zu erhellen... Versuche aber nicht zu tiefsinnig zuwerden, so wie z.B. der Frage, ob John Brewer wusste, wer Ashton Dennis war, als er sich gerade diesen Namen zum Pseudonym wählte... Das kann ich Dir nämlich nicht beantworten, eine viel zu knifflige Frage für mich...

Ich bin ja, bevor ich die John-Brewer-Bio fand, auf das Buch von Arielle Eckstut und Ashton Dennis „Verschollene Sexszenen bei Jane Austen“ aufmerksam geworden... Leider kenne ich das Buch nicht aus eigener Anschauung... Auf den einschlägigen JA-Webs wird es eher als misslungen bezeichnet („wenn man es in der Bibliothek ausleihen kann, soll man das tun, vom Kauf wird abgeraten“)... Aber wer weiß? Ich war mir auch später nie so sicher, wie Du es Dir zu sein scheinst, dass der Verfasser der vielen Artikel und Bücher über die Regency-Period und Jane Austen damit zu tun hat... 1. fehlt das Buch in seiner Vita, 2. erwähnt er es in der Website nie, 3. in den neueren Angeboten des Buches wird nur noch Arielle Eckstut als Autorin genannt, 3. Ashton Dennis’ Haltung zu sexuellen Fragen in den vielen einschlägigen Postings ist eher amerikanisch (aber in solchen Sachen kann man ja nie sicher sein) und 4. er treibt nie Scherz mit Jane Austen oder ihren Romanhelden... Also, ohne das genannte Buch gelesen zu haben: Ich halte es für einen pubertären Universitätsstreich von angehenden Literaturwissenschaftlern, die mal so nebenbei ihrem Affen Zucker geben wollten... Da kann man jetzt als tiefsinnige Thomas-Mann-Leserin ganz giftig werden und dergleichen Ungehörigkeiten verdammen... Aber das, scheint mir, ist irgendwie typisch deutsch und nicht britisch... Die Angelsachsen behandeln dergleichen akademische Scherze mit mehr Nachsicht als wir... Und Arielle Eckstut musste nicht ihren Bibliotheksausweis abgeben und wurde auch nicht feierlich vom Campus verwiesen...

(NB: Zum Thema des Threads: Welche sexuellen Perversitäten werden übrigens den Bewohnern von MP angehängt? )

Aber in einem stimme ich Dir von ganzem Herzen zu: diese ganzen banalen Sequels und Komplementärromane, die mit Jane Austens Namen beworben werden und arme unwissende Mädchen zu sinnlosem Geldausgeben verleiten und sie vom Lesen der echten Jane Austen Romane abhalten, gehören in die Tonne getreten, und ich freue mich in Dir eine Kampfgefährtin gegen diesen Mist hier im Board zu haben... Du kannst sicher sein, das wird ein Kampf würdig eines Don Quijote... - Und wer von uns beiden der Sancho Pansa sein darf, klären wir dann von Fall zu Fall...

Bruki

PS: Die Szene in der Kapelle auf Sotherton hab ich eben noch mal nachgelesen... Ich kann keinen Fehler darin entdecken, was Ashton Dennis darüber schreibt... Was stimmt daran nicht? Ich bitte um Erleuchtung.

Desgleichen freue ich mich schon auf Deine detaillierten Verrisse von "Jane Austens 11. Brief" und "Mr. Darcy" sowie "Darcy und Elizabeth" in den einschlägigen Threads...

Und wenn Du an Ashton Dennis' "Mansfield Park" Postings so gewaltigen Anstoß nimmst, kann die Diskussion hier ja noch echt spannend werden... Also, leg los und nimm keine Rücksicht auf meine sensiblen Gefühle gegenüber Fanny Price...

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Hazel
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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 16:33:51  

Quote:
Erstellt von MierschB
Sogar Hazel, die einen Großteil der Übersetzung der P&P-Texte mit mir gemeinsam erledigte und auch sonst nicht auf den Mund gefallen ist, verstummte in Ehrfurcht... (Wie ich erst vor kurzem zu meiner Überraschung erfuhr, stimmt auch sie nicht mit den Ansichten Ashton Dennis überein. )

Ich habe schon beim Übersetzen der P&P-Texte gemerkt, dass ich mich mit den Inhalten schwer tue. Aber da ich übersetzen wollte, um mein Englisch zu verbessern, musste ich da eben durch (Übersetzer, die das beruflich machen, müssen es ja auch!).

Und wenn ich nicht schon eher etwas dazu gesagt habe, dann deshalb, weil ich nicht ins selbe Rohr blasen wollte, wie (scheinbar) alle anderen. Schließlich hat das Übersetzen Mühe gemacht, und du bist von Ashton Dennis angetan. Allein deswegen hat sich das Übersetzen schon gelohnt. Aber wie gesagt, mit den Inhalten tue ich mich auch schwer.

Ich hab trotzdem die übersetzten Seiten abgespeichert und werde sie lesen. Danke für´s Übersetzen, Bruki.

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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 19:54:19  

Quote:
Erstellt von Hazel
Und wenn ich nicht schon eher etwas dazu gesagt habe, dann deshalb, weil ich nicht ins selbe Rohr blasen wollte, wie (scheinbar) alle anderen. Schließlich hat das Übersetzen Mühe gemacht, und du bist von Ashton Dennis angetan. Allein deswegen hat sich das Übersetzen schon gelohnt. Aber wie gesagt, mit den Inhalten tue ich mich auch schwer.

O weh, Hazel,

jetzt steh ich aber da... Ich hab damals echt geglaubt, Du hättest was an MIR auszusetzen... Ich dachte, meine Ansichten zum Antisemitismus hätten Dich verschreckt... Dabei ging es um M.A.D.! - Da hab ich wohl ziemlich daneben gelegen... - Ich werde mir doch den Oger als Avatar zulegen... der passt besser zu mir...

Danke für Deine Kindness...

Bruki

PS: Ich bin aber - wie Julia - nicht so sehr darauf angewiesen, dass alle meiner Meinung sind... oder umgekehrt... Mir macht es nichts aus, den Wind ins Gesicht zu bekommen... und wenn dabei die Funken sprühen, geht's mir noch besser...

PPS: Ich sehe mir jetzt noch die letzten 3 Teile von P&P an... Meine Art den Tag zu feiern...

(NB: Ich glaube, ich habe in den ersten 3 Teilen etwas entdeckt, was zu unglaublich ist, es so einfach zu posten... Darüber muss ich erstmal eine Nacht schlafen...)

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
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Johanna
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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 21:19:00  

Ohh Mensch Bruki. Jetzt hast Du mich doch noch enttäuscht. Meine MP Ausgabe hab ich schonmal in Potsdam liegen lassen und hab mich aus lauter Langeweile nochmal dazu durchgerungen (gerade Gestern) mir nochmal P&P 95 anzugucken. Jetzt rate mal, wieviel Teile mir noch fehlen. Jetzt bin ich gespannt wie'n Flitzebogen, was da wohl so unglaublich sein soll und Du entschließt Dich, dass auf morgen zu verschieben. Dann verpass ich morgen bestimmt den Zug, weil ich meine Neugier wieder nicht zügeln kann und doch noch mal lesen muss bevor ich keine Chance mehr dazu habe. Toll. Und Du bist schuld!

PS: Könntest Du mir in einem passenderen Thread oder Link nochmal davon:

Quote:
Ich dachte, meine Ansichten zum Antisemitismus hätten Dich verschreckt

erzählen? So für später?

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Hazel
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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 22:41:33  

Kapitel 20: Die Theatergesellschaft löst sich auf. Sir Thomas gibt Mrs. Norris zu verstehen, dass sie das unangemessene Geschehen hätte verhindern sollen. Es wird herausgehoben, dass Fanny die einzige ist, die während der ganzen Sache richtig geurteilt hat, und sich selbst treu geblieben ist.

Das berühmte Gespräch zwischen zwei Männern findet in diesem Kapitel statt (Danke für den Hinweis, Bruki): Es ist recht kurz, im Grunde sagt nur Edmund etwas, die Meinung von Sir Thomas wird ERZÄHLT.

Kapitel 21: Alltag kehrt ein in Mansfield Park. Edmund und Fanny unterhalten sich über vorangegangene und bevorstehende Ereignisse. Maria Bertram heiratet Mr. Rushworth.

Quote:
Bruki schrieb: Da hab ich wohl ziemlich daneben gelegen... - Ich werde mir doch den Oger als Avatar zulegen... der passt besser zu mir...

Nein, nicht deine Schuld; ich hab damals den Mund nicht aufgemacht.
Quote:
Ich glaube, ich habe in den ersten 3 Teilen etwas entdeckt, was zu unglaublich ist, es so einfach zu posten... Darüber muss ich erstmal eine Nacht schlafen...

Etwa einen groben Übersetzungsfehler von mir ?

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Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Julia
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Geschrieben Sonntag, Oktober 2, 2005 @ 23:39:13  

Quote:
Das berühmte Gespräch zwischen zwei Männern findet in diesem Kapitel statt (Danke für den Hinweis, Bruki): Es ist recht kurz, im Grunde sagt nur Edmund etwas, die Meinung von Sir Thomas wird ERZÄHLT.

hm... ich weiß nicht. als gespräch würde ich das nicht wirklich werten, schließlich ist es indirekte rede und das gerade mal in zwei(?) sätzen zusammengefasst. aber nun gut - für die statistik... ?!

@bruki: ich hab ja nicht geschrieben, dass ich weiß dass es ein und derselbe ashton dennis ist. es würde mich nicht wundern... aber wer weiß. ich habe auch nicht gesagt, dass ich seine thesen für falsch halte, nur dass mir diese art von "interpretation" zu banal ist, nicht weit genug geht. jeder aufmerksame leser kommt auf das, was er schreibt (behaupte ich mal ganz kühn) und in lange, akademisch angehauchte sätze packt.

aber ich hab keine lust, jetzt jeden satz von ihm zu zerpflücken. dir liegt was an ihm, und du hast dir die übersetzungsarbeit gemacht. für viele ist der text sicher erhellend.
also belassen wir es einfach dabei.

Quote:
Da kann man jetzt als tiefsinnige Thomas-Mann-Leserin ganz giftig werden und dergleichen Ungehörigkeiten verdammen... Aber das, scheint mir, ist irgendwie typisch deutsch und nicht britisch... Die Angelsachsen behandeln dergleichen akademische Scherze mit mehr Nachsicht als wir...

also ich wehre mich gegen den vorwurf der humorlosigkeit bzw. verkniffenheit (und dass auch noch in einem satz mit thomas mann! ts.... ), nur weil ich irgendein bescheuertes, geschmackloses buch, dass sich wie so viele andere der sorte "jane austen" auf die fahne schreibt um ein paar exemplare loszuschlagen. NOCH dazu wenn es mit dem stillen vorwurf passiert, die orginale wären prüde und altjüngferlich. diese leute haben einfach nichts verstanden. jane austen kann sich nicht mehr wehren, also sind es eben ihre liebhaber und fans die aufschreien (sollten).

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MierschB
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Geschrieben Montag, Oktober 3, 2005 @ 09:34:05  

Hallo Julia,

ich wollte doch nicht das Buch verteidigen, sondern die Macher... Und mal angenommen, mein Ashton Dennis wäre der Mitautor gewesen, dann war er wie's aussieht mit seiner Autorenschaft nicht so 100%ug glücklich, sonst würde sein Name bei den Autoren des Buches nicht verschwundnen sein... oder er hätte seinen wahren Namen genannt, oder er hätte das Buch in seiner Vita genannt (Du kennst doch diese Literaturwissenschaftler, die würden sogar ihre Wäschezettel auf ihre Veröffentlichungsliste setzen, wenn die Uni das zuließe )...

Aber noch zu einem anderen von Dir angerissenen Thema: Immer wenn mir einer damit kommt, dass Jane Austen eine oben und unten zugeknöpfte prüde alte Jungfer gewesen sei, dann denke ich daran, dass sie zeit ihres Lebens keine Höschen getragen hat... Und ebenso Elizabeth Bennet (von Lydia reden wir erst gar nicht, bei der ist das ja eh klar), und Anne Elliot auch keine, und ebenso FANNY Price!!!!! - Also, heute würde man diese Mädels an allen Stammtischen aber nicht als prüde bezeichnen, oder??? - Ich hoffe, ich werde jetzt nicht aus dem Board geschmissen, aber diese Weisheit habe ich aus "Tom Jones" entnommen, wo Sophia Western in einem Kapitel gleich zweimal vom Pferd fallen muss und dabei in eine "peinliche Situation" gerät... Und die Fußnote sagt dazu, das wäre deswegen so peinlich für die schamhafte Sophia gewesen, weil sie (und ihre Geschlechtsgenossinnen in den nächsten 100 Jahren) keine Höschen getragen hätten... Und wenn Kerstin mir jetzt mit irgendwelchen Windeln kommt, die man sich aus den Hemdzipfeln gefaltet umwickelte... O je, o je, o je... Darcy mit Windeln... wie sexy...

Also Schluss damit, ich merke schon, ich kann Dich nicht provozieren... Muss ich eben auf meine Diskussion über MP verzichten... - Ich geh jetzt hin und berichte über meine unglaubliche Beobachtung (@Hazel: Es ging um P&P95 nicht um die Übersetzung // aber falls Du in der MP-Übersetzung noch Fehler findest, immer raus damit, ich kann's jederzeit ändern, und ich wäre Dir sehr dankbar für kritische Anmerkungen), und dann mache ich mich doch noch mal an die Bildbeschreibung für den "Kontrakt des Zeichners" ran, die ich Hazel schon vor ewigen Zeiten versprochen habe...

Bruki

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Julia
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Geschrieben Montag, Oktober 3, 2005 @ 10:43:57  

Quote:
Immer wenn mir einer damit kommt, dass Jane Austen eine oben und unten zugenöpfte prüde alte Jungfer gewesen sei, dann denke ich daran, dass sie zeit ihres Lebens keine Höschen getragen hat...

darf ich leise sagen: "typisch mann" ??
aber ich bin mal so großzügig, diesen kommentar als jane-austen-inspirierte ironie zu verstehen...

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Hazel
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Geschrieben Montag, Oktober 3, 2005 @ 16:49:52  

Kapitel 22: Da die Bertram-Schwestern nach Brighton abgereist sind, steht Fanny nun als einzige "junge" Frau im Mittelpunkt von Mansfield Park. Um die Langeweile zu vertreiben ist sie auch im Pfarrhaus gern gesehener Gast. Fanny hat Anfälle von Begeisterung, wenn sie im Pfarrgarten sitzt. Edmund meint, Miss Crawford könne von Fanny lernen. Edmund und Fanny werden bei Grants zum Dinner eingeladen.

Mary Crawford ist zynisch und stellt hohe Ansprüche an Edmund, indem sie erwartet, dass er z.B. eine Stelle im Parlament bekleiden soll. Das gibt Edmund zu denken. Deshalb meint er wohl auch, dass Miss Crawford von Fanny lernen könne (bescheidener zu sein).

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Benjamin
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Geschrieben Dienstag, Oktober 4, 2005 @ 15:22:18  

Quote:
Erstellt von Hazel

Mary Crawford ist zynisch und stellt hohe Ansprüche an Edmund, indem sie erwartet, dass er z.B. eine Stelle im Parlament bekleiden soll. Das gibt Edmund zu denken. Deshalb meint er wohl auch, dass Miss Crawford von Fanny lernen könne (bescheidener zu sein).

Ich hatte das mit dem Parlament so verstanden, dass Mary nicht wusste, was sie auf den vorhergehenden Teil zu antworten hatte:

Quote:
This was not so very easy a question to answer, and occasioned an "Oh!" of some length from the fair lady before she could add "You ought to be in parliament, or you should häve gone into the army ten years ago."

, also eher so als humoristischen Lückenfüller...

Aber an sich stimmt es schon: Mary hat ganz schön hohe Ansprüche an Edmund, vor allem soll er sich an ihrer Meinung orientieren (das sagt sie natürlich nicht offen), wie man im folgenden Kapitel sieht:

Kap. 23: Diskussionen über die Teilnahme Fannys an dem Abendessen bei den Grants. Mrs. Norris verliert durch technischen KO (juchee!!!) gegen Sir Thomas. Das Diner: Henry Crawford ist wieder zurück (sehr zum Missfallen Fannys). Thema der wichtigsten Gespräche: Das Theaterstück und die bevorstehende Ordinierung Edmunds. ´

In diesem Kapitel bekommen es die "unsympathischen Personen" mal so richtig ab: Mrs. Norris kann ihre Meinung nicht durchsetzen (bestimmt heult sie nachts, weil Sir Thomas wieder da ist und sie nichts mehr zu melden hat in MP... ) und Mr. Crawford bekommt die Meinung von Fanny gegeigt (wieder mal sehr zur großen Überraschung, zumindest meiner!), nachdem er sich lang und breit darüber ausgebreitet hat, dass es ja so schade ist, dass Sir Thomas so früh zurück kam:

Quote:
As far as I am concerned, sir, I would not have delayed his return for a day. My uncle disapproved it all so entirely when he did arrive, that in my opinion, every thing had gone quite far enough.

Endlich sagt sie mal ihre Meinung, auch wenn sie danach für einige Zeit verbal außer Gefecht gesetzt ist...
Fanny gefällt mir immer besser - mal sehen, was sich Jane sonst noch so ausgedacht hat!
Grüße, Benjamin

Seiten 5 off 7 Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7