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Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
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185
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Geschrieben Dienstag, Juli 26, 2005 @ 23:37:27
Tja, nun aber wieder weg vom
sommerlichen Frohsinn hin zur Slummelanchlolie. Schlumeline Du
hast auch ganz schön mit dem Plagegeist "Ungeduld" zu kämpfen,
oder? Also zurück zum Intro (PS: Es war wohl doch nicht
von 1952, ich glaub das hab ich mit dem Geburtsjahr der
AUtorin verwechselt. Kann ja nicht ahnen, dass die Setzer
charmanter weise schon ihre Lebensdaten im Impressum drucken,
und das nur so undeutlich ist, weil leider noch kein
Sterbedatum vorlag...) Heute zu Bessy und Boucher, da sie als
Symbolfiguren für die pauperisierte Arbeiterschicht (u. a.
auch durch ihr Ableben) in einer Reihe stehen.
Mit dem Charakter der Bessy Higgins zielt "Bessy" Gaskell
direkt auf die Sympathien der Leser. Sie ist in einem Alter
mit Margaret, aber anders als diese wird sie ihren nächsten
Geburtstag kaum erleben. Während Margaret ihre Schlachten
zu schlagen hat, wird sie letztendlich mit Thornton "belohnt",
wohingegen Bessy nichts erfreulicherem entgegen sehen kann als
ihrem Tod, verursacht durch die "work-created disease".
Bessy ist also offensichtlich ein unschuldiges Opfer des
industriellen Systems. So sympathisieren wir durch ihre Augen
nicht nur mit den Leiden der "Werker" sondern auch mit ihren
Fehlern. - Was bei Nicholas die Trinkerei ist bei Bessy der
"überrationierte" Genuss von Brot (IM BUCH):
Quote: |
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'Just because
I sickened at the thought of going on forever wi'
the same sight in my eyes, and the same sound in
my ears, and the same taste i' my mouth, and the
same thought (or no thought, for that matter) in
my head, day after day, for ever" [cpt XVII - waht
is a strike?]
| |
Mr. Bell beschreibt Milton einmal als einen Ort mit wohl
geschmierter und behüteter Maschinerie und ungewaschenen,
vernachlässigten "hands" (Hände als der ausschlaggebende,
"brauchbare" Teil der Arbeiter), sozusagen als Spiegel der
hierarchischen Ordnung aus Sicht sozialkritischer Zeitgenossen
(oder wahlweise "zynischer Ausbeuter".
Hier ein Zitat des Autors der 1. Abhandlung über
industrielle "Begleit- oder Folgeerkrankungen" von 1832 (mit
dem klangvollen Titel: "The effects of Arts, Trades, and
Professions, and of Civic States and habits of Living, on
Health and Longevity; with suggestions for the Removal of many
of the Agents which produce disease and shorten the Duration
of life") über die Probleme in Flax- und Baumwollfabriken
mit Maschinenbetrieb:
Quote: |
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'While the
engine works, the people must work. Men. women and
children are thus yokefellows with iron and steam;
the animal machine - fragile at best, subject to a
thousand sources of suffering, and doomed by
nature, in its best state to a short-lived
existence, changing every moment, and hastening to
decay - is matched with an iron machine insensible
to suffering and fatigue: all this moreover, in an
atmosphere of flax-dust, for 12 or 13 hours a day,
and for six days in a
week' | |
Bessys Krankheit wird von dem scheinbar harmlosesten aller
Begleitübel verursacht: DEM FLUFF(nebenbei übrigens ein
schöner Titel für ein Splattermovie, wie ich finde... ... - naja. sorry... ).
Quote: |
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'"They say it
winds round the lungs, and tightens them up.
Anyhow, there's many a one as works in a
carding-room, that falls into a waste, coughing
and spitting blood, because they're just poisoned
by the fluff"' [cpt XII - a soft breeze in a
sultry
place] | |
Um 1850 waren die Auswirkungen von Staub und "Flaumflocken"
schon weitestgehend bekannt, obwohl sie von vielen
"manufacturers" noch immer heruntergespielt wurden. Thackeray
(der Mann mit dem pragmatischen Buchtitel) hatte dagegen die
Belüftungsräder empfohlen. Aber wie die Diskussion aussah, hat
der Film ja bildlich genug gezeigt (nebenbei, ist der Staub so
aufgewirbelt und durch die Gegend strömend nicht gefährlicher
als andersrum???).
break
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
"Thats too easy." - Dustin Hoffman in 'The Messenger' |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
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Geschrieben Dienstag, Juli 26, 2005 @ 23:45:13
Hallo an alle N&S-Fans,
ist heute schon spät (irgendwie war der Forum-Server
down?), deshalb jetzt nur Zitate aus dem C19-Forum:
„All that true as well... I just wonder why?? I loved
P&P and it didn't affect me this way... I loved EMMA with
Jeremy Northam, ditto..., so WHY?????????????????“ mollymouse
„I'm in the same boat as you - I love all those others as
well but wasn't affected the same way!! I think maybe it's
becuase there's something so realistic about it - the story
itself & the way the series was made! I dont' know - but
it certainly has had a big effect on me!!!....
*sighs* It's a perfect story full of imperfect perfect
characters!!!! What else can I say - I love it!!"
missdodgy
Morgen geht's weiter
Gruß schlumeline |
Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
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Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 00:25:02
kurz zu aunt Shaw: Die olle is ja wohl
auch der Unsympath der Serie schlechthin. Ich mag sie nicht
Reden hören, die spricht blöd und außerdem nur Blödsinn! Ganz
im Gegensatz zu Fanny. Die könnt man wunderbar als
Schäfchenzähl-Lakai ans Bett stellen, meistens herrlich ruhig
und schön pronounciert...
fortsetzung:
Weiter mit der holden Weiblichkeit. Wie weiter oben
schon erwähnt wird eine Art "häusliche Heiligkeit" (Ja, ich
weiß, man merkt, wenn mir bei der Übersetzung nix anständiges
einfällt...) um die Higgins' herum aufgebaut. Jedoch sollte
dabei nicht vergessen werden, dass Nicholas immerhin quasi der
Chefaufrührer vom Dienst ist. Bemerkenswerter weise steckt der
Keim der Gewalt und der Spaltung in diesem haus aber nicht in
Higgins selbst, denn der distanziert zunächst ja ausdrücklich
von der Gewaltausübung (auch im Film schön dargestellt, dieser
Aspekt und seine Entwicklung), sondern in seiner 'wunderbaren'
Bessy (NUR IM BUCH!!!). Dort bricht es urplötzlich aber sehr
intensiv aus ihr heraus, als maggie vom Güldenen Süden
schwärmt:
Quote: |
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'" I think if
this life is th' end, and that there's no God to
wipe away all tears from all eyes - yo' wench,
yo'!' said she, sitting up, and clatching
violently, almost fiercly, at Margaret's hand, 'I
could go mad and kill you, I could'" (cpt
XIII) | |
Margaret wird für einen Augenblick vom Individuum zum
simplen Objekt des Klassenhasses. Während Higgins rationalen
Protest organisieren will, ist Bessy bereit, mit Gewalt um
sich zu schlagen, bevor sie wieder in ihren "engelsgleichen"
Normalzustand verfällt (erinnert sich irgendjemand an die von
Kerstin oben so passend rezitierte Szene von Galadriel? Ich
hatte es die ganze Zeit vor Augen!). Bessys Ausbruch ist nur
momentan, ein Augenblick, aber er bereitet auf die
hereinbrechenden Unruhen vor, wo 'Klasse und Geschlecht
unentwirrbar umwunden werden' (steht echt so da!).
Quote: |
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"'Th' women
are as bad as th' men, in their savageness, this
time'" ( cpt XIX - angel
visits) | |
- was aber nicht gezeigt wird, da die weibliche
Leidenschaft Maggie vorbehalten ist. Dazu aber später...
***
So wie Bessys Ausbruch die Aufruhrszene vorwegnimmt, wird
diese durch Bouchers Tod, wo Margaret einmal mehr gezwungen
ist, dem Körper der Arbeiterklasse in seiner 'überwältigenden
Physikalität' (...Kommentar zur Ausdrucksweise der
IntroAutoren ist hier selbständig "einzu-denken"...)
entgegenzutreten (?!?) noch einmal "further rewritten".
Im Tode wir Boucher zum 'condensed' (= u.a. verflüssigt,
das hat die da echt geschrieben!!!) Symbol für die 'Politik
des Mangels' und der der Industrie verschuldeten unnatürlichen
Lebensformen. Er hat sichnicht in irgendeinem weiten, offenen
See ertränkt, sondern in einem engen, verdreckten Wasserlauf.
Quote: |
|
'his face was
swollen and discoloured; besides, his skin was
stained by the water in the brook, which had been
used for dying purposes' (cpt. XI [Buch 2] - union
not always
strength | |
(Nebenbei: Im Film übrigens eine "schön perfide" Idee, dass
Fanny Sachen aufträgt, die in dem Wasser gefärbt worden sein
könnten). Boucher hat letztendlich - und entgegen aller
Erwartungen (Higgins: "He had na spunk enough" to drown
himself), Selbstkontrolle gezeigt, wenn auch nur, um sich zu
zerstören.
Und an dieser Stelle bin ich ganz überrascht, denn ich war
der Meinung, ich hätte vorhin beim Überfliegen noch was über
Bessy in Bezug zu den symbolischen Funktionen gelesen. Naja.
reicht ja auch erstmal.
Zu den nationalistischen Spitzen, die die Introautorin
allerdings als gegeben hinzunehemen scheint... Jedenfalls wird
in diesem Sinne auch Boucher nochmal negativ stereotypisiert,
wenn Maggie auf den einwurf ihres Vaters, Boucher wäre nicht
so stolz und 'granitgemacht' wie andere Miltonmen (cpt. XII
[Buch 2] - looking south), antwortet, er hätte seiner
Aussprache nach wohl irisches Blut in den Adern gehabt...
Und dann konnte er ja auch nur 2 Maschinen gleichzeitig
bedienen mit seinen Irischen Wurzeln. Und auch die Iren,
die Thornton importiert reiten ihn (im Buch) noch weiter in
den ruin, weil sie minderwertige Ware produzieren, die nicht
zum Verkauf geboten werden kann (da sie mit den Maschinen noch
nicht umgehen können) Und der held himself versteigt sich
irgendwo zu der Aussage, er hätte (im übertragenen Sinne) wohl
teutonisches Blut in den Adern (Hab ewig nach der Stelle gesucht und natürlich nix
gefunden. Ihr könnt ja bescheid sagen, wenn ihr drüber
gestolpert seid). Um jetzt aber den Sturm abzuwehren: Er
wollte damit sicher nur auf die "Hummel-im-Hintern"
Mentalität, diesen preußischen Arbeitsdrang hinaus. Wie
gesagt, hab den Zusammenhang nicht mehr gefunden.
Puhh. So reicht für heute!
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
"Thats too easy." - Dustin Hoffman in 'The Messenger' |
MierschB
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: männlich Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005 Status: Abwesend Beiträge:
490
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Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 09:09:08
Hallo Jo,
bezüglich des "teutonischen Blutes": Einige von euch werden
wissen, dass die Marke "made in germany" ursprünglich von den
Briten erfunden und propagiert wurde. Allerdings nicht, um die
Deutschen und ihre Produkte zu loben, sondern um auf die
Minderwertigkeit deutscher Waren im Vergleich zu den
englischen hinzuweisen... Dank deutscher Ingenieure,
Facharbeiter und Erfinder wurde diese anfangs eigentlich
abwertend gemeinte "Marke" in der 2. Hälfte des 19. Jh.
allerdings zu dem bis heute auf dem Weltmarkt geltenden
Markenzeichen für deutsche Qualität...
Der Verweis auf die "teutonischen Wurzeln" könnte also
durchaus auch abwertend gemeint sein... Die Preußen waren
möglicherweise - trotz ihrer Waffenbrüderschaft mit den
Engländern im Napoleonkrieg und den verwandtschaftlichen
Beziehungen der Königshäuser - bei den Briten nicht so sehr
beliebt(?)... Thackeray z.B. geht in "Barry Lyndon" nicht
gerade sehr wohlwollend mit den Preußen um, weswegen das Buch
lange nicht in Preußen erscheinen durfte...
Bruki
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
persephone Newbee
Geschlecht: Keine Angabe Herkunft: Registriert: Jul
2005 Status: Abwesend Beiträge: 1
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 15:26:19
Hallo miteinander!
Möchte mich mal gleich der Begeisterung für diesen neuen
BBC Film anschließen! Habe ihn übers Wochenende angeschaut,
und bin jetzt total begeistert, find ihn sogar fast besser als
die 95er Version von Pride and Prejudice
Sinead Cusack als Mrs. Thornton ist perfekt und Richard
Armitage als Mr. Thornton ist einfach "georgous"
Was mir auf jedem Fall ganz gut gefallen hat, war die
zusätzlichen Menschen in den Städten... P&P kam mir etwas
"leer" vor aber das ändert sich jetzt sicherlich mit dem neuen
Kinofilm, mehr Budget usw...
By the way, kennt sich hier jemand mit der Registrierung
bei C19 aus? Habe mich angemeldet, aber beim Einloggen
erscheint dann immer die Nachricht: your registration is
pending activation oder so was ähnliches. Ich habe nichts
darüber auf dem Board lesen können, dass man nach der
Registrierung noch warten muss, bis diese von einem Mitglied
freigeschaltet wird.
Viele Grüsse persephone |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 17:55:03
Hallo persephone,
na dann auch Dir herzlich Willkommen unter den
N&S-Abhängigen. Wir haben ja hier in diesem Thread sowas
wie ein Asyl gefunden, solange wir wegen dieses Filmes so von
der Rolle sind.
Auch wenn ganz sicher nicht alles perfekt ist an dieser
Verfilmung - die Stimmung, die Atmosphäre ist perfekt und
ebenso alle Darsteller, insbesondere natürlich Mr. Armitage!
Zu C19:
Du erhältst nach der Registrierung eine Mail an Deine
angegebene Mail-Adresse. Darin steht dann ein Aktivierungscode
nebst Link, unter dem Du dann Deine Registrierung beenden
kannst. Danach sollte dann alles funktionieren.
Für alle, die's interessiert:
Das C19-Forum ist
eigentlich ein Literatur-Forum zur Diskussion von
englischsprachiger Literatur des 19. Jahrhunderts. Nachdem das
C19-Forum allerdings den BBC-Thread zu N&S übernommen hat,
ist es aber auch zum Sammelbecken aller N&S-Verrückten
geworden.
Zusatz: Zurzeit steht folgender Hinweis im C19:
Quote: |
|
If you have
recently registered and find your account is
awaiting staff approval, please post as a guest on
this thread. There is a glitch in the system that
has disabled your account.
Thanks. | |
Gruß schlumeline
|
Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
Registriert: Jun 2005 Status: Abwesend Beiträge:
185
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Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 18:01:06
Excuse me, I'm not gettin up at five in
the mornin!
@Bruki:
Das hab ich gewußt. Meine Geschichtslehrerin war nämlich
selbst noch von dem Kaliber "Made in Germany" und hat uns das
lang genug eingetrichtert (Ihr hab ich übrigens auch meine
"frühe" Kenntnis vom Erscheinungsdatum des KM zu verdanken,
das gehörte bei ihr zu den ~ 75 weltumwälzendsten Daten, die
man wissen MUSS, mit dem Inhalt hat sies dann wieder nicht so
wichtig genommen, sowas weiß man halt...)
Trotzdem glaub ich nicht, dass Thornton die Aussage in
einem Anfall von Selbstkritik getätigt hat. Aber es ist halt
schon beschränkend, wenn man die passende Textstelle nicht hat
und den Zusammenhang nicht mehr klar kriegt...
@Lilly:
Die Bell-Latimer usw Straßenszene haben wir weiter oben
schon durchexerziert (Seite 4, untere Hälfte und weiter Seite
5 ebenfalls untere Hälfte). Vielleicht findest Du da ja schon
die Antwort auf Deine Frage
Dass mit Thornton und Mama Thornton und dem "bound in
honour" ist mir im Film auch aufgefallen. Allerdings glaube
ich nicht, dass er sich nur bei Maggie bedanken wollte. Er
sagt ja: "You know that I will have to go, and you know, what
I will have to say." Wenn er also jetzt nur Danke sagen
"müßte" würde er sicher nicht so'n Brimborium darum machen
(Deswegen war ich auch nur überrascht, dass er nach der 'bih'
Antwort seiner Mutter noch so überrascht war...). Ausserdem
war er ja noch so aus dem Häuschen ob des unverhofften
Körperkontakts zu Margaret (das wird im Buch ein nisschen
expliziter beschrieben. Ich mußte mir die Riot-Sequenz erst
mehrmals ansehen, bevor ich geschnallt habe, was genau uns
dass jetzt sagen soll).
@Schlumeline:
Bessy wollte in ihrem Sterben etwas vom Maggie bei sich
haben. So Art Reliquie. Deswegen die Spitze.
Und: Du hast doch früher Henry James gelesen. Ist der immer
so furchtbar humorlos, oder lags beim "Portrait of a Lady" nur
an der blöden Umsetzung?
Und jetzt nochmal in eigenem Interesse: Ihr habt oben
erwähnt, dass Cynthia nicht lieben kann, weil sie selbst nicht
geliebt wurde, und schon mit 4 von ihrer Mutter ausser Haus
geschickt wurde. Haltet ihr dass wirklich für grundsätzlich?
Wenn ja, wie definiert ihr das richtige "Geliebtwerden" (damit
man wieder lieben kann), und was meint ihr, ab welchem Alter
würde sich das bemerkbar machen. Also, wenn man jetzt bis zum
Alter von 12 umtuddelt wird, und dann weggegeben wird, wirkt
sich dass immernoch so aus, wie hier mit 4?
And I'm not workin for those wages!
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
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schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 18:29:17
@ Johanna
Quote: |
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Bessy wollte
in ihrem Sterben etwas vom Maggie bei sich haben.
So Art Reliquie. Deswegen die
Spitze. | |
Ja also, da war ich wohl nicht sensibel genug. Das hatte
ich leider nicht dem Film entnehmen können. Steht das nochmal explizit im Buch? Als Bessy
gestorben ist, da hatte sie ja tatsächlich auch ein Stück
Spitze in der Hand...
@Lilly
Quote: |
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Hab mir
nochmal die Szene von Mr. Bell, Thornton, Miss
Latimer und Maggie auf der Straße nach dem Antrag
angesehen. Also da hat Thornton eindeutig
verheulte Augen. Aber was will Mr. Bell mit diesem
Zusammentreffen bezwecken? Wollte er nur nochmal
seinen Verdacht bestätigt habe? Letzten Endes war
das dumm von ihm - er bekommt ja eins von Maggie
auf den Deckel. Aber er ist der einzige, der etwas
ahnt.
| |
Also ich sehe ja Mr. Bell als den guten Onkel, den "Deus ex
Machina" des Films, wie wir hier schon festgestellt haben.
Ich möchte ihm nicht unterstellen, hier sich nur
am Unglück anderer weiden zu wollen. Er hat ja schon vorher
festgestellt, wie es Maggie nach dem Antrag ging und daß
dieser sie nicht kalt gelassen hat. In der Straßenszene möchte
ich im gern unterstellen, daß er nur versucht, die Fronten
wieder ins Gespräch zu bringen und den eingefahrenen Karren
aus dem Dreck zu ziehen, wie ich hier wohl schon mal
geschrieben habe.
Quote: |
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Weiterhin ist
mir aufgefallen, dass Thornton erst gar nicht
ahnt, dass er (wie seine Mutter sagt) "bound in
honour" ist. Er will doch nur zu Maggie um sich zu
bednaken und erst seine Mutter spricht ihn direkt
darauf an, dass er nun verpflichtet ist, sie zu
heiraten. Daran hatte er doch Null gedacht. Wenn
er sie nicht geliebt hätte, kann ich mir nicht
vorstellen, dass er nur wegen diesem angeblichen
"bound in honour" ihr trotzdem einen Antrag
gemacht hätte.
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Also Thornton geht mit Sicherheit nicht zu Maggie, weil er
denkt, er ist "bound in honour". Er wollte ja eigentlich schon
am Abend der Krawalle in Marlborough Mills zu Maggie gehen.
Aber ganz bestimmt nicht um ihr mal kräftig die Hand zu
schütteln und ihr seinen Dank auszusprechen dafür, daß sie
sich so mutig vor ihn geworfen und damit den Stein abgefangen
hat. Diese Szene war der Anlaß für ihn, es endlich zu
wagen und sie zu fragen ("I can't remain silent, I must ask
her" oder so ähnlich), weil er dachte, sie verstanden zu
haben. Der Quatsch mit dem "bound in honour" hat seine
Mutter ins Feld geführt und er verstand ja auch erst gar
nicht, was sie meint (Thornton: "What do you mean?..." oder
so). Mrs. Thornton hat ihn allerdings mit diesem Argument noch
bestärkt und ihm die letzten Zweifel genommen, wenn da noch
welche waren. Und meiner Meinung nach ist dieses "bound in
honour" seiner Mutter auch der Grund, warum er mit einem "I
was ungrateful yesterday..." seine Rede bei Maggie anfängt,
was nun nicht gerade der richtige Anfang für sein Anliegen war
und ja auch prompt von Maggie falsch verstanden wurde.
@Johanna
Quote: |
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Und: Du hast
doch früher Henry James gelesen. Ist der immer so
furchtbar humorlos, oder lags beim "Portrait of a
Lady" nur an der blöden Umsetzung?
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Also ich habe mal vor einigen Jahren von Henry James
"Washington Square" gelesen und habe die Pointe bis heute
nicht verstanden. Kurzer Inhalt, soweit mir noch erinnerlich:
Tochter wächst wohlbehütet bei Papa auf. Tochter wird von
netten jungen Mann umworben. Papa hat seine Bedenken. Papa
zermürbt jungen Mann. Junger Mann räumt das Feld. Papa ist
zufrieden. Tochter unglücklich. THE END. War nun Mr.
Townsend ein Mitgiftjäger oder nicht? Hat Catherines Vater nur
Gespenster gesehen oder hat er richtig gehandelt? Es gibt
auch eine Verfilmung des Buches, aus der ich auch nicht klüger
werde... Vielleicht verstehe ich auch einfach Henry James
nicht. "Portrait of a Lady" kenne ich nur als
Verfilmung und kann mich nur noch an einen düsteren und
tristen Film erinnern.
Gruß schlumeline
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julemaus09
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: Bayern Registriert:
Dez 2004 Status: Abwesend Beiträge: 145
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 20:43:42
Den Film "Washington Square" habe ich
auch mal gesehen und war mir da auch nicht so sicher ob der
besagte Mann ein Mitgiftjäger war oder nicht Ist aber auch schon ewig her, dass ich ihn
gesehen habe und kann mich nicht besonders gut erinnern...
Lg Julia
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schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 23:50:11
@ Lilly
Quote: |
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der dunkle
Grünstich ist im Film wirklich toll für Milton
durchgehalten. Da durfte Maggie noch nicht einmal
ihr hübsches rosanes Abendkleid aus London zum
dinner der Thorntons anziehen ! Umso mehr sticht
Fanny in ihren kunterbunten Kleid beim ersten
Treffen mit den Hales heraus - sowas kann ja
keiner ernst nehmen - die Arme !
| |
Und die Benutzung von Filtern ist nur ein Grund für die
ganze Atmosphäre, die im Film aufgebaut wird.
Um vielleicht nochmal auf das "contemporary"
zurückzukommen: Der ganze Film ist sehr "contemporary" und
das ist sicher der springende Punkt, warum man so gefühlsmäßig
mitgeht mit der Handlung. Armitage sagt ja auch im Interview,
daß sehr moderne Mittel beim Drehen eingesetzt wurden und daß
eben nicht beabsichtigt war, die Aura der damaligen Zeit zu
konservieren. Zu den "modernen Mitteln" zählen vor allem die
Art der Photographie (also zum Beispiel der Einsatz aller
möglicher Filter vor der Linse) und die Kameraführung:
Beispiel Kamera-Bewegung in der Weberei am Ende von Episode 1
(Flusenflug und Thornton im Profil) oder auch die ständige
Bewegung der Kamera während des Dinners der Master mit Mr.
Hale (ebenfalls Episode 1). Dann kommt noch die Musik
dazu, die zwischendurch schöne Beats hat oder auch an Heavy
Metal erinnert (zu Beginn des Streiks).
Und hier in diesen Szenen ist mir aufgefallen, daß schon
allein die Frisuren eigentlich ganz hip sind:
Also Thornton könnte so ohne weiteres auch heute auf der
Straße laufen, ohne aufzufallen. Und Margarets fantastischen
Dutt möchte man am liebsten selbst mal probieren, wenn man's
nur könnte. Waren damals um 1850 nicht diese künstlichen
Korkenzieherlocken links und rechts am Kopf modern? Oder auch
diese geflochtenen Affenschaukeln? (Siehe zum Beispiel "Jane
Eyre"-Verfilmungen, die ja ungefähr zur selben Zeit spielen.)
Auch die Arbeiter sehen sehr "heutig" aus. Wenn mich nicht
alles täuscht, waren doch damals Bärte in allen Variationen
(Vollbart, Schnauzer, Backenbart, Koteletten) modern, auch
unter Arbeitern. (Also okay, Koteletten wurden im Film
zumindest angedeutet. )
Jedenfalls trägt dies alles dazu bei, daß man nicht als
Betrachter des Geschehens außen vor sitzen bleibt und nur
zuguckt, sondern voll dabei ist und alle Gefühlsregungen voll
mitmacht.
Gruß und gute Nacht schlumeline
|
Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
Registriert: Jun 2005 Status: Abwesend Beiträge:
185
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, Juli 27, 2005 @ 23:54:13
The first time I catch you using that brain of yours,
off you go!
Also ich hab den Film auch noch irgendwo auf VHS
schlummern. Fand ihn schlüssige als "Portrait...". Und glaube,
dass Ende war als eine Art femininer (um nicht zu sagen
feministischer) Befreiungsschlag, und dass man nicht so genau
weiß, ob der Chaplin nun Mitgiftjäger war oder nicht (Ich sage
JA, zumindest hat er sie nicht unbeabsichtigt kennengelernt)
zeugt ja eigentlich von der schön subtilen Erzählweise. Aber
trotzdem tierst deprimierend. Und auch nicht für diesen Thread
gedacht. Mein Fehler...
Kann es sein, dass die "alte Tante BBC" in gewisser
Hinsicht ein genauso verbohrtes Schlachtschiff ist, wie der
Demenzpatient ZDF (will damit nicht sagen, dass ich ARD für
besser halte)? Ich meine N&S läuft anscheinend wie warme
Semmeln. Müssen die sich immer anbetteln lassen??? Sind die
sadistisch veranlagt? Und nachdem ich heute eine Folge
Küstenwache sehen mußte zweifle ich auch wiedermal an den
öffentlichen... Es wurde schon von so vielen gesagt. Aber WAS
SOLL DAS ALLES? Haben die Programmdirektoren keinen Draht zur
Menge? Sind da dunkle Verschwörer am Werk? Liebt da keiner
seinen Beruf? BRRRR
Hab eben mal nachgeguckt, obs noch mehr Gaskellverfilmungen
gibt. Von Patrick Stewart ist kaum was zu finden. Nur ein Bild
von Fackeln im Sturm als Poster (...!...). Und dann gibt
es noch einige ganz alte (Anno 1923): "Heartstrings" (Nach
'Manchester Marriage'), "Sins of the father" und "the
followers" von 1939 nach Cranford. Ach ja und natürlich auch
nochmal W&D als Miniserie von 1971 (irgendwie sind die da
alle Doppelt...). Aber Imdb ist da auch nicht die
zuverlässigste Quelle. Schon garnicht bei so alten Sachen.
Hab auf pemberley.com aber gelesen, dass man mit englischem
Studentenpass oder Biboausweis oder sowas z.Bsp. an ein
online-archiv (?) rankommt, in dem z.Bsp. noch alte P&P
Verfilmungen lagern (u.a. die von 1967). Also mit ein paar
"Connections"... die ich leider nicht habe
edit:
Quote: |
|
|
???? ????
Quote: |
|
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Ja, da is mir besonders Freddieboy ins Auge gestochen. Und
eben die Arbeiter. Und Maggie hat ja auch nicht so komisch
angelegte Wellen wie Edith, Fanny, Mrs. Hale oder Dixon
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Hamley
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schlumeline
Jane-Austen-begeistert
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2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 00:24:22
@Johanna
Quote: |
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Quote: heavy
metal ???? ????
| |
Ja, also ich meine die Szene in der Weberei, wenn am
Freitag, 10 Minuten vor 8 alle den Streikbeginn erwarten und
Boucher dann den Hebel an seinem Webstuhl umlegt und alles zum
Stillstand kommt. Also ich habe mit Sicherheit zu wenig Ahnung
von Heavy Metal, aber da ist zumindest so eine quietschende
Gitarre zu hören.
Und in dieser Szene mag ich die Beats im Stück (Mr. Hale kommt zu den Thorntons zum Dinner):
Quote: |
|
Und glaube,
dass Ende war als eine Art femininer (um nicht zu
sagen feministischer) Befreiungsschlag,
| |
Ja, also, Johanna, um über "Washington Square" zu reden,
habe ich dann wohl doch eine zu verschwommene Erinnerung
daran. Also ich kann mich noch erinnern, daß der Vater Mr.
Townsend herausgeekelt hat und Tochter Catherine in Tränen
aufgelöst war. Wo ist denn da der feministische
Befreiungsschlag? Ausgeführt vom alles bestimmenden Vater, wie
eh und je?
Jetzt aber wirklich gute Nacht schlumeline
|
Lilly
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: Registriert: Dez
2004 Status: Anwesend Beiträge: 145
Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 00:34:17
kurz zu Washington Square: ich kenne
dazu nur den Film. Gibt da der Kerl nicht selbst am Ende zu,
dass er eigentlich nur hinter dem Geld her war? Mit der
Begründung, dass es doch nicht so schlimm ist und er doch auch
von irgendetwas leben muss? toll, dass sie ihn dafür ganz am
Ende nicht mehr haben will, als er wieder zu ihr zurück
möchte!
Portait of a Lady: hab ich im TV verpasst und nur die
letzte Stunde gesehen, aus der ich auch nicht schlau geworden
bin. hatte Nicole Kidman etwas mit Aragorn (keine Ahnung, wie
hieß der doch gleich in echt?)?
Kenne nur "Daisy Miller" als Buch. das war ja nicht sehr
lang - konnte mir nicht einen besonderen Eindruck
vermitteln....
zu N&S: ach, Thornton wollte Maggie auch ohne die
Idee des "bih" seiner Mutter Maggie einen Antrag machen
("...and you know, what I will have to say!"? weiß nicht, warum hätte das seine Mutter vorher
wissen sollen? Er hat ihr doch mehrmals versichert, dass er
sich nicht so leicht einfangen lässt und er nur der Freund von
Mr. Hale, nicht Maggie, ist. Find auch, dass sich Maggie
regelrecht in ihre Aufregung über den Antrag hineinsteigert.
Also so schlimm war der doch gar nicht. Schließlich sagt
Thornton doch, dass er sie nur aus Liebe heiraten will. Da
muss Maggie doch nicht so patzig reagieren. Und dann ihr Satz,
dass Bessy im sterben liegt. Ist das doch ein Vorwurf gegen
Thornton (was sie ja eigentlich verneint - aber Maggie sagt ja
gern Sachen, die sie nicht der Wirklichkeit entsprechen), oder
einfach nur der Versuch einer Erklärung, warum sie so schlecht
gelaunt ist und deshalb so patzig reagiert hat.
Gut gefallen hat mir die Szene auf der Ausstellung, als
Maggie Thornton vor Lennox in Schutz nimmt ("I know him to
be!" und ihr Sinneswandel über Thornton, den sie
gegenüber ihrem Bruder nicht als tradesman, sondern als
gentleman bezeichnet.
glg Lilly |
julemaus09
Jane-Austen-begeistert
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Dez 2004 Status: Abwesend Beiträge: 145
Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 11:12:11
Bin jetzt stolz Besitzerin der Bücher
N&S und W&D und habe für beide zusammen nur 5,35 Euro
bezahlt! Danke für den Tipp, Lilly Werde mich dann gleich mal an N&S wagen...
Lg Julia
|
Johanna
Jane-Austen-begeistert
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185
Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 12:18:08
Quote: |
|
Um vielleicht
nochmal auf das "contemporary" zurückzukommen:
| |
Dazu muss man aber bemerken, dass zumindest was den "Look"
der Hauptdarsteller angeht zuerst in Wives and Daughters die
komischen, historisch korrekten Frisuren gefallen sind. Und
auch da wurde die Schlussequenz so gedreht, dass ein in
letzter Minute zuschaltender Fernsehkonsument nicht mehr genau
sagen könnte, dass er gerade den Rest eines Kostümdramas
gesehen hat.
Hab gestern nochmal kurz in den Film reingeschaut und noch
ein paar Fragen:
Was meint Fanny mit dem "Uhhh. John is such a stick in the
mud?"? Sagt sie dass, weil der "Stock" in der Szene gerade
wieder echt grenzwertig höflich war, und dass vor der feinen
Londoner Gesellschaft und Bambi Latimer (die da übrigens recht
unförmig aussah)?
Und dann hatten die da auch schonwieder so ein kleines
Zylinderproblemchen. Überhaupt hat da im CuttingRoom jemand
ganz schön geschlust. Denn Thorntons Ankunft vor der Szene,
die ich schonmal bekrittelt hab, wegen des mumifizierten (?!)
Blumenstrausses, wo Schlumeline bemerkte, dass er zwar mit
Zylinder hinmarschiert, bei Eintritt stattdessen aber nur sein
Bücherbündel trägt ist original das Take von Thorntons Ankunft
zum Teeabend aus dem 1. Teil nur mit beibehaltener
Kameraperspektive, ohne Close-Up... Z Z Z Z Z Z
Desweiteren scheint die Bildersprache für signifikante
Romantiksequenzen 2004 recht gleichgeschaltet gewesen zu sein.
Ich meine:
Hallo??? Die Sache mit dem Handkuss hatten wir oben schon
verbildlicht, und da wo Darcy nach der Berührung die Hand
reckt muss Thornton sich seiner Lippen noch mal
vergewissern... Und die Beispiele sind aus 2,5 Minuten
Trailer. N&S lief doch offiziell das erstemal im
Frühwinter '04, also als die Dreharbeiten zu P&P schon
abgeschlossen waren, oder???
Quote: |
|
daß er nur
versucht, die Fronten wieder ins Gespräch zu
bringen und den eingefahrenen Karren aus dem Dreck
zu
ziehen | |
Mhh. An sich ja eine gute Idee, aber ein umgangstechnisch
so bedachter Bell kann nicht ernsthaft erwarten, dass er die
Fronten in aller Öffentlichkeit und in Anwesenheit des Bankers
und Bambi "Konkurrenz" Latimer wieder ins Gespräch bringt.
Aber die alte Eule pennt doch tatsächlich beim
Trauergottesdienst für die große Liebe seines alten Freundes
... Ohh. Und er muss Thornton auf der Beerdigung
natürlich was von Lennox Interessen vorquatschen. Noch son
Piecker!!!
Und was meint Thornton mit "I did not believe you, I
couldn't have taken a man such as Boucher's children.",
wenn er Higgins einstellen will und auf diesen Satz von ihm
eine empörten Blick erntet????
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
"Thats too easy." - Dustin Hoffman in 'The Messenger' |
MierschB
Jane-Austen-begeistert
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Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 14:58:59
Quote: |
|
Aber die alte
Eule pennt doch tatsächlich beim
Trauergottesdienst für die große Liebe seines
alten
Freundes... | |
Liebste Johanna,
och pöhhh, Du bist ziemlich respektlos für Dein Alter...
Was hackst Du nur immer auf dem armen alten Mr. Bell herum?
Ich frage jetzt mal ganz grundsätzlich: Hätte es ohne ihn ein
verföntes Happy-Ending in diesem Film gegeben?
Also, kannst Du ihm vielleicht in Anbetracht des Anstandes,
den er am Ende zeigt - nämlich sein gesamtes Geld der Heldin
zu vererben und umgehend zu sterben -, die eine oder andere
seiner zahlreichen Verfehlungen vergeben????
Bruki
PS: Wer die Hände in den Schoß gelegt hat, muß nicht
unbedingt untätig sein! Wer in der Kirche die Augen
geschlossen hat, muss nicht unbedingt schlafen!
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 15:22:58
@Jo:
"Bambi Latimer" ! passt genau! Hat die eigentlich auch sowas wie nen
Vornamen? Wahrscheinlich "Bambi" !
Ich glaub Fanny sagt das mit dem "stick in the mud", weil
Thornton mal wieder nur das allernötigste sagt -
obwohl,....auf Lennox letzte Frage über Maggie hat er ja
überhaupt nix gesagt - nur miesepetrig geschaut. Daher Fannys
"stick in the mud". Denke ich jedenfalls. Ich liebe ihren
Gesichtsausdruck dazu! Einfach klasse!
Vielleicht war das von Lennox Interessen vorquatschen nach
der Beerdigung von Bell auch gut gemeint. Nach dem Motto:
Verschwende nicht Deine Zeit und frag sie endlich. Sonst
machts Lennox vor Dir und dann ist sie weg!
Lilly |
MierschB
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 15:58:54
stick in the mud = festgefahrene
Person; Person die neue Ideen und Aktivitäten meidet; Person
mit einer altmodischen Einstellung
...sagt mein Übersetzungsprogramm... falls es bei der Frage
um die Übersetzung der Phrase ging...
Bruki
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 18:42:36
also mein Übersetzungsprogramm sagt:
stick-in-the-mud der Rückschrittler stick-in-the-mud
schwerfälliger Mensch stick-in-the-mud der Trauerkloß
coll.
|
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
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Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 22:04:56
Hallo an alle Fans,
freue mich über die rege Diskussion hier im Thread. Komme leider nur maximal 1x pro Tag ins Forum
und muß gestehen, daß ich selbst bald nicht mehr
hinterherkomme mit dem Lesen und Antworten.
@Johanna zum Thema contemporary:
Quote: |
|
Dazu muss man
aber bemerken, dass zumindest was den "Look" der
Hauptdarsteller angeht zuerst in Wives and
Daughters die komischen, historisch korrekten
Frisuren gefallen sind. Und auch da wurde die
Schlussequenz so gedreht, dass ein in letzter
Minute zuschaltender Fernsehkonsument nicht mehr
genau sagen könnte, dass er gerade den Rest eines
Kostümdramas gesehen hat.
| |
Ich finde Molly Gibson ist schon nicht mehr so
herausgeputzt wie Mrs. Gibson und Cynthia. Sie hat weder solch
eine extravagante Turmfrisur noch herausragende Kleidung. Das
soll sicherlich einerseits ihren Charakter von dem ihrer
Stiefmutter wie auch -schwester abheben, andererseits ist sie
auch eine Identifikationsfigur und als solche soll sich der
Zuschauer in sie hineinversetzen können. Und das klappt nun
mal am besten, wenn Molly wie Du und ich aussieht, also
ziemlich "contemporary" ;o) Ich meine, im Film gelten immer
noch andere Gesetze als in einem Buch, in dem man sich als
Leser sowieso die Figuren nach gusto zusammenphantasiert.
Quote: |
|
Desweiteren
scheint die Bildersprache für signifikante
Romantiksequenzen 2004 recht gleichgeschaltet
gewesen zu sein. ... N&S lief doch offiziell
das erstemal im Frühwinter '04, also als die
Dreharbeiten zu P&P schon abgeschlossen waren,
oder???
| |
Also für eingefleischte Fans: N&S wurde ab Anfang
Mai (03.05.2004) bis Ende Juli 2004 gedreht. Die allerletzte
Szene im Film (im Zugabteil) wurde 23.07.2004 gedreht.
Erstausstrahlung war am 14.11. / 21.11. / 28.11. / 05.12.04.
P&P wurde ab dem 19. Juli bis Ende September 2004
(27.09.04) gedreht. Quelle: http://www.keiraweb.com/pppromo.html
Und ich finde, daß man bereits in den zweieinhalb Minuten
Trailer erkennen kann, daß auch bei dieser Verfilmung mit sehr
modernen Mitteln gearbeitet wurde, um den gleichen Effekt zu
erzielen wie bei N&S: Es sollte kein fettes Sittengemälde
der damaligen Gesellschaft werden, sondern der Zuschauer soll
sich in die Figuren hineinversetzen können, mit ihnen lieben
und leiden. Die Kleidung ist dazu ziemlich "plain" gehalten -
man soll nicht durch Rüschen und Bändchen vom Charakter selbst
abgelenkt werden. Frisuren sind im Alltag eher nicht so
perfekt - so wie es jeder im eigenen Alltag nachvollziehen
kann. usw. Vielleicht ist das wirklich zur Zeit
modern, alte Literatur auf diese Weise aufzuarbeiten, Johanna.
Quote: |
|
Und dann
hatten die da auch schonwieder so ein kleines
Zylinderproblemchen. Überhaupt hat da im
CuttingRoom jemand ganz schön geschlust.
| |
Also wie ich neulich bei C19 lesen konnte, hat die BBC
selbst nicht an den Erfolg von N&S geglaubt. Sie hat nur
sehr wenig Werbung für die Erstausstrahlung gemacht und war
dann wohl sehr überrascht, als nach einer N&S-DVD
geschrien wurde. Da kann ich mir gut vorstellen, daß im
Cutting Room niemand im Traum daran dachte, daß mal ein Fan
auf solche Feinheiten achten würde. Die dachten sicher, das wird ein Mal gesendet, dann
gibt's maximal nochmal eine Wiederholung und der Kuchen ist
gegessen.
Ja, und um auf den
Quote: |
|
| zu
kommen - habe bis heute keine Antwort erhalten und weiß auch
nicht, ob N&S dem ZDF wirklich in den Kram passen würde.
Die dargestellte Situation im Film (unzufriedene Arbeiter,
Streiksituation) erinnert doch verblüffend an den derzeitigen
Schlamassel in Deutschland. Da bedarf es wohl der
Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen zur besten Sendezeit am
Sonntagabend, um das Volk zu betäuben. Im Gegensatz zu N&S war da wohl seinerzeit
P&P95 noch ganz beschaulich und politisch völlig harmlos
bei der Ausstrahlung der synchronisierten Fassung 1997(?).
Quote: |
|
Und was meint
Thornton mit "I did not believe you, I couldn't
have taken a man such as Boucher's children.",
wenn er Higgins einstellen will und auf diesen
Satz von ihm eine empörten Blick erntet????
| |
Also in den englischen Untertiteln heißt es: "I
couldn't have taken care of a man such as Boucher's children."
Das bezog sich, meiner Meinung nach, nicht auf Higgins,
sondern nur auf Boucher: "I couldn't have taken care of a
man such as Boucher's children."
Man könnte auch sagen: "I couldn't have taken care of
Boucher's children."
man such as Boucher ist also eine Sinneinheit.
Würde also übersetzen. Ich konnte mich nicht um die
Kinder eines Mannes wie Boucher kümmern.
gleich geht's weiter...
|
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 23:21:18
Fortsetzung
@Johanna
Quote: |
|
Und er muss
Thornton auf der Beerdigung natürlich was von
Lennox Interessen vorquatschen. Noch son
Piecker!!!
| |
Da bin ich der gleichen Meinung wie Lilly: Mr. Bell hilft
hier weiter, indem er auf eine uralte Triebkraft setzt, die
schon so manchen dazu bewog, seinen A... in Bewegung zu
setzen: die Eifersucht. Nichts bringt einen verzweifelt
liebenden mehr zum Handeln als ein vermeintlicher Rivale.
Und so gesehen ist die Straßen-Szene auch nichts anderes:
Mr. Bell trifft Thornton (bemerkt nebenbei sein verheultes
Gesicht ), dann kommen die Latimers, inklusive Rivalin Ann,
und dann kommt Maggie um die Ecke: die perfekte
Patt-Situation. Und Du hast schon recht, ins Gespräch im
wörtlichen Sinne können sie in dieser Situation ja nun
wirklich nicht kommen. Als Maggie hinzukommt, kann man am
Gesicht von Ann Latimer schon ablesen, daß sie zumindest
Maggie nicht leiden kann. Maggie ist Ann gegenüber ebenso
reserviert. So als ob sie sich über einen 6. Sinn als
Rivalinnen identifizieren. Und schon hat Mr. Bell auf diese Weise die
Fronten wieder "ins Gespräch" gebracht, meine ich
@Lilly
Quote: |
|
ach, Thornton
wollte Maggie auch ohne die Idee des "bih" seiner
Mutter Maggie einen Antrag machen ("...and you
know, what I will have to say!"? weiß nicht, warum
hätte das seine Mutter vorher wissen
sollen? | |
Also meiner Meinung nach war seine Mutter von Anfang an
voll im Bilde über seine Gefühle für Margaret, trotz seiner
Beteuerungen wie: "Don't worry, mother. I'm in no danger from
Ms. Hale." Was man bei dieser Bemerkung schon an Mrs.
Thorntons Gesichtsaudruck ablesen kann:
"Don't worry, Mother. I'm in no danger from Miss
Hale."
Deshalb sagte er zu ihr "...and you know, what I will have
to say!" Nur nach den Krawallen kommt für Mutter Thornton noch
die "bound in honour"-Sache dazu. Jetzt muß ihr Sohn, ob's die
Mutter will oder nicht, aus Gründen der Ehre, dieser "reckless
young woman" eine Antrag machen. Doch das ist nicht der Grund
für Thornton zu Maggie zu gehen. Er wäre auch von sich aus
gegangen, weil er nach der Steinwurfszene dachte, er hätte
ihre Gefühle für ihn verstanden. Er sieht überhaupt nicht, daß
er irgendwie ehrenvoll handeln müßte, um ihren Ruf zu
bewahren. Und was er dann beim Antrag Maggie an den Kopf
schleudert, meint er auch 100%ig so: "I spoke to you about my
feelings because I love you. I have no thought for your
reputation." Und schon allein dieser Satz sagt schon, daß er
eben nicht wegen "bound in honour" zu ihr gekommen ist.
Und die Antragsszene an sich hat Bruki schon mal hier im
Thread sehr schön analysiert. Ich erlaube mir, dies hier
nochmal zu zitieren:
Quote: |
|
Der Antrag am
Ende des 2. Teils bringt das Verhältnis der beiden
noch einmal auf den Punkt. Mr. Thornton beginnt –
genau wie Darcy - mit so ziemlich dem
unpassendsten Thema: Er spricht über ihren
„falschen“ politischen Standpunkt (Darcy über ihre
„unstandesgemäße“ Verwandtschaft). Er besinnt sich
und kommt zu seinem eigentlichen Anliegen. Beide
sind voreinander zugleich angezogen und
abgestoßen. Sie versuchen sich beide vorsichtig
für den anderen zu öffnen – zuerst Thornton, der
von seinen Gefühlen zu Maggie spricht, sie ist
überrascht und verwirrt und weist ihn ab. Danach
versucht sie sich ihm zu öffnen und er reagiert
seinerseits schroff ablehnend... Nun, so wie
Darcy, muss er lernen, dass er so nicht zum Ziel
kommt, und sie muss lernen, dass hinter der
schroffen, harten, undurchdringlichen Fassade in
der Brust dieses bestimmenden, unsentimentalen,
aufbrausenden Mannes ein fühlendes Herz schlägt,
dass er einen Sinn für Gerechtigkeit und Würde
besitzt... und dass er lernfähig ist...
| |
Gruß schlumeline
PS1: Neues von der Soundtrack-CD-Front: Im
C19-Forum gibt es ein Mitglied (spinningjenny), das (einen wie
auch immer gearteten) Kontakt zum Komponisten des
N&S-Soundtracks Martin Phipps hat. Es ist möglich, daß es
den N&S-Soundtrack auf einer Misch-CD, also zusammen mit
anderem Soundtrack, mal geben wird. (Ich habe mal gelesen, der
N&S-Soundtrack alleine würde nicht eine CD füllen? ? ? ) Ist aber alles nur im Bereich von
Wahrscheinlichkeiten. Wenn es nähere Infos gibt, wird
spinningjenny im C19 posten.
PS2: wen's interessiert: Richard Armitage dreht gerade
bis Ende September einen BBC1-Dreiteiler mit dem Titel "The
Impressionists". Er spielt Claude Monet. |
Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
Registriert: Jun 2005 Status: Abwesend Beiträge:
185
Stimmung: |
Geschrieben Donnerstag, Juli 28, 2005 @ 23:21:47
Ich glaube, ich muss hier noch mal eine
Lanze für Mr. Bell brechen, damit mich auch niemand falsch
versteht:
Er ist die wunderbarste literarische Figur seiner Art, die
mir in meinem unbelesenen Leben untergekommen ist. Und allein
für ihn lohnt sich das Lesen des Buches, wenn man den Film
schon kennt...
Wie könnt ihr nur glauben, dass ich einen Menschen mit
derart geschmackvollem Kleidungsstil ablehnen kann????
@Lilly:
Quote: |
|
Vielleicht
war das von Lennox Interessen vorquatschen nach
der Beerdigung von Bell auch gut gemeint. Nach dem
Motto: Verschwende nicht Deine Zeit und frag sie
endlich. Sonst machts Lennox vor Dir und dann ist
sie weg!
| |
Ja, das erscheint schlüssig. Ich glaube, damit kann ich
leben.
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
"Thats too easy." - Dustin Hoffman in 'The Messenger' |
Deeda
Jane-Austen-Fan
Geschlecht: weiblich Herkunft: Österreich
Registriert: Jul 2005 Status: Abwesend Beiträge:
35
Stimmung: |
Geschrieben Freitag, Juli 29, 2005 @ 10:17:07
Quote: |
|
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Darf man frage, WO du die Bücher her hast?
|
julemaus09
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: Bayern Registriert:
Dez 2004 Status: Abwesend Beiträge: 145
Stimmung: |
Geschrieben Freitag, Juli 29, 2005 @ 10:29:16
Na klar, darfst du Ich habe sie über "hugendubel.de" bestellt. Da
musst du einfach nach Elizabteth Gaskell suchen und schon
bekommst du eine ganze Reihe verschiedener Ausgaben, darunter
N&S für 3 Euro und W&D für 2,35...und dann noch 3 Euro
Porto, aber das kann man angesichts der Preise verschmerzen,
oder? Die Lieferung kam nach 2 Tagen. Liebe Grüße
Julia
|
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Freitag, Juli 29, 2005 @ 22:36:08
Hallo Deeda,
unabhängig von den Büchern sind beide Verfilmungen "North
and South" sowie "Wives and Daughters" unbedingt zu empfehlen,
wenn Du BBC-Literaturverfilmungen magst.
Allerdings muß ich Dich vorwarnen, da Du ja im "Bride and
Prejudice"-Thread geschrieben hast, die indischen
Film-Versionen OHNE Kuss zu bevorzugen: In N&S kommt es
doch zu einem (eher ziemlich intensiven) Lippenkontakt. Abgesehen davon sind beide Verfilmungen in der
Beziehung völlig unbedenklich.
Gruß schlumeline |
MierschB
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: männlich Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005 Status: Abwesend Beiträge:
490
Stimmung: |
Geschrieben Samstag, Juli 30, 2005 @ 11:51:38
Hallo Gaskell-Fänns,
heute vormittag kam das schon nicht mehr erwartete Gasskell
Buch "Frauen und Töchter" doch an... Ich befürchte, ich muss
alles nachteilige, was ich hier über meine Buchhändlerin
geschrieben haben könnte zurücknehmen... Sie ist eine gute
Seele... "Frauen und Töchter" - wer hätte das gedacht... Ich
hatte gerade ein Kapitel "Cranford" beendet und die DVD "Es
geschah in einer Nacht" gestartet, als die Postbotin das Paket
ablieferte... Was für eine Freude...
Aber nun muss ich mich mit "Cranford" doppelt ranhalten,
damit ich bald möglichst mit "Frauen und Töchter" anfangen und
euch mit meinen Ergüssen langweilen kann... Übrigens ist das
Buch viel dicker als die Bücher Jane Austens... beinahe so
dick wie "David Copperfield" - und dabei ist es nichtmal
vollendet worden...
Aber später mehr dazu... Was für eine Freude...
Bruki
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Abwesend Beiträge: 107
Stimmung: |
Geschrieben Samstag, Juli 30, 2005 @ 12:40:52
noch ein Wort zu Fanny Thornton:
Ich würde sie nicht nur als Karikatur sehen. Fanny steht ja
Zeit ihres Lebens bei ihrer Mutter in der zweiten Reihe,
hinter ihrem Bruder, der von Mrs. Thornton stets in den Himmel
gehoben wird. Außerdem haßt sie das graue Milton mit all
seinem Dreck ("Dirty, smoky place. I can't wait to leave." ).
Mit ihrer bunten und sicherlich nicht immer geschmackvollen
Kleidung versucht sie einerseits dem Miltoner Einheitsgrau
etwas Buntes entgegenzusetzen, andererseits will sie auf diese
Weise auch einfach nur Aufmerksamkeit. Ich denke, so gesehen
ist Fanny schon eher eine tragische Figur.
Auf
dieser Seite hat jemand die Titelmusik des Films, aus der
DVD extrahiert, ins Netz gestellt.
@ Johanna
Quote: |
|
Und jetzt
nochmal in eigenem Interesse: Ihr habt oben
erwähnt, dass Cynthia nicht lieben kann, weil sie
selbst nicht geliebt wurde, und schon mit 4 von
ihrer Mutter außer Haus geschickt wurde. Haltet
ihr dass wirklich für grundsätzlich? Wenn ja, wie
definiert ihr das richtige "Geliebtwerden" (damit
man wieder lieben kann), und was meint ihr, ab
welchem Alter würde sich das bemerkbar machen.
Also, wenn man jetzt bis zum Alter von 12
umtuddelt wird, und dann weggegeben wird, wirkt
sich dass immernoch so aus, wie hier mit 4?
| |
Also meiner Meinung nach hängt es nicht davon ab, vom WEM
ein Kind geliebt wird, sondern OB das Kind überhaupt Liebe
erfährt. Ein Kind kann doch ebensogut in einer liebvollen
Pflegefamilie aufwachsen und ein ganz normaler Mensch werden.
Auf der anderen Seite gibt es ja auch (biologische) Mütter,
die ihr Kind (aus welchem Grund auch immer) ziemlich kalt
behandeln (siehe Mrs. Gibson). Cynthia ist ja eher in ein
internatsähnliches Kinderheim in Frankreich (?) abgeschoben
worden. Da wird es zur damaligen Zeit nicht weit her gewesen
sein mit der liebvollen Erziehung. Und "umtuddeln" muß ja
auch nicht gleichbedeutend mit Liebe sein. Das kann ja auch
ganz einfach ein "Verziehen" sein. Wenn Du aber damit das
"richtige Geliebtwerden" meinst, denke ich, daß ein 12jähriges Kind somit
schon ganz bewußt Liebe erlebt hat in seinem Leben und die
sich danach ändernden Lebensumstände schon richtig einordnen
kann und deshalb nicht zu einem zur Liebe unfähigen Menschen
werden muß.
Gruß schlumeline
|
Deeda
Jane-Austen-Fan
Geschlecht: weiblich Herkunft: Österreich
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35
Stimmung: |
Geschrieben Samstag, Juli 30, 2005 @ 12:54:27
Quote: |
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Nana... nicht frech werden! Ich hab gesagt, in Bollywood-Filmen find ich es
angebracht. Aber ich lebe schon seit 16 Jahren hier und hab
eine Zwischenstellung eingenommen.
Na, dann werd ich mir die Filme bald besorgen... Billig
sind sie ja nicht grad |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
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Stimmung: |
Geschrieben Samstag, Juli 30, 2005 @ 13:05:17
Hallo Deeda,
oje, das war ganz bestimmt nicht frech gemeint von mir,
sorry
Wenn ich mal versuche, eine Sache etwas lockerer zu nehmen,
dann geht das meistens in die Hose. Das sollte ich doch
langsam mal wissen.
Also wenn Du auf wunderbar romantische
Literaturverfilmungen stehst, dann kann ich Dir "North and
South" nur empfehlen.
Gruß schlumeline |
Deeda
Jane-Austen-Fan
Geschlecht: weiblich Herkunft: Österreich
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35
Stimmung: |
Geschrieben Samstag, Juli 30, 2005 @ 19:19:02
Quote: |
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Werd ich bestimmt machen! Ich quäl meine P&P DVDs ja eh
schon sehr... aber der Film ist einfach göttlich un Colin
Firth ist einfach göttlich... aber naja, ihr wisst ja was ich
meine
PS: Ich hab nichts gegen freche Menschen, solang sie
höflich bleiben- nicht dass du mich falsch verstehst | |
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