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MierschB
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 17:27:39
Also: Frauen und Töchter,
hier die ersten Erkenntnisse, die uns der Film leider nicht
erschloss...
Mollys Mutter hieß Mary Pearson und war die verwaiste
Großnichte Dr. Halls, der wiederum Mr. Gibsons Vorgänger in
Hollingford war. Bei ihm lernte Mr. Gibson sie auch kennen,
als sie nämlich den kranken Junggesellen, der Mr. Gibson als
seinen Junior-Partner aufgenommen hatte, pflegte. – Und
dementsprechend muss ich meine Vermutung bezüglich der
Verwandtschaft Mollys mit den Browning-Schwestern
zurücknehmen... Die Brownings sind die Töchter des ehemaligen,
nun verstorbenen Pfarrers von Hollingford – und so gesehen
würdige Nachfolger Mattys und Deborahs aus „Cranford“. – In
den Baum, an den gelehnt Molly auf Mr. Preston wartet, war
dann wohl eher ein „M.P.“ geritzt worden...
Mr. Preston ist der Gutsverwalter von Ashcombe, einem den
Cumnors gehörenden Gutes, mit größeren Ländereien als die bei
Hollingford, aber einem nicht so repräsentablen Herrenhauses
wie es „Cumnor Towers“ bei Hollingford darstellt, weswegen die
Cumnors Mr. Preston das Herrenhaus in Ashcombe überließen und
hauptsächlich in Cumnor Towers residierten.
Mrs. Kirkpatrick lebt ebenfalls in Ashcombe, wo sie ihre
eher schlecht gehende Schule führt (interessanterweise wird
angedeutet, die Schule liefe erst seit der „Übernahme“ durch
Mrs. Kirkpatrick schlecht)... Mrs. Kirkpatricks
vordringlichster Wunsch ist es verheiratet zu sein, worunter
sie versteht, einen Mann zu finden, der für sie schuftet
(O-Ton), damit sie den ganzen Tag nichtsnutzig im Salon sitzen
kann... Desweiteren war sie bei den Kindern der Cumnors nicht
besonders gut angesehen. Lady Harriet meint, ihre Interessen
setze „Clare“ eher mit Tricksereien durch und hätte sich mehr
um ihre „Liebesaffairen“ gekümmert als um die Erziehung der
Kinder... Trotzdem halten die Cumnors sie für recht ansehnlich
und deswegen als Ehefrau für Mr. Gibson geeignet... Der
übrigens gleich im Anschluss an die entscheidenden Worte von
seinem eigenen Heiratsantrag einigermaßen überrascht
erscheint...
Mrs. Kirkpatrick verkehrte in Ashcombe mit Mr. Preston, der
regelmäßig Obst, Wild und andere Sachen vom Gut der Cumnors
für Mrs. Kirkpatrick liefert... Sie hat Schulden in Ashcombe,
die sie von ihrer Aussteuer, für die Lord Cumnor 100 Pfund
spendet, begleicht. Was die Autorin ihr als ihr einziges
Verdienst hoch anrechnet. – Mr. Gibson gibt ihr vor der Heirat
15 Pfund, die sie Cynthia als Reisegeld schicken soll, damit
diese zur Hochzeit kommen kann – das Geld verschwindet jedoch
in den Taschen seiner Zukünftigen, Cynthia wird zur Hochzeit
nicht eingeladen. (Bei der Gelegenheit geht Mrs. Kirkpatricks
Gehirn übrigens im „Zickzackkurs“).
Mr. Preston ist ca. 27 Jahre alt, die Cumnors vermuten eine
Beziehung zwischen ihm und Mrs. Kirkpatrick (in allen Ehren
natürlich)... Verwerfen den Gedanken jedoch, wegen des
Altersunterschiedes der beiden... Bei der Hochzeit fragt Mrs.
Preston Molly intensiv nach dem Verbleib Ms. Kirkpatricks aus.
Der armen Molly wird das dauernde Gefrage schon etwas
unangenehm, sie denkt sich aber in ihrer kindlichen Naivität
nichts weiter dabei...
Das letzte, was ich gerade las, als Schmankerl: Lady
Harriet will Molly besuchen, die während der Hochzeitsreise
ihres Vaters bei den Brownings wohnt... Leider verpasst sie
diese, da Molly an diesem Tag Mrs. Hamley besucht (wo sie
Osborne kennen lernt). Lady Harriet jedoch platzt mitten in
das „geheime Leben“ der Brownings herein: Miss Browning
schnarcht im Lehnstuhl friedlich vor sich hin und Miss Phoebe
hat ihren Rock hochgesteckt, die Haube abgelegt und ist gerade
dabei Spitzen glatt zu ziehen... Eine wunderbare Miniatur a la
„Cranford“. – Ehe die etwas weniger „vornehme“ Miss Phoebe
sich versieht, kniet Lady Harriet neben ihr und lässt sich in
die Geheimnisse des Spitzezurechtziehens einweihen... Worüber
Miss Browning erwacht und – in der Annahme ihre Schwester
schwätze mit dem Dienstmädchen – lospoltert... Wunderbar...
Haubenalarm... und Stoff für mehrere Tage Tittel-Tattel in
Hollingford...
Bruki
PS: Wer sich im Film über das Aufsehen wundert, welches
Molly mit ihrem selbst ausgesuchten neuen Kleid im modischen
Schottenlook bei dem Hamleys erregt, und ihren
Jungmädchen-Stolz auf das „ausländische“ Muster nicht ganz
nachvollziehen kann: Das von Molly so bewunderte Kleid würde
in einer modernen Verfilmung in etwa zu folgendem Dialog
führen. „Was hast Du da an?“ – „Das ist ein Kleid!“ – „Wer
sagt das?“ – „Calvin Klein.“ – "Du willst doch nicht etwa so
aus dem Haus gehen?" – Weswegen die gutmütige Mrs. Hamley im
Buch der kleinen Molly denn auch die Idee ausredet, das schöne
neue Schottenmuster beim Vorstellungsbesuch auf Cumnor Towers
zu tragen... Was nicht ganz einfach ist, aber die fügsame
Molly lässt sich dann doch überzeugen, dass das alte weiße
(NB: zwei Nummern zu kleine ) Musselinkleid passender wäre...
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 17:44:00
@ Bruki:
das war Clueless, nicht? aber das bunte "schottenkleid" , dass ja
angeblich in london so sehr in mode war, hätte bestimmt auch
Fanny Thornton gefallen! ist doch vom muster dem kleid sehr
ähnlich, dass Fanny beim ersten treffen mit Maggie und Mrs.
Hale trägt!
Lilly |
MierschB
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 18:02:04
Ja, genau, Lilly,
aber das wäre jetzt was für "Adlerauge" Jo... - Also, Johanna, auf zum Mustervergleich! Ist das
Kleid von Ms. Hale eine receycelte Version von Mollys Kleid?
Oder umgekehrt? Oder haben die beiden diesmal nix miteinander
zu tun?
Bruki
PS: Clueless... Bingo! - Hm, als Quizfragenausdenker kann
ich Dir wohl nicht das Wasser reichen! (NB: Ein Quiz hatten wir eigentlich schon lange
nicht mehr?! Hm, sollte ich mal drüber nachdenken... Eine
Frage jedenfalls habe ich schon... )
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Kipling, The Janeites) |
Lilly
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 18:11:59
also das gleiche kleid ist es nicht, aber beide
muster gehen in die gleiche richtung: großes karo und relativ
starke farben. aber ein mustervergleich von Jo wäre super!!!
aber Fanny kleid von dem dinner bei thorntons kommt mir irgendwie bekannt
vor... hm... hatte nicht "die erbin von
washington square" in der verfilmung so ein ähnliches kleid
an? auch mit so schrecklichen fransen am dekolltee? muss ich
glatt mal nachschauen...
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Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 18:25:20
bei imdb.com gibt es ein foto von washington
square (leider nur schwarz/weiß), wo die "erbin" (Chatherine?)
auch so ein fransenkleid wie fanny trägt. konnte es leider
nicht hier hineinkopieren - dazu reichen meine
computerkenntnisse nicht aus . aber es ist das 11. bild unter "photos": da ist
Catherine alleine drauf, mit einem Fächer in der hand....
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Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 18:38:08
das
kleid meine ich
ich hoffe der link klappt? |
Johanna
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 19:12:49
Tja nun, wenn man mich so lieb bittet. Wie
könnte ich da ablehnen? Zumal ich die Bilder schon ewig auf
der Liste stehen hab, und nur auf den passenden Zusammenhang
wartete
Dass das nicht die gleichen Kleider sind is recht
offensichtlich, die Farbzusammenstellung bei Molly ist schöner
(hat mich zumindest eher angesprochen) und die Karos kleiner.
Aber dass Bruki sich im Clueless Text soooo auskennt.
Bemerkenswert.
Kann von dem Washington Square Kleid nicht sehr viel sehen.
Hab den Film auch nicht mehr im Kopf. Aber da er nach "den
Schwestern Bronte" und "Adéle H." so ziemlich der letzte
verbleibende Kostümfilm aus der Ära in meiner Sammlung ist,
bin ich vielleicht bald verzweifelt genug, mir auch den
nochmal anzusehen. Bisjetzt sieht das Kleid aber nicht aus wie
eins von Fannys. Die hatte beim Begrüßungstee ja auch nen
Spitzenkragen. Und "WS" ist soweit ich weiß eine amerikan.
Produktion. Da würde mich der Kostümaustausch schon eher
wundern.
Quote: |
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Dass mußte ich mir doch gleich nochmal anhören. Und obwohl
ich vorher Stein und Bein geschworen hätte, dass der gesamte
score mit klassisch-akustische eingespielt wurde, muss ich
gestehen, dass zumindest besagte Sequenz nacht Synthies
klingt. Aber einen Hauch "Probot" konnte ich da trotzdem nicht
ausmachen, nicht mal einen Beat
Aber habt ihr schon bemerkt, dass Stevens und Boucher
anscheinend quasi Hand in Hand zum Riot laufen???
Um noch mal zu (k)altem Kaffee zu kommen:
Quote: |
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Aber man
tritt einfach nicht auf jemanden, der am Boden
liegt... Das ist außerhalb jedes menschlichen
Verhaltens | |
Eben nicht. Es sollte so sein, und ich will es auch in
keiner Weise verharmlosen. Aber dass der Mensch nachweislich
doch zu derartigem und schlimmerem fähig und bei weitem nicht
so zivilisiert und vernünftig ist, wie wir es gern hätten,
sollte meiner Meinung nach schnellstens als gegeben
(an-)erkannt werden, weil man es durch Verdrängen dieser
Tatsache nicht ändert. Ganz im Gegenteil, man unterhöhlt so
jegliche Grundsatzdiskussion u resultierende Handlungen.
Tja. Ich werd mich dann jetzt wieder den aus
Leinwandgrundierungen resultierenden Dämpfen und meinem
peinlichsten Ohrwurm seit langem widmen gehen.
Cheerio then!
PS: Die Kommentatoren sagen anlässlich Fannys ersten
Auftritts ja, dass die Kostümdesignerin bei ihren Kleidern
wohl einen Heidenspaß und Ausgleich gehabt hat. Also würde
ich doch sagen, dass Ding ist neu.
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
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Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 19:41:54
das Kleid von Fanny mit den großen karos und
dem spitzenkragen fand ich nur ähnlich dem von Molly. das ist
sichern nicht das gleiche. aber ich bin sicher, dass Fanny,
das Kleid von Molly auch gefallen hätte .
hab mir "washington square" nochmal wegen des kleides
angeschaut. da trägt Catherine wirklich ein sehr ähnliches,
wie Fanny auf der Dinnerparty ihrer Mutter. nur, dass
Catherines eher einen gelbton hat und Fannys eher grün (?)
ist. aber beide haben diese Fransen! und auch das Muster ist
sehr, sehr ähnlich. kann man Kleider umfärben, oder wäre da
der AUfwand zu groß und man könnte dann lieber gleich ein
neues Kleid schneidern? vielleicht kann hier jemand beiden
kleider nebeneinander stellen? *vorsichtiger blick in Richtung
Jo - wenn sie zeit dazu hat* *grübel* ...und sie sind echt ähnlich!
glg Lilly |
Lilly
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 19:43:11
ups...wie konnte ich das nur vergessen:
Natürlich ein ganz großes DANKESCHÖN für die bilder an Jo!
freue mich immer, wenn hier neue Fotos geposted werden!
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Johanna
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Sonntag, Juli 31, 2005 @ 23:52:12
Tja, freut mich, wenn ich andere erfreuen kann
Dass Du das Dinnerparty Kleid gemeint hast ist mir ganz
kurz nach Postversendung und Abmeldung aufgefallen... typisch.
Hab mir Washington Square schon in den Recorder gepackt um mal
zu gucken (wie schnell die Verzweiflung immer um sich greift,
wenn man erst mal die Tür öffnet...), aber Mit Bildern dürfte
das von der VHS schwierig werden...
Aber laut IMDB Foto sind sie sich recht ähnlich
(Blütenmuster) und der SKANDAL an der Sache: Das Blütenmuster
scheint auf den Stoff GEDRUCKT und nicht von halblinden, verhungernden Frauen mit
zerstochenen Fingern und 5 schreienden Kindern in einem
feuchtdunklen Kabuff bestickt. Und das Fanny...
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but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
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schlumeline
Jane-Austen-begeistert
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2005 Status: Anwesend Beiträge: 113
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Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 02:03:50
Also habe am Wochenende wieder mal eine
N&S-Session eingelegt. Ja, ja, ich weiß es selbst, ganz
schön "mad".
Hat jemand eine Idee, warum in dieser Szene (Episode 3,
Thornton - Mason) die vielen Stühle an der Hauswand hängen? Um
irgendwas störendes abzudecken, hätten's doch wieder die
Werbeschilder getan, oder?
Und nochmal zur Straßenszene mit Mr. Bell: Warum zieht
am Schluß Mr. Thornton einfach mit Ms. Latimer von dannen? Sie
sind doch nicht zusammen gekommen. Ist das nicht gegen die
Etikette? Oder hat sie sich einfach ihn geschnappt und ist
losgegangen?
Ja und meine Frage, wie das Higgins mit dem Irreleiten
durch Frauen gemeint hat (ganz allgemein gesprochen oder ganz
speziell auf die Beziehung Thornton-Maggie bezogen) steht ja
auch immer noch:
"I was told to ask you by a woman. Thought you had a
kindness about you. She was mistaken, but I'm not the first
to be misled by a woman."
@ Johanna
Ja, Du hast recht. das ist an der Stelle eher ein
Synthesizer als eine Gitarre. Da kannst Du mal sehen, was man
so zusammenphantasiert, wenn man total drin sitzt im Geschehen
Zu Fannys Kleid:
Also mehr ist leider nicht zu sehen von Fannys Kleid auf
der Dinnerparty im Film. Die beiden Kleider (Fannys und
Catherines aus Washington Square) sehen sich wirklich sehr
ähnlich. Entweder Fannys Kleid wurde durch Washington Square
inspiriert oder solch geschmacklose Fransen samt Blumendruck
waren damals absolut hip und weitverbreitet.
Quote: |
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Das
Blütenmuster scheint auf den Stoff GEDRUCKT und
nicht von halblinden, verhungernden Frauen mit
zerstochenen Fingern und 5 schreienden Kindern in
einem feuchtdunklen Kabuff bestickt. Und das
Fanny... | |
Also laut Audiokommentar zur Episode 4 soll ja Fannys
auberginenfarbenes Kleid bewußt die Farbe des Tümpels gehabt
haben, in dem sich Boucher ertränkt hat, um nochmal die ganze
bittere Ironie und Tragik herauszustellen. Aber das Argument
zieht irgendwie nicht bei mir, weil Maggie ja auch einen
Mantel von ganz ähnlicher Farbe hat, oder?
Und wenn wir nun schon mal beim Thema Klamotten sind:
Ediths Hochzeitskleid sitzt überhaupt nicht. Habe sonst nicht
gerade einen Blick für sowas, aber DAS ist mir schon ziemlich
früh aufgefallen.
Und nochmal zum "Washington Square". Da ist mir wieder was
erinnerlich : Ist es möglich, daß es zwei Verfilmungen gibt
oder zwei Versionen (eventuell eine Kurzfassung und ein
"directors cut" der Verfilmung mit Jennifer Jason Leigh? Also im
letzten Sommer kam diese Verfilmung zu nachtschlafener Zeit in
der ARD. Und ich habe mich ganz bewußt davorgesetzt und mir
gesagt, jetzt passt du ganz genau auf, damit du den Film am
Ende verstehst. Und diese Version vom letzten Sommer war auf
einmal ganz eindeutig. Die hatte ich gar nicht so in
Erinnerung. Habe mich gerfagt, was ich da vorher nicht
verstanden habe. Mr. Townsend schüttelt Catherine, die völlig
verzweifelt an ihm hängt, gerade von sich ab, als er gehen
will. Und sagt sowas ähnliches wie "Was ist schon dabei, wenn
man zu einer netten Frau auch ein hübsches Vermögen dazu haben
möchte" als sie von ihrem Vater enterbt wurde. Und dann
später, als er doch nochmal bei Catherine aufkreuzt, zeigt sie
im die kalte Schulter und das war dann eine Genugtuung für den
Zuschauer.
Gute Nacht schlumeline
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Ria Jane-Austen-Fan
Geschlecht: weiblich Herkunft: Nähe Köln
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Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 13:23:19
Hallo schlumeline,
… misled by a woman
habe mir die Textstelle mal im Roman angesehen:
'I hear, sir. I would na ha' troubled
yo', but that I were bid to come, by one as seemed to think
yo'd getten some soft place in, yo'r heart. Hoo were mistook,
and I were misled. But I'm not the first man as is misled by a
woman.' 'Tell her to mind her own business the next time,
instead of taking up your time and mine too. I believe women
are at the bottom of every plague in this world. Be off with
you.'
Ich denke, dass Gaskell bewusst die Zweideutigkeit dieser
Bemerkung eingesetzt hat: In erster Linie die eher
bedeutungslose Nutzung des arbeitslosen Arbeiters zur
Abschwächung seines eigenen Problems. – „Ich wurde in die Irre
geführt, aber was solls, ich bin nicht der Erste, dem das
passiert.“ In zweiter Linie die Anspielung auf das
Liebesthema, die der (allwissende) Leser sieht.
Ich neige zu der Interpretation, dass Higgins beide
Bedeutungen versteht und `offiziell´ die erste benutzt.
Über die zweite Bedeutung hat er wohl nur eine Ahnung und
versucht Thorntons Gefühle zu provozieren, denn erst durch
diese letzte Bemerkung erfährt Thornton, dass es sich bei dem
Ratgeber um eine Frau handelt. Higgins muss wissen, dass
Thornton um die Freundschaft Margaret-Higgins weiß und in
dieser „woman“ Margaret vermutet. Higgins verletzt Thornton
durch die Bemerkung (vielleicht als Rache für das Misstrauen
und die Ablehnung) und will wissen, wie der reagieren wird.
Diese Interpretation, greift aber meiner Meinung nach nur,
wenn man Higgins hohe Intelligenz zutraut, ob das
gerechtfertigt ist, erfährt man erst, wenn man den Roman
gelesen hat, was ich nicht habe. Sollte man Higgins auf Grund
seiner Darstellung im Buch diese Intelligenz nicht zutrauen
können, so ist diese Bemerkung eben nur für die „intelligente“
Leserin zweideutig. Außerdem finde ich, dass der Satz ganz
gut von Gaskell eingesetzt wird, und die plague-Bemerkung
einzuleiten.
Was die Textveränderung und Darstellung in der Verfilmung
angeht, so finde ich es hier viel nahe liegender, dass Higgins
auf die Liebesbeziehung anspielt. Dass es sich bei dem
Ratgeber um eine Frau handelt wird auch ohne die letzte
Bemerkung klar und die Art wie Higgins es sagt legt – wie ich
finde – eine persönliche Anspielung nahe, die die Zuschauerin
nur als Anspielung auf Thorntons unerfüllte Liebe
interpretieren kann. Andererseits kann Higgins nicht wirklich
viel von der Beziehung Maggie-Thornton wissen und damit
erscheint die Bemerkung unverständlich. Für mich einer der
Fehler, die ich wie immer der Produktion zuschreibe... ;-)
LG Ria
(Sorry, falls das hier schon mal gesagt wurde, bei so
vielen Seiten verliere ich den Überblick!)
-------------------- "Disguise of every sort is my
abhorrence." "Shelves in the closet - happy thought
indeed!" |
Johanna
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 14:56:50
Tja. Es ist definitiv nicht das selbe Kleid.
Obwohl man allein aus dem Petticoat schon ein weiteres hätte
zaubern können. Aber auch der Kragen ist üppiger. Zum Glück
taucht das Stück schon zu Anfang des Films auf, denn noch mehr
traurige Catherinegeschichten hätte ich gestern nicht mehr
ertragen. Armes Ding. Es wird aber schon in den ersten 10
Minuten deutlich, dass dieser "James" nicht so furchtbar ist,
wie das Portrait einer Lady. Lag wohl wieder an Jane
Champion...
Na jedenfalls konnte ich mich danach dann noch der
Vorgeschichte meiner Ohrwurminterpretin widmen und
feststellen, dass sie doch nicht, wie geglaubt, mit Video auf
der Love Actually DVD vertreten ist - aber, und dass ist das
eigentlich "Wichtige", mir ist jetzt wieder aufgegangen, worin
meine sofortige Sympathie für Mr. Bell wurzelt: Es ist der
bezaubernde Billy Mack aka Bill Nighy. Findet ihr die
Ähnlichkeit nicht auch frappierend?
Und dann noch ein Goof in N&S: Achtet mal auf die Dame
in braun/beige am Bahnhof. Wie ich darauf komme - denn ich
glaube, normalerweise würde kein Mensch in dieser Szene auf
"Stand-Ins" achten - C19. Dort wurden wiederholt
obskur-ominöse Andeutungen gemacht. Deswegen weiß ich
nicht, wie beabsichtigt dieser Goof jetzt ist. Wie ich darauf
komme? So ein "Fuss" wie da bei C19 gemacht wurde, bin ich
geneigt zu sagen, diese Dame in braun entspricht Mrs. Richard
Armitage. Oje. Wenn das wirklich an dem ist, muss die Frau
Geduld und Gottvertrauen in Person sein. Ich mein, allein die
semimilitante "ArmitageArmy" ... Sehr unschöne Situation, denk ich mir!
@Ria: Dass Du die Textstelle so fix bei der Hand hast.
Reschpekt! Ich denke aber, der Film mach deutlich genug, dass
Higgins mit der Bemerkung zweigleisig fährt. Und auch seine
Intelligenz, wenn er naturgemäß auch nicht gelehrt oder
belesen ist, wird deutlich. Was an Text gekürzt wurde (werden
mußte) transportieren die Darsteller ziemlich gut, und der
Zuschauer weiß auch so, wie der Hase läuft. Allein bei Mr.
Coyles Grinsen ging mir augenblicklich durch den Kopf "Ha, die
Sau weiß es" (Sorry, aber es ist die exakte Dokumentation
meiner schmutzigen Gedanken... ) "man, der is ganz schön blickig". Ein bisschen,
wie Mr. Bell.
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Hamley
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Johanna
Jane-Austen-begeistert
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Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 15:02:08
@Bruki: Wird im Buch noch etwas zu Prestons Herkunft
gesagt? Oder überhaupt noch ein neuer Aspekt seines Charakters
enthüllt? Ashcombe ist doch bestimmt das Gebäude, von dem aus
die Hochzeitsfahrt zur Kirche startet, oder? Hab mich im Film
nämlich immer gefragt, was dass jetzt für ne Hütte sein soll.
Danke für die Erleuchtung! Und ich finde, Mrs. Gibsons
Charakter im Film schön langsam demaskiert. Man muss ja nicht
gleich mir der Tür in Haus fallen. Dass die Frau nicht nur
blöd, sondern unter Umständen auch eitel und böswillig ist,
wird da klar genug. Und auch, dass ihre Tochter absichtlich
nicht zur Hochzeit geladen wurde.
Wie findest Du eigentlich Lady Harriets Schirmhaltung?
@Schlumeline: Ediths Brautkleid ist mir auch aufgefallen,
weil ihr fast was rausgefallen wäre... Soll wohl
verdeutlichen, dass sie ein Mädchen von leichtem Kaliber
ist... (Witz!) Und Maggies Mantel ist rotbraun (warme
Farbe) während Fannys Kleid eher dem kalten Violett aus
dem Bach entspricht.
Hätten wir das also auch geklärt . Aber wenn Schlumeline ihre Fragen so mit Nachdruck
stellt, darf ich noch mal an meine Bitte zur Klärung der
Herrschaftsverhältnisse in England zwischen sagen wir 1795 und
1838 erinnern? Ich meine, was hat diese komische Queen
Adelaide in Cranford zu suchen?War das dir Frau des
Prinzregenten? War das nicht schon Victorias Zeit? Und war der
alte, von Peter Ustinov verkörperte "König" in "Victoria &
Albert" der epochenbezeichnende Prinzregent (ergo, ging die
Regency Ära bis 1837/38 oder war dazwischen noch einer?)? Der
durfte doch aber nicht den Königstitel tragen, oder??? Ihr
seht, es besteht dringender Klärungsbedarf.
Gruß, Jo
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Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 19:55:25
Hallo, Frauen und Töchter,
Ich hab gestern fast 1/3 des Buches durchgelesen, und es
sind über 800 Seiten.
Zu Mr. Preston steht da bisher folgendes:
„Mr. Preston sah sehr gut aus und wußte
dies auch. Er war ein schöner Mann mit hellbraunem Haar und
Backenbart, grauen, unsteten, schön geformten Augen und
Wimpern, die dunkler als sein Haar waren. Sein Körper war
durch Leibesübungen, bei denen er sich durch vorzügliche
Leistungen hervortat, locker und geschmeidig geworden und
hatte ihm Zugang zu weit höheren Gesellschaftsschichten
verschafft, als ihm eigentlich offenstanden: Er war ein
hervorragender Kricketspieler und ein so guter Schütze, daß
manche adlige Familie, der am zwölften August oder am ersten
September der Sinn nach ruhmreicher Jagdbeute stand, ihn nur
zu gerne einlud. An Regentagen brachte er den jungen Damen
Billard bei oder beteiligte sich, wenn dies gewünscht wurde,
ernsthaft am Kartenspiel. Er konnte jedes zweite
Laientheaterstück auswendig und war unentbehrlich, wenn es
galt, aus dem Stegreif Scharaden und lebende Bilder zu
stellen.“ (Kapitel 13)
Das Buch liest sich weg wie mit Butter geschmiert... Ich
glaube, im "Making of..." sagte jemand was von einer „Soap
Opera“ und genauso fließt das im Buch dahin... Das könnte
evtl. mit der Art der Veröffentlichung zusammenhängen: Jane
Austen hat ja ihre Romane noch meist in 3 Bänden geschrieben
(ihre Romane erscheinen immer in 3 Teilen – der Cliffhänger
kam dann in der Regel immer am Ende eines der Bände)...
Gaskell veröffentlichte dagegen ihre Geschichten in einer der
damals populären literarischen Zeitschriften als
Fortsetzungsroman – Kapitel für Kapitel... wie Dickens und
andere Romanautoren auch... So musste von Folge zu Folge immer
was passieren, der Fluss nie abreißen, keine großen Bögen, und
immer wieder Höhepunkte, die die Leser bei der Stange halten
sollten... Oft wurden Personen auch immer wieder mit den
gleichen Eigenheiten eingeführt (Preston z.B. wird mehrfach
als „gutaussehender, schlauer, gewitzter Bursche“
apostrophiert, dem jedoch „nicht zu trauen sei“). So werden
bestimmte Sachverhalte mehrfach wiederholt, spätere
Enthüllungen schon früh im Roman angedeutet, wohl um Suspense
zu erzeugen... Das ist eine ganz andere Art zu schreiben als
Jane Austen es tat... Der Handlungsbogen ist hier eher flach
und episch gehalten, dafür aber gerade in den zahlreichen
Nebenhandlungen mit prallen Leben gefüllt.
Am Ende des Romans soll Elizabeth Gaskell gewaltig unter
Druck gestanden haben, weil die Termine immer drückender
wurden und sie mit dem Schreiben nicht mehr nachkam... So fiel
sie denn eines Tages tot um... Und deshalb ist der Roman nicht
fertig geworden und hat ein paar Stellen, die sie wohl bei der
Endredaktion des Buches noch überarbeitet hätte... Sie
verliert z.B. schon mal den Faden und verplauscht sich
etwas... da musste wohl die Spalte in der Zeitung voll
geschrieben werden...
Bruki
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Kipling, The Janeites) |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
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2005 Status: Anwesend Beiträge: 113
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Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 22:32:52
Hallo Ria,
danke für Deine schnelle Antwort!
In Anbetracht der Tatsache, dass für eine Verfilmung die
Dialoge aus einem Roman immer auf ein aussagekräftiges Minimum
heruntergebrochen werden müssen, hätte ich mir eigentlich
schon denken müssen, dass Higgins' Bemerkung eine tiefere
Bedeutung zum Voranbringen der Handlung haben muss.
Quote: |
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Andererseits
kann Higgins nicht wirklich viel von der Beziehung
Maggie-Thornton wissen und damit erscheint die
Bemerkung unverständlich. Für mich einer der
Fehler, die ich wie immer der Produktion
zuschreibe... ;-)
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Die Figur Higgins ist ganz sicher auf seine Weise
intelligent und sozial kompetent, allein schon weil er es bis
zum Union Leader geschafft hat. Er ahnt, meiner Meinung nach,
zumindest die (unbewußten) Gefühle/Zuneigung Margarets zu
Thornton:
Episode 2: Margaret: „Is Mr. Thornton really as bad as
the rest?” Higgins: “He’s a fighter, fierce as a bull
dog.” Margaret: “He’s better-looking, sureley, than a bull
dog.”
(Nachtigall, ick hör Dir trapsen. )
Episode 2: Maggie unterhält sich auch mit Bessy über
Thornton. Das kann ja durchaus auch bis zu Nicolas
durchgesickert sein: Margaret: „All the time there she is,
looking down on us like a great black angry crow guarding the
nest. As if I were ever to consider her son as a suitor!"
Bessy: “Don’t say you haven’t thought about it… Not a
chance. There are loads of girls after him." Margaret:
“They’re welcome to him, with my good wishes.”
(Na, zumindest Bessy ahnt jetzt Margarets Gefühle. Margaret
selbst ja wohl nicht.)
Margaret hat Higgins dann noch den Rat gegeben, es doch
wegen eines Jobs nochmal bei Thornton zu versuchen, weil
dieser ihn ganz sicher fair behandeln wird. (Ach ja?)
Und dann ist da ja noch die Sache mit dem „Tittle-Tattle of
Milton“ über den Steinwurf und seine Folgen. Das wird doch
ganz sicher auch bis zu den Higgins’ durchgesickert sein, dass
Maggie sich mutig vor Thornton geworfen hat, was, der
öffentlichen Meinung nach, ihre Gefühle Thornton gegenüber
offenbart. Und da sie bis zum bewussten Zeitpunkt in Episode 4
noch nicht verheiratet sind (was ja offensichtlich der von
allen erwartete nächste Schritt in dieser Angelegenheit
gewesen wäre), kann Higgins ja nur scharfsinnig schließen,
dass Thornton von Maggie „fehlgeleitet“ wurde, sprich
abgewiesen.
Ja, auf diese Weise kann man sich erklären, daß Higgins das
"but I'm not the first to be misled by a woman" ganz speziell
an Thornton gerichtet hatte und dabei Margaret meinte.
Quote: |
|
Higgins muss
wissen, dass Thornton um die Freundschaft
Margaret-Higgins weiß und in dieser „woman“
Margaret
vermutet. | |
Dieser "gedanklichen Krücke" bedarf es also nicht mehr,
wenn man voraussetzt, dass der Gossip seine Runde gemacht hat.
Quote: |
|
Higgins
verletzt Thornton durch die Bemerkung (vielleicht
als Rache für das Misstrauen und die Ablehnung)
und will wissen, wie der reagieren wird.
| |
Und darüber hinaus bringt Higgins mit seiner Bemerkung ja
auch die Beziehung Margaret-Thornton wieder voran. Und ich
gehe noch weiter und meine jetzt, daß er das sehr bewußt tut.
Vielleicht einfach aus Dankbarkeit Margaret gegenüber, die
wiederum viel für seine Tochter Bessy getan hat.
Gruß schlumeline
|
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Anwesend Beiträge: 113
Stimmung: |
Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 22:38:45
@ Johanna
UUUhhhaaaaa, Johanna, I’m a little confused.
Die “woman in brown (WIB)” ist im C19 sowas wie ein
“running gag”. Dabei handelt es sich um eine Statistin, die in
der finalen Szene auf dem Bahnsteig mehrmals durchs Bild
läuft. Das wäre mir nie im Leben aufgefallen, wenn diese Dame
nicht im C19 erwähnt worden wäre (Irgendwie passiert doch,
meiner Meinung nach, wesentlich Interessanteres in dieser
Szene ). Und registrieren tut man sie eigentlich auch nur,
wenn man die Szene in Zeitlupe durchlaufen lässt, um
Schnappschüsse zu machen. Die "Diskussion" geht dann auch noch darum, ob es sich eventuell um
zwei Damen handelt, da sie beide in einem Bild zu sehen
sind (siehe erste Abbildung unten, eine Dame vor, die andere
hinter dem Zug, durch die Scheibe zu erkennen). Ja, ja, bei
solchen interessanten Themen kommt man dann nach ein paar
Monaten N&S an.
Zweitens ist „Mrs. Richard Armitage“ eine Fännin im C19,
die zum ganz harten Kern der Armitage-Fans gehört. Eine
„echte“ Mrs. Richard Armitage gibt es, zumindest offiziell,
nicht. Sonst gäbe es ganz sicher nicht solch großen Rummel um
Mr. Armitage und die ArmitageArmy würde auch nicht in dem
Umfang existieren.
Oder meinst Du, die Mrs.RA von C19 ist eine der besagten
Statistinnen? Also diesen Zusammenhang habe ich allerdings
nirgends herausgelesen.
Gruß schlumeline
PS: Johanna, meinst Du Dido mit dem Ohrwurm?
PS: Bruki, hast Du "Frauen und Töchter" antiquarisch
gekauft? Hast Du vielleicht eine Web-Adresse, wo's das noch
gibt? |
Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
Registriert: Jun 2005 Status: Anwesend Beiträge:
193
Stimmung: |
Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 22:54:11
Quote: |
|
Zweitens ist
„Mrs. Richard Armitage“ eine Fännin im
C19 | |
Naja, wenigstens habe ich Dich ein bisschen geschockt . Wie die sich da alle nennen weiß ich nicht.
Deswegen bin nicht darauf gekommen. Sondern nur weil die da
ständig so um die Tussi rumgedruckst haben. Und der Film hat
genug Goofs, da brauch man aus dem nicht mehr so'ne Welle
machen. BSP auf die Frage wer die braune Frau sei: "Das
möchtest Du lieber nicht wissen. Andere die fragten, und es
jetzt wissen haben die Frage bitter bereut"... so in dem
Tenor. Aber gleich alle Auftritte bildlich zu belegen... ich
schein Dich echt geschockt zu haben! Die wandelt da aber auch umher wie die arme "Adèle"
auf der Insel. Total von ab...
Übrigens weiß Bessy, folglich auch die Reststadt, laut Buch
nix davon, dass Maragret die jenige welche war, die den Stein
abgekriegt hat. Die waren alle der Meinung, es sei Fanny
gewesen. Und im Film sagt Bessy ja auch nur "Fools, what were
they thinking of, throwing stones at a woman." worauf Maggie
irritiert das Thema wechseln möchte, was ja der beste Hinweis
darauf ist (hatte ich jedenfalls so aufgefaßt), daß Bessy es
nicht weiß.
Achso. Und das mit der Spitze steht auch im Buch, also
jetzt nicht als Spitze, aber von der Sache her als Souvenir.
Und dass Maggie dafür im Gegenzug später etwas von Bessy haben
möchte. Aber es wird auch deutlich durch Bessys Worte zum
Schluß der Szene: "I'll keep these. Mind you, only to look
at." oder so in der Art.
PS: "running Gag". Ha. Dass's ja fast schon
wieder ein Witz für sich.
PS2: Nein es ist nicht Dido. Die hat ja auch gar kein neues
Lied draussen. Traue mich fast nicht, es zuzugeben, aber ich
habe einen ganz schlimmen Ohrwurm von jemandem, der Kelly
heißt. Wenn dass nicht schon der Gipfel ist... Ein Pech dass
sich Musik immer so schnell in meinem Ohr festspielt. Zum
Glück dringen die Texte dabei äusserst selten bis zum Hirn
vor...
PS3: Hoffe Du kannst, nachdem Du durch gründlicheres
Studium des RiesenC19wustes meinen Schnellschuß als solchen
aufgedeckt hast wieder in Ruhe schlafen
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
"Thats too easy." - Dustin Hoffman in 'The Messenger' |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Anwesend Beiträge: 113
Stimmung: |
Geschrieben Montag, August 1, 2005 @ 23:49:19
Hallo Johanna,
Quote: |
|
Sondern nur
weil die da ständig so um die Tussi rumgedruckst
haben.
| |
Also eins kann ich Dir sagen: Wenn es sich bei der Dame in
braunem Gewand um was ganz anderes als nur um eine einfache
Statistin handeln würde, die unglücklicherweise mehrmals
durchs Bild läuft, würde im C19 niemand nur rumdrucksen.
Dieses Thema hätte nicht nur einen eigenen Thread, sondern
gleich eine ganz neue Rubrik im C19 erhalten.
Quote: |
|
Übrigens weiß
Bessy, folglich auch die Reststadt, laut Buch nix
davon, dass Maragret die jenige welche war, die
den Stein abgekriegt hat. Die waren alle der
Meinung, es sei Fanny gewesen. Und im Film sagt
Bessy ja auch nur "Fools, what were they thinking
of, throwing stones at a woman." worauf Maggie
irritiert das Thema wechseln möchte, was ja der
beste Hinweis darauf ist (hatte ich jedenfalls so
aufgefaßt), daß Bessy es nicht
weiß. | |
Also anfangs sagt ja auch Higgins zu Boucher "A stone
against a woman!" Oder so ähnlich. Also wußte er auch nichts
von den wahren Umständen. Ich denke, Maggie will nicht das
Thema wechseln, sondern einfach das, was passiert ist,
herunterspielen, weil ihr ja, ihrer Meinung nach, letztendlich
nicht viel passiert ist. Bessy weiß es zu dem Zeitzpunkt
wirklich nicht, daß es Margaret war, die vom Stein getroffen
wurde. In einer anderen Szene erfährt man ja auch, dass
Thornton den Fall nicht polizeilich verfolgen lassen will,
sondern als einzige Strafe Boucher nicht mehr in Lohn und Brot
nimmt.
Allerdings wird in der Verfilmung so sehr auf dem "Gossip"
herumgeritten (Fanny vergewissert sich bei Jane, ob auch
wirklich alle servants Zeuge der Handlung wurden, Mrs.
Thornton prophezeit ihrem Sohn schon mal, das er im nächsten
"Tittle-Tattle of Milton" das Hauptthema stellen wird...), daß
ich denke, dieser Informationskanal soll doch eine größere
Rolle im weiteren Verlauf der Handlung spielen. Und über die
Bediensteten verbreiten sich doch solche Neuigkeiten wie ein
Lauffeuer.
Quote: |
|
Achso. Und
das mit der Spitze steht auch im Buch, also jetzt
nicht als Spitze, aber von der Sache her als
Souvenir. Und dass Maggie dafür im Gegenzug später
etwas von Bessy haben möchte. Aber es wird auch
deutlich durch Bessys Worte zum Schluß der Szene:
"I'll keep these. Mind you, only to look at." oder
so in der Art.
| |
Also ich habe den Dialog zur Szene leider nicht verstanden:
Bessy: "And what would I be doing with something so grand
as that?" (Mit anderen Worten: Was soll ICH damit?)
Maggie: "Please, Bessy, I wore these when I was a child.
They're not fit for darning." (Nicht für's Stopfen geeignet
) Bessy:"All right, then. I'll keep just this
one. Only to look at, mind." (Meine Übersetzung: Na, gut,
wenn's denn sein muß behalte ich das hier.)
Gruß und gute Nacht schlumeline |
Ria Jane-Austen-Fan
Geschlecht: weiblich Herkunft: Nähe Köln
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64
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Geschrieben Dienstag, August 2, 2005 @ 10:33:06
Hallo ihr Lieben,
misled by a woman/ gossip ich denke auch, dass
Higgins da einiges ahnen konnte, aber dass es da jetzt gleich
unterstellt, dass Thornton Maggie einen Antrag gemacht hat und
abgelehnt wurde und ihm das ins Gesicht sagt/andeutet, finde
ich doch irgendwie übertrieben. Von Higgins aus war die
Bemerkung vielleicht auch ein Schuss ins Blaue und zufällig
hat er dann eben getroffen, was die Verfilmung vorantreibt.
Über den Tittle Tattle bin ich mir nicht so klar. Keiner
aus dem Haus Hale - noch nicht mal die Haushälterin - scheint
etwas mitgekriegt zu haben und wenn auch die Higgins´s nichts
wissen war die Einschätzung von Mrs Thornton vielleicht nur
ein Irrtum (verursacht durch ihre Furcht ihren Sohn zu
verlieren?) und die Thornton-Servants haben weitestgehend die
Klappe gehalten.
Spitze Wenn darning stopfen bedeutet - sowas
hatte ich vermutet - dann verstehe ich die Bemerkung Margarets
so, dass die sinngemäß sagt "komm schon, die sind überhaupt
nicht "grand", die habe ich als Kind getragen und habe deshalb
heute überhaupt keine Verwendung dafür, man kann sie auch
nicht reparieren/ ändern, deshalb brauchst du dir keine Sorgen
zu machen, dass du mir etwas Wertvolles nimmst." Ein Kampf
gegen die Bescheidenheit also.
-------------------- "Disguise of every sort is my
abhorrence." "Shelves in the closet - happy thought
indeed!" |
MierschB
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: männlich Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005 Status: Abwesend Beiträge:
504
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Geschrieben Dienstag, August 2, 2005 @ 18:27:55
hallo Schlumeline,
ich hab das Buch bei Lehmanns Fachbuchhandlung übers Web
erworben (10623 Berlin, Hardenbergstraße 5, Tel.: 030 / 61 79
11 - 0). Gesucht hab ich's mit eine der einschlägigen
Suchmaschinen für Bücher (s.u.)... Aber eigentlich gibt es das
Buch nicht mehr im Handel... Obwohl es denn doch irgendwo noch
rumliegen muss... denn es ist ein neues Buch... von Manesse
Verlag...
Der hat hier eine Webseite: http://www.dva-buch.de/
Aber - wie gesagt - irgendwie gibt es das Buch nicht
mehr...
Von der Webseite kommst Du auch zu ZVAB - wo man alles
mögliche (vergriffene Bücher einschließlich) suchen kann...
aber die Suchmaschine ist übel, weil die deutsche und
fremdsprachige Titel nicht unterscheidet...
Versuchs mal bei Buch.ch... da wird auch immer alles
mögliche vom Manesse Verlag als lieferbar angezeigt, obwohl
bei Amazon.de und buch.de schon gähnende Leere herrscht...
Aber die wollen eine Kreditkarte sehen... Ich hol mir da aber
die ISBN-Nummern mit denen ich dann in meiner Suchmaschine
besser vorankomme...
Ich weiß die aber ehrlich gesagt nicht, weil ich die in
meinem Favoriten drin habe...
Hier sind sie: http://www.abebooks.de/
http://www.antbo.de/ http://www.antiquario.de/
http://www.book-butler.de/
http://www.booklooker.de/pages/home.php
Book-Butler ist mein Lieblingssucher... da kommt man
nämlich rel. schnell an die ISBN-Nummern...
Bruki
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
Johanna
Jane-Austen-begeistert
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Registriert: Jun 2005 Status: Anwesend Beiträge:
193
Stimmung: |
Geschrieben Dienstag, August 2, 2005 @ 19:44:58
Quote: |
|
nicht nur
einen eigenen Thread, sondern gleich eine ganz
neue Rubrik im C19
erhalten | |
Ich habe mich heut den ganzen Tag (naja...) mit dem
Gedanken amüsiert, was da wohl drin stehen könnte...
- Mr. Armitage is married (or at least not single)!!!!
- Whaa....???????
- Arghhhhh!!!!!!
- Oh dear!
- Why???????????????????????????
-
Tja. Dann natürlich die ganzen Hassbescheide, und dann??
Mal ehrlich. Ab nem bestimmten Punkt kann ich die nicht mehr
verstehen... Ausserdem hat Brad Pitt die ganze Ehe wohl
fantechnisch auch keinen Abbruch getan. Und bei Tom Cruise
stehen (hocken???) die auch alle noch kreischend in der ersten
Reihe, wenn er sich in seiner unendlich gütigen Herablassung
zur Deutschlandpremiere von irgendwas blicken läßt. Und der
Typ scheint echt (Beziehungs-)gestört. Doofes Beispiel, "but
there it is".
Übrigens gibts bei http://www.zvab.de/ und -.com
auch noch ganz nette Bücher. - Für Hardcore Fans und
Bibliophile, eine Ausgabe aus dem Erscheinungsjahr der 1.
Auflage (sprich 1855, merkwürdiger Weise mit dem Verweis
"Leipzig:Bernhard Tauchnitz" an Stelle des Verlags) für
schlappe 333,55€...Wenn das nix is. Ohh. Und "Pride and
Prejudice" aus der ersten Auflage von 1813 für 60 000,- (noch
mal zum mitlesen: S-E-C-H-Z-I-G-T-A-U-S-E-N-D) harte
Dollars...
Gruß, Jo
PS: Schlumeline, könntest Du ein paar von den "WIB" Bildern
entfernen, wenn Dein Herz nicht gerade untrennbar damit
verbunden ist? Die Seite lädt echt ewig!
-------------------- "I'm not saying that she was silly,
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Hamley
"Thats too easy." - Dustin Hoffman in 'The Messenger' |
julemaus09
Jane-Austen-begeistert
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Dez 2004 Status: Abwesend Beiträge: 148
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Geschrieben Dienstag, August 2, 2005 @ 21:35:59
Hallo ihr N&S-Fans, habe am
Wochenende auch eine Session eingelegt Und mir hat er NOCH besser gefallen als beim ersten
Mal, weil ich diesmal auch auf die Kleinigkeiten achten konnte
und nicht mehr die Dialoge mitlesen musste, da ich mich schon
sehr an Stimmen und Aussprache gewöhnt habe. Meine
Lieblingsszene ist, außer dem Schluss (es gibt keinen besseres
Happy End ), ist die Stelle, wenn Margaret Milton verlässt und
Thornton sie beschwört: "Look back at me" !!! OH, da leide ich
richtig mit... ! Mit dem Roman komme ich auch ganz gut
voran, es liest sich recht gut.
liebe Grüße Julia |
schlumeline
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: NRW Registriert: Jun
2005 Status: Anwesend Beiträge: 113
Stimmung: |
Geschrieben Dienstag, August 2, 2005 @ 21:58:14
nochmal zum Gossip:
Also wenn Elizabeth Gaskell in ihrem Roman ihre Helden
nicht unbedingt dem Gerede aussetzen wollte ist das eine Sache
- im Film, finde ich, wird sehr wohl suggeriert, daß erstens
der Buschfunk in Milton funktioniert und daß zweitens die
Servants, spricht die "niederen Stände", die delikaten
Neuigkeiten verbreiten und nicht die gehobene Klasse. Und das
ist ja ganz sicher realistischer, als den Gossip ausschließen
zu wollen.
Es gibt ja noch einen zweiten Anlaß für "Tittle-Tattle":
Die Sache mit Maggie und dem Gentleman in der Dunkelheit. Dabei war nur EIN EINZIGER Zeuge (a grocer's
assistant) notwendig, um das Gerede in Gang zu setzen.
Mrs. Thornton zum Beispiel hat davon nicht über die
Polizei oder ihren Sohn, sondern über ihre Servants erfahren
("You know what the servants are saying about Margaret. Out
after dark with a gentleman." ) Und Fanny scheint ja auch
zu ahnen, daß, wenn alle Servants die Steinwurf-Szene gesehen
haben, der Gossip in der Stadt in Gang kommen wird.
Und dann frage ich mich, warum die Filmemacher zwei Szenen
aufwenden, um Mrs. Thornton zwei verschiedene Personen (einmal
ihren Sohn und einmal Margaret) vor dem Verlust ihres guten
Rufes durch Gerede warnen zu lassen, wenn das nicht wirklich
begründet ist. Also man bekommt den Klatsch nicht
unmittelbar mit, aber daß der vorhanden ist, wird zumindest
angedeutet.
Und was die Hales und ihre Immunität gegenüber dem Gossip
angeht: Mrs. Hale ist krank und wird das Haus nicht mehr
verlassen. Mr. Hale schwebt geistig in seinen eigenen Sphären
und zieht sich ja meist in sein Studierzimmer zurück (Immer
wenn Mr. Hale ins Gespräch kommt, ist er in seinem Zimmer und
sollte lieber nicht gestört werden.). Und wenn selbst
Dixon bei Einkäufen oder anderen Besorgungen vom neuesten
Klatsch hört, wird sie damit ganz sicher nicht Mrs. oder Mr.
Hale belasten, ebenso wie sie ja schon Mrs. Hales Erkrankung
vor Mann und Tochter verschwiegen hat. Maximal mit Margaret
würde sie wohl darüber sprechen, wenn überhaupt.
Zu C19: Also es gibt da durchaus interessante
Threads, zum Beispiel die alten BBC-Threads im Archiv der
"North and South Central" oder auch die Rubrik "North and
South", in der der Film selbst diskutiert wird. Ansonsten
gibt es da auch Threads (zum Beispiel in der Rubrik "Richard
Armitage" ) mit Beiträgen, da werde ich schon beim Lesen rot,
einerseits wegen des Themas , andererseits weil's einfach nur noch peinlich ist
. Also wenn man diese letztgenannten Threads
beiseite läßt , ist das Forum schon interessant.
@Bruki @ Johanna
Danke für die Links! Habe leider "Frauen und Töchter"
auf Deutsch nicht mehr finden können. Kann mir gar nicht vorstellen, warum sich dafür kein
Verlag findet. Aber dann kann ich ja gleich fragen, warum
N&S seit 150 Jahren noch nie übersetzt wurde.
@Johanna
Hier habe
ich eine Seite gefunden, auf der alle britischen Monarchen
aufgelistet sind. Von 1760 bis 1820 war's George
III., von 1820 bis 1830 George
IV., von 1830 bis 1837 William
IV. und danach dann Königin
Victoria. Alle stammen aus dem Hause der Brunswick
(Hannover).
Gruß schlumeline
|
Johanna
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: fischkopp (naja, fast)
Registriert: Jun 2005 Status: Anwesend Beiträge:
193
Stimmung: |
Geschrieben Dienstag, August 2, 2005 @ 22:30:03
Like it? Like work?!?
Hallo Julemaus. Wie weit bist Du beim Lesen? Warte schon
auf regen "elitären" Lesergedankenaustausch!
Quote: |
|
|
Gleichfalls. Hab mich mittlerweile doch zum heimischen
Brockhaus in 24 Bänden (infohalber) und dem alten "Nazi"
Brockhaus (interessehalber, mal gucken was die damals so über
die "Tommies" geschrieben haben) bemüht, weil ich dachte, dass
das hier eh nix mehr wird... Du hast meinen Glauben in die
Menschheit (für heute [22:26 Uhr]) wieder hergestellt
Quote: |
|
warum N&S
seit 150 Jahren noch nie übersetzt
wurde | |
Hab ja gesagt, selbst ist die Frau. Ich weiß nicht was ein
amtlicher Übersetzer so für Fähigkeiten mitbringen muß, aber
die Liebe zur Sache wäre hier ja wohl gegeben. Obwohl ich
nicht weiß, inwieweit man DEN pathetischen Ton im deutschen
hören möchte, wo eh immer alles noch viiieeell hymnischer
klingt!
Food. And then more food...
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but one of us was very silly, and it wasn't me." - Squire
Hamley
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MierschB
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: männlich Herkunft: Brandenburg
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Geschrieben Mittwoch, August 3, 2005 @ 10:21:22
Hallo Jo,
"Tauchnitz" muss der Verlag gewesen sein, der damals
Gaskells Bücher in Deutschland verlegte... Die Übersetzungen
kamen sehr schnell nach den englischen Originalen heraus und
machten Gaskell in Deutschland sehr populär...
42.000 Euro für eine JA-Erstausgabe ist nicht unüblich...
Ich hab vor ein paar Jahren gelesen, dass unerwartet in einem
schottischen Schloß eine solche gefunden wurde und auf einer
Versteigerung den genannten Preis erzielte... Wenn Du bei den
einschlägigen Suchmaschinen Jane Austen suchst und nach Preis
sortierst, kommst Du auch heute noch auf solche "hochwertigen"
Exemplare...
Wegen "Frauen und Töchter"... Ich hab eine teurere Ausgabe
des Manesse Verlages mit Ledereinband... evtl. gibt es die bei
Manesse immer, auch wenn die nicht auf jeder Website beworben
werden... Bei Lehmanns wusste die Buchhändlerin nicht, ob es
verfügbar sein wird, konnte dann aber nach Bestellung beim
Verlag doch liefern (Also war es im Computer der Buchhandlung
nicht drin, der Verlag hatte es aber liegen. Vielleicht waren
es aber auch nur einzelne Restbestände, die noch in
irgendwelchen Regalecken festgeklemmt waren. )... Du könntest
mal bei Manesse direkt nachfragen, die haben eine Tel. Nr. für
solche Fragen auf der o.g. Website (einfach auf der o.g.
Manesse-Website im Gesamtkatalog des Verlages "Manesse
Lederbände" im Volltextfeld suchen und durchklicken)...
Bruki
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tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
Lilly
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: Registriert: Dez
2004 Status: Abwesend Beiträge: 152
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Geschrieben Mittwoch, August 3, 2005 @ 13:38:31
Hi Jo!
Bei Manesse direkt nachfragen find ich auch am besten! kann
aber sein, dass das buch recht teuer ist. Also ich hab "nur"
die Leinenausgabe. Und die hat mich damals schon umgerechnet
50 DM gekostet. Das war ehrlich gesagt mein bisher teuerstes
Buch, aber es gab es ja leider nicht anders. Da will ich gar
nicht wissen, was Bruki für die Lederausgabe hinblättern
musste...aber ich bin sicher er hats nicht bereut !
glg Lilly
PS: wenn du ganz viel Glück hast, entdeckst Du´s vielleicht
auch mal bei ebay. bei amazon.de steht wirgedwas von
"gebraucht vorbestellen". weiß zwar nicht, was amazon damit
meint, aber da könnte man auch mal nachfragen... gebraucht
vorbestellen |
julemaus09
Jane-Austen-begeistert
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Dez 2004 Status: Abwesend Beiträge: 148
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, August 3, 2005 @ 14:16:20
Hallo Johanna, Bin gestern Abend im
11.Kapitel angekommen. Bist du schon fertig??? Gleich zu
Beginn in Milton ist mir natürlich sofort aufgefallen, dass
sich Magarete und Thornton nicht unter denselben Umständen zum
ersten Mal sehen wie im Film. Die BBC wollte wohl mit der
Prügel-Szene sofort zeigen, dass Margarte Thornton gar nicht
sympathisch find KANN. Gestern Abend las ich die Stelle,
als Thornton Margarete die Hand geben will und sie sich
weigert..., da steht dann: "she simply bowed her farewell;
although the instant she saw the hand, half put out, quickly
drawn back, she was sorry she had not been aware of the
intention"- im Film scheint es Margarete aber erst Leid zu
tun, als ihr Vater sie auf die Situation anspricht, nachdem
Thornton weg ist. Oder wie siehst du das? Wer liest
eigentlich auch gerade N&S??? Liebe Grüße Julia
|
MierschB
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: männlich Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005 Status: Abwesend Beiträge:
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Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, August 3, 2005 @ 15:08:55
Quote: |
|
Erstellt
von Lilly Da will ich gar nicht wissen,
was Bruki für die Lederausgabe hinblättern
musste...
aber ich bin sicher er hats nicht bereut
! | |
Ich sag's aber trotzdem: die Lederbände kosten zwischen 40
und 60 Euro... "Frauen und Töchter" kam wegen 850 Seiten auf
eher 60 Euro (einschl. Lieferung)... also doppelt soviel wie
die passenden Leineneinbände desselben Verlages...
Vorbestellen heißt bei Amazon, man trägt einen Preis und
den Zustand ein und das steht dann bei Amazon unter "gebraucht
vorbestellen" bis sich jemand, der das zufällig liest, erbarmt
und liefert - oder 3 Monate rum sind...
Ob das funktioniert, weiß ich nicht. Ich hab's einmal
versucht, aber es kam nix bei raus... Ich denke, es ist etwas
blöde, wenn man als Käufer einen Verkäufer sucht, sich schon
vorher festlegen muss. Ich glaube, man sollte auch keine
breitgestreuten "Vorbestellungen" platzieren, weil man dann
evtl. die Sache mehrmals bekommen könnte... Aber genau weiß
ich das nicht...
Bruki
PS: Bei den Preisen des Manesse Verlages fühle ich mich
aber nicht übervorteilt... Ich hab früher auch immer sehr
billige Bücher gekauft, die beginnen aber meist schon nach
wenigen Jahren auseinanderzufallen... Und so ersetze ich jetzt
- wo ich etwas mehr Geld zur Verfügung habe - nach und nach
meine alten Bücher mit etwas besseren Ausgaben... Manesse ist
im Segment der teureren - gut gemachten und sorgfältig
editierten - Büchern immer noch preiswert... es gibt auch
welche ab locker 100 Euro... Und Manesse hat ein Format, dass
man leicht in den Taschen verstauen kann, die Lederbände sind
etwas flexibel, fast wie Broschureinbände... Das kommt dem
Transport (unterwegs lesen!!!!) sehr entgegen... Und - wer
Helene Hanffs "84, Charing Cross Road" kennt, wird wissen
worüber ich rede, wenn ich sage: Es ist einfach ein geiles
Gefühl einen Ledereinband anzufassen.
NB: Eine Erstausgabe von P&P ist trotzdem außerhalb
meiner Möglichkeiten, obwohl ich so eine gerne geschenkt
nähme, und auch einen gutgesicherten Ehrenplatz dafür finden
würde...
-------------------- "There’s no one to touch Jane when you’re in a
tight place. Gawd bless ’er, whoever she was." (Rudyard
Kipling, The Janeites) |
Lilly
Jane-Austen-begeistert
Geschlecht: weiblich Herkunft: Registriert: Dez
2004 Status: Abwesend Beiträge: 152
Stimmung: |
Geschrieben Mittwoch, August 3, 2005 @ 15:32:50
also ich lese auch gerade N&S. bin
gerade an der Stelle, wo Maggie nach dem Besuch von Mrs.
Thornton & Fanny zu Bessy eilt. Ich glaube das war so um
Seite 100 herum. Kapitel weiß ich grad nicht auswendig. Lese
aber das Buch relativ langsam. Brauche doch mehr Zeit für
englisch und dann lese ich auch meistens nur so 1 oder 2
Kapitel am Stück. Hab damit noch den großen Brocken vor mir
!
@Julemaus: das mit der händeschüttel-buchszene ist mir
auch aufgefallen. da hatte ich hier im Board weiter hinten
auch meine Ansicht dazu geschrieben. Im Buch tut es Maggie ja
schon kurz nach dem verpassten Händeschütteln schon Leid, im
Film aber erst, als ihr Vater sie "schimpft".
glg Lilly | |
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