Hauptfigur ist die junge Miss Emma Watson, die aus einer verarmten Adelsfamilie stammt und bei ihrer reichen Tante aufwuchs. Nachdem diese aber erneut geheiratet hat und ihrem Mann nach Irland gefolgt ist, muss Emma zu ihrer Familie zurück, die sie seit Jahren nicht gesehen hat. Auch die Aussicht, die Tante zu beerben ist nun hinfällig.
Emma Watsons Familie besteht aus ihrem kranken Vater, ihrer älteren Schwester Elizabeth, ihren beiden jüngeren Schwestern Margaret und Penelope sowie ihren Brüdern Robert (Awalt) und Samuel (Arzt).
Kurz nach ihrer Ankunft sieht sich Emma mit der Einladung zu einem Ball konfrontiert. Da sich von ihren Geschwistern derzeit aber nur ihre Schwester Elizabeth im Elternhaus aufhält und der Vater auf Grund seiner Krankheit nicht allein sein kann, soll Emma allein auf den Ball gehen.
Elizabeth weiht ihre jüngere Schwester zuvor in die dortige Gesellschaft ein:
Eine Einladung an die Watsons zu einem Ball geht gewöhnlich (wie auch diesmal) mit einer Einladung zu den Edwards einher, da diese in der Stadt wohnen und die Watsons keine angemessene Kutsche besitzen. Die Edwards haben eine Tochter namens Mary. Samuel Watson, der auswärts wohnt und arbeitet, ist in Mary Edwards verliebt, ihre Gefühle sind unklar und Marys wohlhabende Eltern würden dieser Verbindung nicht zustimmen. Trotzdem wird Emma gebeten auf dem Ball darauf zu achten, mit wem Mary tanzt, da Samuel in dem Offizier Captain Hunter einen Nebenbuhler sieht und noch nicht bereit ist, Mary zu vergessen. Außerdem klärt Elizabeth Emma über Tom Musgrave auf, einen charmanten jungen Gentleman, der gerne flirte, es aber mit keiner Frau ernst meine. Elizabeth ist überzeugt, dass er eine Frau von Wohlstand und hohem Ansehen heiraten will. Nachdem er früher versucht habe, Elizabeths und Penelopes Herz zu erobern, habe er nun dasselbe mit Margaret getan. Trotz dieser Ereignisse sei er aber ein ehrenwerter Gentleman, dessen Anwesenheit bestechend sei und vor dessen Charme Elizabeth Emma warnt. Elizabeth erzählt bei dieser Gelegenheit, dass Tom Musgrave in der Vergangenheit bei ihr keinen Eindruck habe hinterlassen können, da sie damals in einen anderen Herren verliebt gewesen sei, einen gewissen Purvis, der die Verbindung aber auf Grund von Penelopes Intervention abgebrochen hätte und nun verheiratet sei. Penelope sei versessen darauf, einen Mann für sich zu finden und habe damals selbst an Purvis gedacht. Bei dieser Gelegenheit erklärt Emma, dass sie selbst lieber Lehrerin sein wolle, als einen nicht liebenswerten Mann aus finanziellen Gründen zu heiraten, dies bestätigt Elizabeth auch für sich, erklärt aber gleichzeitig, dass ihr fast jeder Mann mit etwas Verstand und einem angemessenen Einkommen akzeptabel erscheine. Penelope befindet sich zu dem Zeitpunkt bei einer verheirateten Freundin, auf der "Jagd" nach einem Dr Harding, Margaret bei einem mehrwöchigen Besuch bei ihrem Bruder Robert und dessen Frau.
Als Emma bei den Edwardses eintrifft, lernt sie sie als angenehme, freundliche Leute kennen, als das Gespräch auf ihren Bruder Samuel kommt, bemerkt sie ein Erröten von Mary, gleichzeitig wird aber auch klar, dass deren Eltern ihn nicht sehr mögen. Als die vierköpfige Gruppe einige Stunden später im Ballsaal eintrifft, kommt ihnen schnell Captain Hunter entgegen und bittet Mary um die ersten beiden Tänze. Emma beobachtet ihre neue Freundin und findet sie "distressed, but by no means displeased", sie selbst tanzt mit einem von Captain Hunters Freunden und beginnt, Freude an dem Abend zu finden, da kündigt sich die Ankunft der Osbournes an. Die Osbournes sind eine überaus reiche Familie, deren Anwesenheit bei diesem Ball heiß erwartet und als große Ehre angesehen wird. Es handelt sich bei der ankommenden Gruppe um Lady Osbourne, eine elegante und freundliche Frau von etwa 50 Jahren, ihren Sohn Lord Osbourne, Miss Osbourne, deren Freundin Miss Carr, den Vikar Mr Howard und seine verwitwete Schwester Mrs Blake mit deren zehnjährigem Sohn Charles. Durch Zufall steht Emma in der Nähe der Gruppe, als sie mitanhört, dass der kleine Charles versessen aufs Tanzen ist und Miss Osbourne ihm die ersten beiden Tänze versprochen hat. Als diese aber absagt, ist Charles sehr traurig, so dass Emma ihm spontan anbietet, mit ihm zu tanzen. Der Junge ist hocherfreut und seine Mutter sehr dankbar. Das Tanzpaar zieht Auf-merksamkeit auf sich, vor allem die von Lord Osbourne, der sehr reserviert, fast darcyhaft auftritt, allerdings weniger aus Stolz denn aus Trägheit und Desinteresse. Lord Osbourne beauftragt Tom Musgrave, der sich der Gruppe angeschlossen hat, Emma zum Tanz aufzufordern, damit er selbst sie von der Seite her beobachten kann. Tom lässt sich sogleich vorstellen, tritt der völlig unbeeindruckten Emma aber für deren Geschmack etwas zu aufdringlich und überzeugt auf. Leider hat er auch nicht bemerkt, dass Mr Howard Emma schon um die nächsten Tänze gebeten hat, so dass Tom überrascht abgelehnt wird. Emma ist von dem eleganten und höflichen Mr Howard sehr angetan. Als die Osbournes den Ball verlassen, verabschieden sie sich persönlich von ihr.
Am nächsten Tag - Emma ist immer noch bei den Edwardses - treffen viele Besucher ein, die neugierig auf die junge Dame sind, die Lord Osbournes Aufmerksamkeit auf sich zog. Als Emma gegen Nachmittag schon längst die Kutsche ihres Vaters erwartet um sie abzuholen, trifft Tom Musgove ein mit einer Notiz ihrer Schwester: da ihr Vater mit der Kutsche unterwegs sei, solle Emma doch Mr Musgroves Angebot annehmen und sich von ihm nach Hause bringen lassen. Das lehnt Emma jedoch dankend ab, entschlossen eher zu Fuß zu gehen. Schließlich bietet Mrs Edwards ihre Kutsche an, was Emma akzeptiert, sehr zu Elizabeths späterer Verwunderung, da es nicht zu erwarten gewesen sei, dass die Kutsche an zwei aufeinander folgenden Tagen benutzt würde. Auch das vorherige Zusammentreffen mit den Osbournes erstaunt Elizabeth, die sich durch deren hohen gesellschaftlichen Rang eingeschüchtert fühlt.
Als Emmas Vater von seinem Ausflug zurückkehrt, berichtet er von einem Zusammentreffen mit Mr Howard, der sich ihm gegenüber sehr hilfsbereit gezeigt hätte und sich nach einer seiner Töchter - welche, wisse er nicht mehr - erkundigt hätte.
Wenige Tage später empfangen die Schwestern unerwarteten Besuch: Tom Musgrave und Lord Osbourne, der noch nie im Haus der Watsons gewesen ist. Emma ist die vergleichsweise Ärmlichkeit ihrer Behausung bewusst und so ist ihr dieses Zusammentreffen nicht angenehm, es wird ansonsten nur über Belangloses gesprochen, wobei sich Lord Osbourne immer noch so schwerfällig offen und kontaktfreudig zeigt wie auf dem Ball.
Das nächste bedeutende Ereignis ist die Ankunft von Margaret, Robert und seiner Frau Jane Watson. Margaret war begierig, Emma kennen zu lernen.
Das Ehepaar erscheint als sehr von sich überzeugt, Jane Watson ist die Tochter eines wohlhabenden Anwaltes und ähnelt in ihrem Auftreten Mrs Elton aus Emma. Robert spricht mehrfach das Verhalten der gemeinsamen Tante gegenüber Emma an, die ja nun eine weitere Belastung für die Familie darstelle. Auch von Margaret hat Emma nicht den besten Eindruck.
Am Abend ihrer Ankunft besucht auch Tom Musgrove unerwartet die Watsons und ist überrascht von der Menge der Gäste, Margaret interpretiert den Besuch aber als Aufmerksamkeit ihr gegenüber, da sie immer noch sehr bemüht ist, ihn für sich zu gewinnen. So sorgt sie auch dafür, dass er für den nächsten Tag zum Essen eingeladen wird, was Tom aber nicht sicher zusagen kann, da er den Tag mit den Osbornes verbringen wird. Er kommt nicht.
Als Robert und Jane wieder abreisen, laden sie Emma eindringlich ein, sie zu begleiten, was diese aber überzeugt ablehnt.
Leider ist die Geschichte hier beendet, aus einer Überlieferung von Austens Schwester Cassandra wissen wir, das Mr Watson sen. bald sterben würde und Emma im Haus ihres Bruders leben müsste. Einen Heiratsantrag von Lord Osbourne lehnt sie ab um später Mr Howard zu heiraten, der ebenfalls von Lady Osbourne geliebt wird.
Die Geschichte ist sehr vielversprechend, amüsant sind natürlich die vielen Parallelen und Namensgleichungen zu anderen ihrer Romane. Seltsam finde ich die angedeutete Verbindung Lady Osbourne - Mr Howard, auch die Gefühle von Mary Edwards sind sehr unklar, genau wie die Zukunft von Tom Musgrave und Margaret. Die Bedeutung der tragischen Anspielung auf die Geschichte zwischen Elizabeth und Purvis erscheint mir ebenfalls unklar. So stehen wir betroffen - der Vorhang zu und alle Fragen offen. Aber einige Schriftsteller haben sich um eine Vollendung der Geschichte bemüht.
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