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Elizabeth-Gaskell-Verfilmungen N&S und W&D Klasse!

Seiten 10 off 13 Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13
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schlumeline
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Geschrieben Dienstag, August 23, 2005 @ 23:39:27  

Hallo Deeda

Quote:
Da es keinen Buchthread zu "North and South" gibt, schreib ich hier meine Frage rein:

Dieser Thread hier ist für alles da, wo Gaskell draufsteht, ob auf DVD- oder Buchcover.

Ja, Margaret wird im Buch nicht gerade als die umwerfende Schönheit beschrieben. Aber zumindest die großen, wundervollen Augen wurden passend gecastet:

CHAPTER II - ROSES AND THORNS
"But he had the same large, soft eyes as his daughter,--eyes which moved slowly and almost grandly round in their orbits, and were well veiled by their transparent white eyelids."

Und außerdem "handsome is who handsome does..." (huuuhu, heute wieder mal den Altklug-Tag )

SPOILER!
Außerdem sind diese Szenen umso schöner mit Margarets Beschreibung aus Kapitel II:

Chapter VII „NEW SCENES AND FACES” (erstes Treffen Mr. Thornton und Margaret Hale):
„She sat facing him and facing the light; her full beauty met his eye; her round white flexile throat rising out of the full, yet lithe figure; her lips, moving so slightly as she spoke, not breaking the cold serene look of her face with any variation from the one lovely haughty curve; her eyes, with their soft gloom, meeting his with quiet maiden freedom. He almost said to himself that he did not like her, before their conversation ended; he tried so to compensate himself for the mortified feeling, that while he looked upon her with an admiration he could not repress, she looked at him with proud indifference, taking him, he thought, for what, in his irritation, he told himself he was--a great rough fellow, with not a grace or a refinement about him. Her quiet coldness of demeanour he interpreted into contemptuousness, and resented it in his heart to the pitch of almost inclining him to get up and go away, and have nothing more to do with these Hales, and their superciliousness.”

Chapter X „WROUGHT IRON AND GOLD” (Mr. Thornton ist zum Tee bei den Hales eingeladen):
“She stood by the tea-table in a light-coloured muslin gown, which had a good deal of pink about it. She looked as if she was not attending to the conversation, but solely busy with the tea-cups, among which her round ivory hands moved with pretty, noiseless, daintiness. She had a bracelet on one taper arm, which would fall down over her round wrist. Mr. Thornton watched the replacing of this troublesome ornament with far more attention than he listened to her father. It seemed as if it fascinated him to see her push it up impatiently, until it tightened her soft flesh; and then to mark the loosening--the fall. He could almost have exclaimed--'There it goes, again!'“

Hmmm, wie erotisch.... Diese Viktorianer. Nichts ist so wie es scheint. Gell, Johanna?

Hallo Johanna,

welcome back!
Also ich habe keinen Virus. Zumindest nicht, daß ich wüßte.
Falls Du meinen Introtext nochmal brauchst - kein Problem. Wir können den auch so lassen, wie er ist. Sonst machst Du Dir ja doppelte Arbeit, wenn der tatsächlich nicht mehr zu retten ist.
Die gewünschten Bilder folgen morgen.

Gruß
schlumeline

schlumeline
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Geschrieben Dienstag, August 23, 2005 @ 23:52:01  

@Deeda

Quote:
@schlumeline: Mein Freund ist leider eine harte Nuss, der gibt nicht so schnell zu, dass etwas romantisch ist. Z.B die letzte Szene in Episode 2, wo Thornton ihr den Heiratsantrag macht, die ging mir richtig nah und ich war der Meinung, er wäre verzweifelt. Mein Freund meinte, der wäre nur stink-wütend, wenn er verzweifelt wär, dann würd er auf die Knie fallen oder ähnliches

Das mit dem Kniefall wäre erstens völlig außerhalb der viktoriansischen Verhaltenregeln und zweitens völlig außerhalb von Thorntons Charakter. Er ist verzweifelt und aus der Fassung und macht ganz einfach dicht wie eine Auster. Ich meine, er schleudert Maggie noch so ein paar Dinger an den Kopf ("You find my fellings for you offensive. You think I'm only capable of thinking in terms of buying and selling?... usw.", lässt aber sonst kein Argument mehr an sich ran. Da muß Dein Freund wohl erst den Anfang von Teil 3 sehen, um sich von seiner Verzweiflung restlos zu überzeugen.

Also ich hätte zwischen Part 2 und Part 3 keine Pause einlegen können. Gerade da, wo es einen fast zerreißt
Aber mein Mann sagte auch nach Part 2, er geht erstmal ins Bett und wir gucken morgen weiter.
Und wenn ich mich recht erinnere, ist Bruki an dieser Stelle auch erstmal Bratkartoffeln essen gegangen.....

Gruß
schlumeline

schlumeline
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 00:08:19  

By the way, habe auf meine nun mittlerweile zweite Mail an das ZDF nur eine Standard-Antwort erhalten, in der öffentlich zugegeben wird, daß beim ZDF offenbar die Linke nicht weiß, was die Rechte macht. 


Sehr geehrte Frau XXX,

vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.

Das ZDF stellt als Europas größter Fernsehsender in weit über 100 unabhängig arbeitenden Redaktionen und weltweit 40 Studios täglich mehr als 40 Stunden Programm für fünf Kanäle zur Verfügung und beliefert zudem zahlreiche Fernsehstationen in aller Welt. Schon aus organisatorischen Gründen gibt es daher keine Zentralstelle im Haus, die einen Gesamtüberblick über die Aktivitäten und Themen hat.

Sie haben aber die Möglichkeit, das Programm selbst nach Ihren speziellen Wünschen zu durchforsten. Sie finden eine drei Wochen umfassende Programmvorschau auf unserer Webseite www.zdf.de unter

http://www.zdf.de/ZDFde/programmuebersicht/0,2060,--1,00.html

Dort können Sie unter Programmsuche in der linken Spalte auch nach Sendetiteln suchen.

Mit freundlichen Grüßen
XXX
ZDF Mainz
HA Kommunikation


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Betreff: BBC-Literaturverfilmung "North and South"

Sehr geehrte Damen und Herren,

es würde mich sehr interessieren, ob Sie in nächster Zukunft die Synchronisation und Sendung der folgenden BBC-Literaturverfilmung planen:

"North and South" (GB 2004)
mit Daniela Denby-Ashe,
Richard Armitage
Regie: Brian Percival
Produzent: Kate Bartlett
Nach dem gleichnamigen Roman von Elizabeth Gaskell (1855).
Mini-Serie, 4 x 1 Stunde

Da das ZDF bereits die sehr erfolgreiche BBC-Mini-Serie "Pride and Prejudice" (GB 1995, mit Jennifer Ehle, Colin Firth) synchronisiert und 1997 gesendet hat, wäre es wunderbar, wenn Sie sich auch dieser jüngsten, wundervollen Verfilmung annehmen würden.

Auch eine Veröffentlichung der Synchronisation von "North and South" auf DVD kann ich Ihnen nur empfehlen.

Vielen Dank für eine Antwort!

Mit freundlichen Grüßen
XXX

Konnte es mir nicht verkneifen, gleich zu antworten:


Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort auf meine Anfrage!

Ohne Frage ist das ZDF ein großer, bedeutender und seriöser Fernsehsender, weshalb ich meine Anfrage auch gezielt an Ihre Anstalt gerichtet habe.
Sicherlich haben Sie in Ihrem Hause eine Abteilung, die für Unterhaltung/Spielfilme/Synchronisation zuständig ist oder Sie haben so etwas wie einen "Sendungs-Scout", der jederzeit für neue Vorschläge, das Programm betreffend, offen ist.

Nun meine Frage: Wäre es möglich, meine Anfrage an solch eine zuständige Stelle weiterzuleiten? Ich wäre Ihnen sehr verbunden.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen!

Mit freundlichen Grüßen
XXX

Ich werde den Verdacht nicht los, daß ich mehr Erfolg in der E-Mail-Sortier-Abteilung gehabt hätte, wenn ich an eine Frau geraten wäre....

Gute Nacht
schlumeline

Johanna
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 01:14:11  

Hey schlumleline!

Die Smileys habens Dir ja echt angetan, was?

Also, ich hatte heute wieder ein indirektes N&S AHA Erlebnis. Ich habe mir auf Wunsch einer Freundin nach Begleitung und Weisung durch die engl. Sprache und kontemporäre Gepflogenheiten nochmal das "Mädchen mit dem Perlenohrring" angeschaut. Und obwohl ich nichts wirklich neues entdeckt bzw entschlüsselt habe, muss ich doch auch hier noch einmal sagen: Junge Junge. Und die Romanvorlage ist nicht von vorgestern (sprich viktorianisch). Gut. Vielleicht hat mich auch Mr. Firth solange vom Trichter abgehalten, dass mich erst Mr. Armitatge erleuchten musste. Da hatte dieser eine doll berühmte Mensch, dessen Name mir glatt entfallen ist recht: Wenn dass Casting nicht stimmt, kann man den Rest vergessen. Fand das ein wenig drastisch, aber wies aussieht nicht ganz unbegründet...

Hat übrigens mal jemand dieses subtile, der Szenerie sprichwörtlich vorausg(st)ehende Symbolkreuz?

Dann noch ne kurze Frage zum Buch:

Quote:
"Just as you choose," said he (Henry Lennox) with forced coolness. 'What you are thinking of may or may not happen; but this time, before I commit myself, I will see my ground clear. [...] She (Margaret) has been very farouche with me for a long time; and is only just beginning to thaw a little from her Zenobia ways. She has the making of a Cleopatra in her, if only she were a little more pagan."
"For my part," said Edith, a little maliciously, "I am very glad she is a Christian. I know so very few!"

So. Fürs erste Arbeit für die Wörterbücher. Und dann: Zenobia = Septima Zenobia, übernahm nach ihrem Mann die Herrschaft in Palmyra (?, nie von gehört...); fiel in Ägypten und Kleinasien ein, wurde aber von Kaiser Aurelian festgesetzt und "deposed" (?). Gilt als bekannter Kontrast zu Kleopatra (die zur Zielerreichung ja eher sinnliche "Waffen" einsetzte), war berühmt für ihren 'formidablen' Intellekt und ihr 'männliches' Lernen.

So. Mal abgesehen, dass Mr. Lennox ein gescheites Kerlchen ist, und eine Beobachtungsgabe ihm nicht abgesprochen werden kann, fasse ich dass doch eindeutig als - von Edith, der von berufswegen verheirateten Frau, abgesegnete - Zweideutigkeit auf. Sollte er sich jetzt vielleicht doch eher ab und an in White Chapel amüsieren gehen, statt 'unsere' Maggie mit gar schmutzigen ( ) Gedanken zu verunglimpfen, oder hab ich jetzt was komplett falsch verstanden???

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"Hütet Euch vor einer ersten Liebe, und Ihr werdet von einer zweiten nichts zu fürchten haben."
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MierschB
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 08:42:59  

Quote:
Erstellt von Deeda
Ich hab gestern mit lesen angefangen und musste überrascht feststellen, das Margarete im Buch als nicht gutaussehnd beschrieben wird, oder hab ich das falsch verstanden...

Das ist immer so eine Sache mit der "Schönheit" in Büchern... Damals herrschte in England möglicherweise ein von unseren heutigen Schönheitsidealen abweichendes Frauenbild vor... Z.B. war, meiner Meinung nach, Miss Elizabeth Bennet nach damaligen Vorstellungen sicher auch keine Schönheit. Sie hatte nämlich die Angewohnheit zu Joggen, was damals für eine junge Dame etwas ziemlich abwegiges war... ährend jane eher eine Stubenhockerin war... Was Jane Austen so kommentierte: Jane ist 5mal schöner als der Rest der Bennet-Töchter...

Noch schlimmer trieben es die Viktorianer mit ihren jungen Damen: Da war jegliche körperliche Bewegung von Übel... Und außerdem hatten sie den Mund zu halten und schön auszusehen... Siehe z.B. das Gespräch zwischen Mrs. Gibson und Mollys auf dem Ball, nachdem diese sich - in den Augen ihrer Mutter - ungebührlich geäußert habe, als sie frank und frei auf die Frage Lady Harriets geantwortet hat... Sowas kommt im Roman und Film W&D öfter vor... Und ich meine, dass Elizabeth Gaskell hier ein etwas von den herrschenden Geflogenheiten abweichendes Frauenbild zu "propagieren" versuchte...

So gesehen ist Maggies großer Mund, der übrigens möglicherweise nur in den Augen der Nachbarn zu groß erschien, vielleicht auch ein diskreter Hinweis auf einer ihrer vorspringendsten Charakterzüge: Immer zu sagen, was sie denkt... und sich nicht um die Meinung "der Welt" zu scheren, wenn sie ein Unrecht wittert...

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

MierschB
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 09:11:13  

Quote:
die Herrschaft in Palmyra

Ich hab Zuhause einen Bildband über die Ausgrabungen der Deutschen in Palmyra in Syrien... Die Stadt stand damals unter römischer Herrschaft, war aber steinreich, weil sie an der Seidenstraße lag... Und wie das so ist, wurden die Palmyrer unter ihrer Königin Zenobia übermütig und sagten sich von Rom los... Was die Römern aber nicht so gut fanden, also schickten sie Kaiser Aurelius (war das der Marc Aurel?) los, der die Stadt eroberte und Zenobia als Gefangene nach Rom brachte. Die Palmyrer wiederum schienen ein freiheitsliebendes Volk zu sein und erhoben sich in einem Volksaufstand gegen die römische Besatzung... Daraufhin wurde die Stadt zerstört... Hier gibt es einen "Rundgang durch Palmyra".

Bruki

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julemaus09
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 09:36:28  

Bin jetzt ca. bei der Hälfte von N&S (Buch) angelangt und habe voller Begeisterung die Stellen gelesen, in denen Margaret Thornton "retten" will und natürlich konnte ich dann nicht aufhören und musste auch das Gespräch von Mr&Mrs Thornton über Margaret und den anschließenden Heiratsantrag lesen.

Was mir soooo gut gefallen hat, war die Szene, als Thornton Margaret nach oben ins Zimmer trägt und ihr (die ohnmächtig ist) schon mal vorab seine Liebe gesteht:

He bore her into the dining room and laid her on the sofa there; laid her down softly, and, looking onher pure white face, the sense of what she was to him came to him so keenly that he spoke it out in his pain -
"Oh my Margaret - my Margaret! no one can tell what you are to me! Dead-cold as you lie there, you are the only woman I ever loved! Oh Margaret, Margaret!"

Ich finde es eigentlich sehr schade, dass das in der Verfilmung nicht vorkommt, aber das hätte wohl die ganze Spannung vor dem ersten Antrag genommen...

Lg Julia

Johanna
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 14:18:26  

Super, dann kann ich ja glatt mal gerade raus fragen, was du sonst noch für Eindrücke von der Riot Szene gewonnen hast????!!!

@Bruki: Danke für die Aufklärung. Dass das Ganze da im kleinasiatischen Bereich angesiedelt ist hätt ich mir ja denken können. Aber was ich nun von Henry Lennox zu halten habe, weiß ich immer noch nicht so recht.

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Deeda
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 15:07:11  

Quote:
Erstellt von MierschB

Das ist immer so eine Sache mit der "Schönheit" in Büchern... Damals herrschte in England möglicherweise ein von unseren heutigen Schönheitsidealen abweichendes Frauenbild vor...


Das weiß ich aus Chorlotte Brontes "Über die Liebe", da ist eine kurze Biografie von Maletzke und über die damaligen schönheitsideale

Quote:

So gesehen ist Maggies großer Mund, der übrigens möglicherweise nur in den Augen der Nachbarn zu groß erschien, vielleicht auch ein diskreter Hinweis auf einer ihrer vorspringendsten Charakterzüge: Immer zu sagen, was sie denkt... und sich nicht um die Meinung "der Welt" zu scheren, wenn sie ein Unrecht wittert...

Bruki


Das klingt logisch!
Deeda
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Geschrieben Mittwoch, August 24, 2005 @ 15:11:15  


Quote:
Erstellt von schlumeline

@Deeda

Das mit dem Kniefall wäre erstens völlig außerhalb der viktoriansischen Verhaltenregeln und zweitens völlig außerhalb von Thorntons Charakter. Er ist verzweifelt und aus der Fassung und macht ganz einfach dicht wie eine Auster. Ich meine, er schleudert Maggie noch so ein paar Dinger an den Kopf ("You find my fellings for you offensive. You think I'm only capable of thinking in terms of buying and selling?... usw.", lässt aber sonst kein Argument mehr an sich ran. Da muß Dein Freund wohl erst den Anfang von Teil 3 sehen, um sich von seiner Verzweiflung restlos zu überzeugen.


Das hab ich auch gedacht...
Quote:

Also ich hätte zwischen Part 2 und Part 3 keine Pause einlegen können. Gerade da, wo es einen fast zerreißt
Aber mein Mann sagte auch nach Part 2, er geht erstmal ins Bett und wir gucken morgen weiter.
Und wenn ich mich recht erinnere, ist Bruki an dieser Stelle auch erstmal Bratkartoffeln essen gegangen.....

Gruß
schlumeline


*lol* Tja... ich war ja schon froh, dass er sich 2 Teile angesehen hat. Vielleicht braucht er aber auch die Spannung und wir sind einfach zu schwach um uns auf die Folter zu spannen?
schlumeline
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Geschrieben Donnerstag, August 25, 2005 @ 00:32:48  

@Julia

Quote:
Was mir soooo gut gefallen hat, war die Szene, als Thornton Margaret nach oben ins Zimmer trägt und ihr (die ohnmächtig ist) schon mal vorab seine Liebe gesteht:

He bore her into the dining room and laid her on the sofa there; laid her down softly, and, looking onher pure white face, the sense of what she was to him came to him so keenly that he spoke it out in his pain -
"Oh my Margaret - my Margaret! no one can tell what you are to me! Dead-cold as you lie there, you are the only woman I ever loved! Oh Margaret, Margaret!"

Ich finde es eigentlich sehr schade, dass das in der Verfilmung nicht vorkommt, aber das hätte wohl die ganze Spannung vor dem ersten Antrag genommen...

Das habe ich schon von mehreren Seiten gehört, daß es schön gewesen wäre, wenn gerade diese Szene im Film vorkommen würde.
Also ich für meinen Teil vermisse diese Szene nicht im Film. Für mich ist sein Seufzer nach Mutters Einwurf "What more proof do you need, if she should act in such a shameless way?", der "Rede nicht auf diese Weise von ihr." bedeutet, wesentlich vielsagender.

Von Mr. Thorntons ertsem Auftritt in der Mill ("STEPHENS!" ) bis zu dieser Szene mit seiner Mutter hat er, dank Armitages hervorragender Performance, eine Schicht nach der anderen von seiner Persönlichkeit freigelegt. Im Gegensatz zur totalen Ablehnung seiner brutalen Handlungsweise am Anfang, ist man spätestens jetzt von seinem "How could such a woman care for me?" und seinem Seufzer aus seinem tiefsten Inneren gefangen genommen und versteht ihn vollkommenn. (Wenn nicht, wird man das im ganzen restlichen Film nicht mehr schaffen.)
Hach ja, bevor man weiß, daß es angefangen hat, ist man schon mittendrin.

Ich mag den Thronton im Film nicht "Oh my Margaret.." lametieren hören. Das passt nicht zu ihm, dazu ist er zu verschlossen, das wäre mir zu sentimental. Das kann Armitage wesentlich besser spielen. Wie Bruki hier im Forum irgendwo schon mal sinngemäß geschrieben hatte, sind Buch und Film zwei unterschiedliche Medien mit völlig unterschiedlichen Ausdrucksformen. Wenn im Roman Gefühle durch wortreiche Beschreibungen/ durch Reden transportiert werden, dann kann das im Film wesentlich subtiler und ohne viel Worte gespielt werden.

Bestes Beispiel: die Schluß-Szene. Im Roman ist sie mir auch schon zu wortreich/gesprächsreich. Die ist aber auch ohne Worte wunderbar und verständlich. Man kann den Ton ausschalten und trotzdem versteht man genau, worum es geht und es laufen einem Schauer über den Rücken (oder gerade deshalb, weil man den Ton wegdreht und vom Spiel Armitage/Denby-Ashe doppelt fasziniert ist). Niemand sagt "Oh my Margaret" oder "I love you" und trotzem weiß jeder Bescheid. Das ist "fine acting".

@Johanna

Quote:
@Bruki: Danke für die Aufklärung. Dass das Ganze da im kleinasiatischen Bereich angesiedelt ist hätt ich mir ja denken können. Aber was ich nun von Henry Lennox zu halten habe, weiß ich immer noch nicht so recht.

Also vielleicht bin ich an dieser Stelle wieder mal naiv und brauche literaturwissenschaftliche Aufklärung im wahrsten Sinne des Wortes , aber ich kann nichts Anstößiges an Henrys Rede erkennen.
Henry antwortet nur auf Ediths: "Do you know what I hope and expect all these long conversations with Margaret will end in?"

Edith möchte also Henry und Margaret zusammen sehen, spricht es aber nicht direkt aus. Henry läßt es offen, ob Ediths Wünsche wirklich wahr werden "'What you are thinking of may or may not happen" und möchte nun klüger sein, als er es bei seinem ersten Antrag gewesen ist. Da hatte er ja auch gedacht, er hätte Margaret verstanden, die damals in London wieder mal gedankenlos Bemerkungen fallen lies, die Henry als Ermunterung verstanden hat. Nun möchte er auf Nummer sicher gehen, ehe er es nochmal bei Margaret versucht: "before I commit myself, I will see my ground clear."
Tja und was nun Zenobia und Cleopatra anbelangt, würde ich sagen, daß Henry, sicherlich auch in seiner Verbitterung über die Abweisung dazumal, Margaret einer Wandlung von einer offenen Kämpferin in eine (mehr oder weniger hinterhältige) Schlange bezichtigt. (?)
Und Edith gibt nur mit ihrer Bemerkung "I know so very few." zu, daß sie keine Ahnung hat von Geschichte, Klassik oder was auch immer und deshalb Hernys Bemerkung nicht versteht.

Andere Ideen?

Quote:

Hat übrigens mal jemand dieses subtile, der Szenerie sprichwörtlich vorausg(st)ehende Symbolkreuz?

Nee, aber diesem durchchoreographierten Film ist es zuzutrauen, daß auch das unscheinbarste Detail nicht zufällig da ist, wo es gerade ist. :...

MierschB
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Geschrieben Donnerstag, August 25, 2005 @ 08:25:45  

Quote:
Tja und was nun Zenobia und Cleopatra anbelangt, würde ich sagen, daß Henry, sicherlich auch in seiner Verbitterung über die Abweisung dazumal, Margaret einer Wandlung von einer offenen Kämpferin in eine (mehr oder weniger hinterhältige) Schlange bezichtigt. (?)

Die beiden historischen Frauengestalten waren zu viktorianischen Zeiten als allegorisches Paar sehr beliebt... Zenobia hat, soweit ich weiß, auch ihren Platz im christlichen Denken bekommen... Es geht beim Vergleich der beiden Frauengestalten um diesen Gegensatz: Die mutige Kämpferin Zenobia, die ihre Soldaten auf dem Schlachtfeld anführte, gegen die kluge Cleopatra, die sich eher mit "weiblichen" Mitteln durchzusetzen verstand und ihre Schlachten im Schlafzimmer auskämpfte (und die - nebenbei - im wirklichen Leben keine besonders standhafte Schlachtenlenkerin gewesen sein soll )...

Cleopatra als hinterhältige Schlange zu bezeichnen, geht wohl etwas zu weit... Beide Frauen setzen sich engagiert für das Wohl ihrer Leute ein - sie benutzen dabei nur völlig unterschiedliche Mittel... Darauf will Lennox wahrscheinlich anspielen, wenn er Maggie mit Zenobia vergleicht... Vielleicht ist Maggie ihm auch ein bisschen unheimlich mit ihren "unweiblichen" Methoden... und er hätte lieber ein